Hausstaubmilbenallergie bei Kindern: Symptome, Ursachen und Tipps zur Vorbeugung
Erstellt von Cori Brossmann
18.11.2024 20.41
Der Kontakt mit diesen Allergenen kann zu chronischen Symptomen wie Schnupfen, Juckreiz oder sogar Atembeschwerden führen. Aber was verursacht eine Hausstaubmilbenallergie bei Kindern, welche typischen Symptome treten auf und wie reduzieren Eltern die Belastung durch Hausstaubmilben effektiv?
Mit wenigen Handgriffen können Wohnungen und Räume milbenfreier gestaltet werden.
Was sind Hausstaubmilben und warum lösen sie Allergien aus?
Hausstaubmilben sind winzige Spinnentiere, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Sie ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenen Hautzellen, die der Mensch tagtäglich verliert. Besonders wohl fühlen sich Hausstaubmilben in feuchtwarmen Umgebungen – genau diese Umgebung finden sie in Betten, auf Sofas und Teppichen vor. Da diese Lebensräume für Kinder oft Hauptaufenthaltsorte sind, kommen sie dort besonders intensiv mit den Allergenen der Milben in Berührung.
Eine Allergie gegen Hausstaubmilben wird durch bestimmte Eiweißstoffe in den Ausscheidungen der Milben ausgelöst. Diese Proteine werden im Hausstaub verteilt und gelangen so in die Atemwege von Erwachsenen und Kindern. Das Immunsystem reagiert überempfindlich auf diese Stoffe und setzt Entzündungsreaktionen in Gang, die sich in allergischen Symptomen äußern. Dadurch wird eine Hausstaubmilbenallergie bei Kindern ausgelöst.
Symptome einer Hausstaubmilbenallergie bei Kindern
Kinder zeigen oft eine Reihe von Beschwerden, wenn sie an einer Hausstaubmilbenallergie leiden. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- 1. Niesreiz und laufende Nase: Ein anhaltender Schnupfen, der oft in den Morgenstunden stärker ist, ist eines der ersten Anzeichen. Kinder wachen häufig mit einer verstopften oder laufenden Nase auf und haben oft das Bedürfnis, ständig zu niesen.
- 2. Juckende und tränende Augen: Die Augen reagieren oft empfindlich, was zu Rötungen, Jucken und verstärktem Tränenfluss führt.
- 3. Husten und Atembeschwerden: Da die Allergene eingeatmet werden, können sie auch den unteren Atemtrakt betreffen. Kinder mit Hausstaubmilbenallergie entwickeln häufiger einen allergischen Husten, der sich nachts und morgens verschlimmern kann.
- 4. Hautreaktionen: Obwohl weniger häufig, zeigen manche Kinder auch Hautreaktionen wie Juckreiz und Ausschläge. Die Haut kann gereizt sein und in Form von Ekzemen reagieren.
Ursachen einer Hausstaubmilbenallergie
Die Ursache für die Entwicklung einer Hausstaubmilbenallergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf die Eiweiße in den Ausscheidungen der Milben. Studien legen nahe, dass sowohl genetische Veranlagung als auch Umweltfaktoren eine Rolle bei der Entstehung spielen. Kinder, deren Eltern bereits Allergien haben, tragen ein höheres Risiko, selbst eine Hausstaubmilbenallergie zu entwickeln.
Ebenso können äußere Faktoren wie Wohnumgebung und Lebensstil die Allergieausprägung beeinflussen. Kinder, die in Haushalten leben, in denen Teppiche, schwere Vorhänge und Polstermöbel vorhanden sind, sind oft stärker von Milben belastet. Ein warmer, feuchter Raum fördert zudem das Wachstum von Milben, weshalb sie vor allem in Betten und Schlafzimmern gut gedeihen.
Tipps zur Vorbeugung und Reduktion von Hausstaubmilbenallergenen
Es gibt zahlreiche Maßnahmen, die Eltern ergreifen können, um die Belastung durch Hausstaubmilben in der Umgebung ihrer Kinder zu minimieren und so allergische Symptome zu lindern.
- 1. Regelmäßiges Waschen von Bettwäsche und Stofftieren
Bettwäsche regelmäßig waschen und Kuscheltiere der Kinder am besten einmal pro Woche bei 60 Grad Celsius reinigen. Bei dieser Temperatur werden die Milben zuverlässig abgetötet. Falls die Stofftiere nicht waschbar sind, kann es hilfreich sein, sie regelmäßig in einer Plastiktüte in den Gefrierschrank zu legen – die Kälte tötet die Milben ebenfalls ab.
- 2. Allergendichte Bezüge
Spezielle Bezüge für Matratzen, Kissen und Bettdecken, sogenannte Encasings, verhindern, dass Milbenallergene aus den Bettwaren in die Atemwege des Kindes gelangen. Diese Bezüge sind atmungsaktiv und können in der Waschmaschine gereinigt werden.
- 3. Luftfeuchtigkeit senken
Da Milben in feuchten Umgebungen besonders gut gedeihen, ist es ratsam, die Luftfeuchtigkeit in den Räumen unter 50 Prozent zu halten. Dies lässt sich durch regelmäßiges Lüften oder den Einsatz eines Luftentfeuchters erreichen.
- 4. Staubsaugen und Wischen
Ein Staubsauger mit einem HEPA-Filter, der feine Allergene aus der Luft filtern kann, sollte zum Einsatz kommen. Teppiche, die Milben einen idealen Lebensraum bieten, sollten möglichst gemieden werden – stattdessen sind glatte Böden wie Laminat oder Parkett zu bevorzugen.
- 5. Kein Rauchen in Innenräumen
Rauchen verschlechtert die Luftqualität und kann allergische Reaktionen verstärken. Es ist daher ratsam, das Rauchen in der Wohnung zu unterlassen, insbesondere wenn Kinder im Haushalt leben.
- 6. Klimaanlage und Luftreiniger
Ein Luftreiniger mit HEPA-Filter kann die Anzahl der Allergene in der Luft reduzieren. Auch Klimaanlagen helfen, die Luftfeuchtigkeit niedrig zu halten, was das Milbenwachstum eindämmt. Wichtig ist jedoch, dass die Filter in diesen Geräten regelmäßig gereinigt oder ausgetauscht werden.
- 7. Regelmäßige Arztbesuche und allergologischer Check-up
Ein Arztbesuch kann Eltern helfen, die genaue Ursache der allergischen Beschwerden ihres Kindes zu identifizieren. In schweren Fällen kann auch eine Immuntherapie, bei der das Immunsystem allmählich an das Allergen gewöhnt wird, in Betracht gezogen werden.
Die Hausstaubmilbenallergie kann die Lebensqualität von Kindern erheblich beeinträchtigen. Mit geeigneten Maßnahmen zur Reduktion der Milbenbelastung im Haushalt und durch eine frühzeitige Diagnose sowie eine umfassende Beratung durch den Kinderarzt lassen sich jedoch viele Beschwerden langfristig und effektiv lindern. Eine gesunde Schlafumgebung, das regelmäßige Reinigen der Räume und der bewusste Umgang mit Allergenen sind entscheidende Schritte, um Kindern ein beschwerdefreies und gesundes Aufwachsen zu ermöglichen. Es sind kleine Schritte, die ein gesünderes Leben bewirken können.
brc/news.de