Gesundheit

Therapieplatz dringend gesucht: So finden Sie eine Psychotherapie - trotz des Mangels an Therapieplätzen

Psychotherapie: So finden Sie einen Therapieplatz Bild: Adobe Stock / ksuklein

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Eine Studie der DAK zur Entwicklung der Fehltage im Arbeitsleben offenbart alarmierende Zahlen: In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der psychisch bedingten Krankmeldungen dramatisch gestiegen – um ganze 52 %. Zwischen 2013 und 2023 wurden die Krankmeldungen von 2,38 Millionen Versicherten ausgewertet. Besonders auffällig ist der hohe Anteil der jüngeren Generationen, die sich vermehrt mit der Diagnose Depression krankmelden. Die zunehmende Zahl kurzfristiger Krankschreibungen trägt dabei zum Anstieg der Fehltage maßgeblich bei. Dabei stellt sich die Frage, wie wir diesem Trend begegnen können. Eine der wichtigsten Lösungen ist, den Zugang zu Therapie zu erleichtern und das Angebot maßgeblich zu erhöhen.

Den vollständigen Report der DAK finden Sie hier.

Wie finde ich trotz Krise noch einen Therapieplatz? Diese Tipps helfen bei Kontaktaufnahme mit Psychotherapeut:innen in Ihrer Nähe

1. Erstgespräch und Probatorische Sitzungen: Sie haben immer das Anrecht auf ein Erstgespräch sowie auf bis zu vier probatorische Sitzungen, ohne dass ein Vertragsabschluss notwendig ist.


2. Kontaktaufnahme: Rufen Sie Therapeut:innen an und hinterlassen Sie eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Schildern Sie dabei Ihre Symptome, bitten Sie um einen Rückruf und erwähnen Sie, falls möglich, Ihre zeitliche Flexibilität.


3. Regelmäßige Nachfragen: Haben Sie Geduld und nehmen Sie regelmäßig Kontakt auf. Setzen Sie sich feste Termine in der Woche, um bei ausgewählten Therapeut:innen anzurufen.


4. Dokumentation: Führen Sie eine formlose Liste, in der Sie das Datum, den Namen der Therapeut:in sowie die Reaktion auf Ihre Anrufe festhalten. Diese Dokumentation kann wichtig für eine mögliche Kostenrückerstattung sein.


5. Kostenrückerstattungsverfahren: Im Rahmen der Kostenrückerstattung können Sie sich auch an Therapeut:innen wenden, die keine Plätze für Kassenpatienten anbieten. Folgen Sie dem Link für weitere Informationen über das Verfahren.

Psychologische Psychotherapeut:innen und Heilpraktiker:innen: Unterschiede im Überblick

Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Berufsbildern liegt in der Ausbildung: Während Psychologische Psychotherapeut:innen eine Approbationsprüfung ablegen müssen, die durch ein Studium an einer Universität erworben wird, benötigen Heilpraktiker:innen eine Erlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz, für die z. B. eine Ausbildung an einer Heilpraktikerschule ausreichend ist. Die Approbation umfasst gesetzlich festgelegte Inhalte, während die Ausbildung für Heilpraktiker:innen diesen Standards nicht zwingend folgen muss.

Daraus ergibt sich, dass Heilpraktikerleistungen nicht von den Krankenkassen übernommen werden. Zwar erstatten manche privaten Krankenkassen die Kosten, doch in den meisten Fällen müssen Patienten selbst dafür aufkommen. Heilpraktiker:innen konzentrieren sich häufig auf alternative Methoden und bieten Leistungen wie Coaching, Eheberatung oder Lebenshilfe für Sinn-Krisen und psychische Probleme an, die nicht zur gesetzlich geregelten Psychotherapie gehören.

Wer eine Heilpraktiker:in in Betracht zieht, sollte besonders auf deren Qualifikation und Spezialisierungen achten, da die Ausbildungswege stark variieren können – von umfassenden Studien bis hin zu kurzen Berufsausbildungen ohne Praxisanteil. Die Qualifikationen und Fachrichtungen sind oft auf Praxisschildern oder in Branchenverzeichnissen angegeben und können eine erste Orientierung bieten.

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Sollten Sie unter Symptomen leiden und direkte Hilfe suchen, können Sie sich unter der Nummer des Patientenservice 116 117 melden und sofort Unterstützung erhalten. Zusätzlich steht die Telefonseelsorge rund um die Uhr kostenfrei und anonym unter den Telefonnummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222 zur Verfügung.

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