Gesundheit

Rosa, rot oder geschwollen: Das verrät die Farbe Ihres Zahnfleisches über Ihre Gesundheit

Veränderungen des Zahnfleischs können auf verschiedene Krankheiten hindeuten. Bild: Adobe Stock/ My Ocean studio

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  • Veränderungen des Zahnfleischs können auf verschiedene Krankheiten hinweisen
  • Rot, geschwollen oder dunkel: Das steckt hinter Zahnfleischentzündungen
  • Ursachen für Zahnfleischerkrankungen
  • So schützen Sie ihr Zahnfleisch

Hellrosa und glatt: So sieht gesundes Zahnfleisch aus. Doch eine veränderte Farbe oder Wucherungen können auf zahlreiche Erkrankungen im Mund und Körper hinweisen.

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Hilfe, der Zahn wackelt: Das steckt hinter rotem Zahnfleisch

Die Gingiva, wie das Zahnfleisch in der Fachsprache bezeichnet wird, gehört zur Mundschleimhaut. Es bedeckt die Zähne und schützt sie.Das Zahnfleisch schmiegt sich an den unteren Rand des Zahns an. Es liegt glatt um die Zähne herum. Wenn es dunkel rosa oder sogar rot wird, es geschwollen ist und es beim Zähneputzen blutet, dann ist es entzündet. Es bilden sich bei einer Zahnfleischentzündung, der sogenannten Gingivitis, auch Dreiecke aus. Die Zähne liegen hier freier, was sie nicht nur anfälliger für Bakterien macht, sondern auch empfindlicher gegenüber Temperaturen. Sie bieten Bakterien eine hervorragende Brutstätte, um sich weiter zu vermehren. Sie lagern sich in Form von Plaque am Zahn ab und können auch fest werden. Das wird als Zahnstein bezeichnet. Zudem können schlechter Mundgeruch und Geschmack auf die entzündliche Veränderung hinweisen. Wird die Zahnfleischentzündung nicht behandelt, dann kann diese Entzündung tiefer gehen und den Zahnhalteapparat betreffen. Zahnärzte sprechen dann von einer Parodontitis. Hinter einer Zahnfleischentzündung können folgende Ursachen stecken.

  • schlechte Zahn- und Mundhygiene
  • Reibung durch Zahnersatz, Implantate, Kronen oder Zahnspangen
  • Zahnfehlstellungen
  • mechanische Einflüsse: zu viel Druck beim Zähneputzen oder Verbrennungen beim Essen
  • Medikamente
  • Vitamin-C-Mangel

Zahnfleischprobleme können auf Diabetes hinweisen

Entzündetes Zahnfleisch kennen auch einige Diabetiker nur zu gut. Es kann durch den Diabetes entstehen oder sogar auf die Krankheit hinweisen. Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Zahnfleischentzündungen. Das hängt mit den Blutzuckerwerten zusammen. Wenn diese zu hoch ausfallen, begünstigt das entzündliche Prozesse, weil die Schleimhaut austrocknen kann. Dadurch können sich Bakterien besser am Zahnfleisch ansiedeln. Außerdem kann eine Parodontose Folgesymptome bei Diabetikern auslösen, darunter einen Insulinmangel beim Typ 1. In jeder Altersgruppe können Diabetiker Zahnfleischentzündungen bekommen.

Rot oder weiß: Was steckt hinter Veränderungen im Mund?

Das Zahnfleisch hängt stark mit der Mundschleimhaut zusammen. Deshalb wollen wir kurz auf weitere Veränderungen der Mundschleimhaut eingehen. Neben rotem Zahnfleisch gibt es auch weitere Pigmentierungen von hell bis rot. Manchmal entstehen sie, wenn man sich versehentlich auf das Zahnfleisch oder in die Wange beißt. Oft können dahinter ernste Erkrankungen wie Mundhöhlenkrebs oder andere Krebsformen der Schleimhaut stecken. Typisch dafür sind raue, härtere, rote oder weiße Flecken. Weiße Veränderungen können aber auch auf eine verhornte Schleimhaut (Leukoplakie) hinweisen. Diese gilt als Vorstufe von Krebs. Sollten die Veränderungen nicht verschwinden, es zu Schmerzen kommen, sich der Mund taub anfühlen, vermehrt Speichel fließen oder Zähne ausfallen, dann sollten betroffene einen Arzt oder Zahnarzt aufsuchen.

Lichen ruber planus: Was Knötchenflechte für die Zahngesundheit bedeutet

Im Mund können sich aber auch kleine matt-glänzende Pappeln bilden, die rötlich erscheinen. es handelt sich um Lichen ruber planus - im allgemeinen unter dem Namen Knötchenflechte bekannt. Diese Hauterkrankung kann neben der Mundschleimhaut auch andere Hautregionen betreffen. Sie verläuft in Schüben, ist chronisch und gehört zu den entzündlichen Hauterkrankungen. Wichtig zu sagen ist auch, dass sie nicht ansteckend ist. Wie Lichen ruber planus entsteht, darüber gibt es bislang noch keine eindeutigen Hinweise. Für Patienten empfiehlt sich eine antientzündliche Therapie. Das bedeutet: Sie sollten auf reizende Stoffe wie Nikotin oder saure und scharfe Lebensmittel verzichten. Zudem werden verschiedene Medikamente angeboten, darunter Immunsuppressiva. Dabei handelt es sich um Wirkstoffe, die das Immunsystem unterdrücken.

So bleibt das Zahnfleisch gesund

Die Zahnhygiene spielt für gesunde Zähne und Zahnfleisch eine wichtige Rolle. Regelmäßiges Zähneputzen, zweimal am Tag, sollte zur täglichen Routine gehören. Wichtig ist es, vom Zahnfleisch zum Zahn zu putzen. Zu fest sollte die Zahnbürste aber nicht aufdrücken. Zu der Pflege gehört die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder einer passenden Interdentalbürste. Hier können Dentalhygieniker oder Zahnärzte Tipps für die Zahnzwischenraumpflege geben. Auch regelmäßige Routinekontrollen und eine professionelle Zahnreinigung sind wichtig. So lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und beheben.

Anmerkung: Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

Verwendete Quellen:

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