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Neue Studie zum Blutdruck: Rachenbeschwerden können das Herzinfarkt-Risiko erhöhen

Rachenprobleme können laut einer Studie das Herzinfarkt-Risiko erhöhen. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ goodluz

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  • Neue Studie: Rachenprobleme können den Blutdruck beeinflussen
  • Forscher sehen Zusammenhang zwischen geschwächten Baroreflex und Blutdruck
  • Auswirkungen zwischen Vagus Nerv, Baroreflex und Blutdruck untersucht

Verschiedene Faktoren beeinflussen unseren Blutdruck. Dazu gehören neben Stress oder Ernährung organische Beeinträchtigungen. Wie britische Forscher nun herausfanden, können Rachenprobleme zu Störungen der Blutdruckregulierung führen. Das erhöhe das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko.

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Neue Studie: Rachenprobleme und Halsschmerzen können das Herzinfarkt-Risiko erhöhen

Ein Team rund um Wissenschaftler der Universität Southampton und des University Hospitals of Dorset Foundation Trust fand einen Zusammenhang zwischen dem Baroreflex und dem Blutdruck heraus.Dieser Reflex übernimmt im vegetativen Nervensystem eine wichtige Rolle. Er sorgt dafür, dass wir nicht umfallen, wenn wir aufstehen. Er passt also den Kreislauf kurzfristig an. Zudem spielt er eine Rolle bei Blutdruckveränderungen in den Gefäßen und kann auch die Herzfrequenz anpassen. Wenn dieser Reflex aber durch eine Virusinfektion oder einen gestörten Reflux beeinträchtigt ist, dann müsse das vegetative Nervensystem mehr Energie aufwenden. Dadurch kann der Baroreflex nicht mehr kontrolliert werden. Das hat Auswirkungen auf die Gesundheit. Es wirke sich auf das "langfristige Überleben" aus, da Patienten mit eingeschränkter Baroreflexfunktion in den kommenden Jahren eher an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall sterben werden", erklärt Reza Nouraei, Professorin für Laryngologie und klinische Informatik an der Universität Southampton in einer Mitteilung der Bildungseinrichtung. Als eine mögliche Ursache sehen sie dafür eine Störung des Vagus Nervs (Nervus vagus). Dieser Hirnnerv würde bei Rachenkrankheiten eher die Atemwege schützen, als den Blutdruck zu regulieren.

Der Nerv übernimmt zahlreiche lebenswichtige Funktionen im vegetativen Nervensystem, darunter die Atmung oder die Regulierung der Herzfrequenz. In der Medizin wir der als Parasympathikus bezeichnet. Er sorgt dafür, dass zum Beispiel die Funktionen bei Stress herunter gefahren werden.

Forscher finden Zusammenhang zwischen Baroreflex, Rachenproblemen und Blutdruck

Das Forscherteam untersuchte insgesamt 23 Patienten mit Symptomen im Hals-Rachenbereich (laryngopharyngeal) und 30 Personen mit Beschwerden des Verdauungstraktes. Sie fokussierten sich auf Herzfrequenz, Blutdruck und die Baroreflex-Empfindlichkeit. Bei den Personen mit Hals- und Rachenproblemen reagierte der Baroreflex deutlich schlechter als bei der anderen Gruppe. Außerdem war die Ruheherzfrequenz höher und der Ruheblutdruck niedriger. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift Jama Otolaryngology.

Die Wissenschaftlerin betonte, dass Ärzte diesen Zusammenhang künftig bei Untersuchungen mit berücksichtigen sollten, weil der Reflex eine Rolle spielen kann. Sie fügte noch hinzu:

  • "Eine verminderte Baroreflex-Sensitivität wirkt sich unabhängig von anderen kardiovaskulären Risiken auf das Überleben aus. Wenn also der von uns entdeckte Zusammenhang durch künftige Studien bestätigt wird, wird die Notwendigkeit einer rechtzeitigen und genauen Diagnose und einer frühzeitigen und definitiven Behandlung noch dringlicher."

Weitere Quellen: Pschyrembel, Springer Link

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