Gesundheit

Lieferengpass bei ETOPOSID ACCORD 20 MG/ML 500MG KONZ.H.INF.-L.DSFL.: Wie steht es um die Verfügbarkeit des Medikaments?

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. Bild: AdobeStock_Axel Bueckert

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Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen ein zunehmend besorgniserregendes Problem. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Davon betroffen ist aktuell auch ETOPOSID ACCORD 20 MG/ML 500MG KONZ.H.INF.-L.DSFL..

Lieferprobleme beim Medikament ETOPOSID ACCORD 20 MG/ML 500MG KONZ.H.INF.-L.DSFL.: "Unzureichende Produktionskapazitäten"

Für das Medikament vom Hersteller Accord Healthcare GmbH (D) erstreckt sich die Lieferengpassmeldung vorerst bis zum 31.12.2024. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für ETOPOSID ACCORD 20 MG/ML 500MG KONZ.H.INF.-L.DSFL. wird jedoch vom Bundesinstitut Etoposid Accord 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. Unzweifelhaft ist aber: Suchen Sie auf keinen Fall im Ausland nach Alternativen.

Knappheiten bei der Medikamentenversorgung können auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden. Diese reichen von Verunreinigungen in den Arzneimitteln bis zur Einstellung der Produktion durch Hersteller. Dennoch liegt die vorrangige Ursache des Problems darin, dass für die meisten Wirkstoffe nur eine begrenzte Anzahl von Herstellern existiert, von denen viele ihren Sitz in Ländern wie China und Indien haben, die oft weit entfernt liegen. Im vorliegenden Fall teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten "unzureichende Produktionskapazitäten" mit. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt.

ETOPOSID ACCORD 20 MG/ML 500MG KONZ.H.INF.-L.DSFL.: Die Details zum Medikament

ETOPOSID ACCORD 20 MG/ML 500MG KONZ.H.INF.-L.DSFL. ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Etoposid von Bedeutung.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Krankheiten verschrieben:

  • Bösartige Neubildung des Ovars
  • Akute myelomonozytäre Leukämie: Ohne Angabe einer kompletten Remission
  • Bösartige Neubildung: Hoden, nicht näher bezeichnet
  • Non-Hodgkin-Lymphom, nicht näher bezeichnet
  • Akute myeloblastische Leukämie [AML]: Ohne Angabe einer kompletten Remission
  • Bösartige Neubildung: Bronchus oder Lunge, nicht näher bezeichnet
  • Hodgkin-Lymphom, nicht näher bezeichnet

Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:

  • Dieses Arzneimittel enthält den Wirkstoff Etoposid. Es wirkt, indem es den Zyklus der DNA-Bildung unterbricht und das Wachstum von Krebszellen verlangsamt oder stoppt.
  • Etoposid wird in Kombination mit anderen Krebsmedikamenten zur Behandlung der folgenden Erkrankungen angewendet:
    • kleinzelliges Lungenkarzinom
    • akute monozytäre und akute myelomonozytäre Leukämie (Krebs der blutbildenden Gewebe des Knochenmarks)
    • Hodenkrebs
MedikamentETOPOSID ACCORD 20 MG/ML 500MG KONZ.H.INF.-L.DSFL.
HerstellerAccord Healthcare B.V.
PZN11179226
WirkstoffEtoposid
Gültigkeitszeitraum02.09.2024 bis 31.12.2024
relevant im Krankenhausnein
AlternativpräparatEtoposid Accord 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Begründung für den LieferengpassUnzureichende Produktionskapazitäten

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Lieferengpässe in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?

Da der Engpass im Fall ETOPOSID ACCORD 20 MG/ML 500MG KONZ.H.INF.-L.DSFL. möglicherweise länger anhält, bleibt unklar, ob der derzeitige Geltungszeitraum beibehalten wird.

Gerade jetzt sind die Apotheken besonders gefragt und müssen mit viel Geschick auf die aktuellen Engpässe reagieren. Unter Umständen ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen anzubieten. Obwohl dies derzeit eine gute Lösung darstellt, sollte dieses Provisorium kein Dauerzustand werden.
Die Bemühungen zur Eindämmung der Lieferengpässe von Arzneimitteln bestehen bereits seit einiger Zeit. Nach Verabschiedung eines neuen Gesetztes für Deutschland durch die Bundesregierung im Juli 2023 hat auch Brüssel im Oktober 2023 ein Dokument zur Bewältigung des Medikamentenmangels vorgelegt. Darin sind sowohl Sofortmaßnahmen als auch langfristige Strategien festgehalten worden. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die Umsetzung der neuen Bestimmungen auf das Problem auswirkt.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 03.09.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

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