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Lieferengpass bei CALCIPOTRIDERM COMP. 50 ΜG/G + 0,5 MG/G: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Medikaments

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Bild: Adobe Stock / fizkes

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Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Auch CALCIPOTRIDERM COMP. 50 ΜG/G + 0,5 MG/G ist aktuell betroffen.

Lieferschwierigkeiten beim Medikament CALCIPOTRIDERM COMP. 50 ΜG/G + 0,5 MG/G: "Unzureichende Produktionskapazitäten"

Derzeit betrifft die Lieferengpassmeldung das Medikament von Dermapharm AG (D) und ist für den Zeitraum vom 13.08.2024 bis zum 13.10.2024 wirksam. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für CALCIPOTRIDERM COMP. 50 ΜG/G + 0,5 MG/G wird jedoch vom Bundesinstitut Calcipotriderm comp. 50 Mikrogramm/g + 0,5 mg/g Gel vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. Zu beachten ist hier in jedem Fall: Kaufen Sie keine Produkte ohne die Beratung von entsprechendem Fachpersonal.

Es gibt verschiedene Ursachen für Knappheiten bei der Versorgung mit Medikamenten: Von Verunreinigungen in den Arzneimitteln bis hin zur Einstellung der Produktion durch Hersteller. Dennoch ist die hauptsächliche Wurzel des Problems darin zu finden, dass für die meisten Wirkstoffe nur noch eine begrenzte Anzahl von Herstellern existiert, von denen viele ihren Hauptsitz in China und Indien haben, was oft weit entfernt ist. Im vorliegenden Fall teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten "unzureichende Produktionskapazitäten" mit. Außerdem ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Der Lieferengpass kann vorerst durch die Packungsgröße 60g kompensiert werden".

CALCIPOTRIDERM COMP. 50 ΜG/G + 0,5 MG/G: Die Details zum Medikament

CALCIPOTRIDERM COMP. 50 ΜG/G + 0,5 MG/G ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seiner Wirkstoffe Betamethasondipropionat (Ph.Eur.) und Calcipotriol-Monohydrat von Bedeutung.

Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:

  • Das Arzneimittel wird zur äußerlichen Behandlung der Psoriasis (Schuppenflechte) der Kopfhaut sowie auf der Haut anderer Körperbereiche zur Behandlung leichter bis mittelschwerer Plaquepsoriasis (Psoriasis vulgaris) bei Erwachsenen angewendet. Die Psoriasis wird dadurch verursacht, dass Hautzellen zu schnell gebildet werden. Dies führt zu Rötung, Schuppung und Verdickung der Haut.
  • Das Präparat enthält Calcipotriol und Betamethason. Mithilfe von Calcipotriol lässt sich das Wachstum der Hautzellen normalisieren. Betamethason hemmt Entzündungen.
MedikamentCALCIPOTRIDERM COMP. 50 ΜG/G + 0,5 MG/G
HerstellerDermapharm Aktiengesellschaft
PZN16763734
WirkstoffeBetamethasondipropionat (Ph.Eur.) und Calcipotriol-Monohydrat
Gültigkeitszeitraum13.08.2024 bis 13.10.2024
relevant im Krankenhausnein
AlternativpräparatCalcipotriderm comp. 50 Mikrogramm/g + 0,5 mg/g Gel
Begründung für den LieferengpassUnzureichende Produktionskapazitäten

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Arzneimittel-Knappheit in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?

Die Möglichkeit einer Verlängerung des Geltungszeitraums besteht im Fall CALCIPOTRIDERM COMP. 50 ΜG/G + 0,5 MG/G aufgrund des anhaltenden Engpasses.

Die Apotheken stehen derzeit vor einer besonderen Herausforderung und müssen mit klugen Entscheidungen auf die Engpässe reagieren. Bei manchen Medikamenten ist es möglich, von der vorgeschriebenen Packungsgröße abzuweichen oder Alternativen bereitzustellen. Zwar scheint dies aktuell gut zu funktionieren, jedoch sollte dieses Provisorium nicht zur nachhaltigen Lösung der Probleme werden.
Schon seit einiger Zeit sind Schritte notwendig, um die Problematik der Arzneimittellieferengpässe anzugehen. Nach Verabschiedung eines neuen Gesetztes für Deutschland durch die Ampel im Juli 2023 hat die Europäische Kommission im Oktober 2023 ein Dokument zur Bewältigung des Medikamentenmangels vorgelegt. Das vorrangige Ziel ist die Verlagerung der Produktion nach Europa. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 04.09.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

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