Lieferengpass bei METOHEXAL® SUCC® 23,75 MG: Nach wie vor ist auch dieses Medikament von der Knappheit betroffen
Erstellt von Team Datenjournalismus
21.11.2024 10.45
Auch in Deutschland sind Lieferengpässe bei Medikamenten inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Auch METOHEXAL® SUCC® 23,75 MG ist aktuell betroffen.
Details zum Lieferengpass beim Medikament METOHEXAL® SUCC® 23,75 MG
Für das Medikament des Pharmaunternehmens Hexal AG erstreckt sich die Lieferengpassmeldung vorerst bis zum 22.11.2024. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Ein alternativ wirkendes Präparat für METOHEXAL® SUCC® 23,75 MG wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Wenn Sie das Medikament dringend brauchen, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Apotheker eine Lösung suchen. In jedem Fall muss beachtet werden: Es wird ausdrücklich davon abgeraten, im Ausland nach Ersatzlösungen zu suchen.
Eine Schlüsselentwicklung hat wesentlich dazu beigetragen, die Problematik von Lieferengpässen zu verschärfen. Auf der einen Seite haben Rabattverträge, die zwischen den Krankenkassen und Pharmaunternehmen geschlossen wurden, zu Preissenkungen bei Arzneimitteln geführt, insbesondere bei Generika (wirkstoffgleiche Kopien). Dies ist vorteilhaft für die Patienten, hat jedoch zur Folge, dass Pharmaunternehmen, die ihre Medikamente in Deutschland vertreiben, bestrebt sind, die Wirkstoffe zu günstigsten Konditionen zu beschaffen, was oft in China oder Indien geschieht. Für METOHEXAL® SUCC® 23,75 MG können vom BfArM jedoch aktuell keine genauen Angaben gemacht werden.
METOHEXAL® SUCC® 23,75 MG: Die Details zum Medikament
Bei METOHEXAL® SUCC® 23,75 MG handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Metoprololsuccinat (Ph.Eur.) von Bedeutung ist.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:
- Angina pectoris, nicht näher bezeichnet
- Alter Myokardinfarkt: Nicht näher bezeichnet
- Migräne, nicht näher bezeichnet
- Supraventrikuläre Tachykardie
- Kardiale Arrhythmie, nicht näher bezeichnet
- Rezidivierender Myokardinfarkt an nicht näher bezeichneter Lokalisation
- Essentielle Hypertonie, nicht näher bezeichnet: Ohne Angabe einer hypertensiven Krise
Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:
- Metoprololsuccinat, der Wirkstoff des Präparats, blockiert bestimmte Beta-Rezeptoren im Körper, vorrangig am Herzen (selektiver Beta-Rezeptoren-Blocker).
- Das Arzneimittel wird angewendet
- bei stabiler chronischer gering bis mäßig ausgeprägter Herzmuskelschwäche mit eingeschränkter linksventrikulärer Funktion (linksventrikuläre Auswurfrate kleiner/gleich 40%). Es wird zusätzlich zur üblichen Standardtherapie mit Angiotensin-Conversions-Enzym-(ACE)-Hemmern und harntreibenden Arzneimitteln und bei Bedarf mit Herzglykosiden angewendet.
- Kinder und Jugendliche von 6 - 18 Jahren
- zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie)
Medikament | METOHEXAL® SUCC® 23,75 MG |
---|---|
Hersteller | H e x a l Aktiengesellschaft |
PZN | 00850419 |
Wirkstoff | Metoprololsuccinat (Ph.Eur.) |
Gültigkeitszeitraum | 29.05.2024 bis 22.11.2024 |
relevant im Krankenhaus | nein |
Alternativpräparat | keine Angaben |
Begründung für den Lieferengpass | keine Angaben |
Lesen Sie auch bei uns: Lieferengpass bei ZYPADHERA® 300 MG: Darum ist das Medikament aktuell nicht lieferbar
Lieferschwierigkeiten in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?
Eine Verlängerung des Geltungszeitraums im Fall METOHEXAL® SUCC® 23,75 MG ist derzeit nicht ausgeschlossen, da der Engpass weiterhin besteht.
Besonders gefordert sind derzeit die Apotheken, die mit viel Improvisation auf die entsprechenden Engpässe zu reagieren versuchen. Bei manchem Medikament ist es etwa möglich, von der Packungsgröße abweichen oder Alternativen ausgeben. Im Großen und Ganzen scheint das zwar gut zu funktionieren, langfristig ist das aber natürlich keine Lösung.
Schon seit einer Weile wird versucht, die Problematik der Arzneimittellieferengpässe einzuschränken. Das im Juli 2023 in Kraft getretene "Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln und zur Verbesserung der Versorgung" hat das Ziel, Abhilfe zu schaffen. Laut der offiziellen Website des Bundesgesundheitsministeriums zielt es darauf ab, die Produktion von Medikamenten vermehrt in Europa anzusiedeln, um die Herausforderung der Lieferengpässe anzugehen und die Vielfalt der Anbieter zu erhöhen. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 11.11.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++
roj/news.de