Gesundheit

Lieferengpass bei ADVANTAN® 0,1% LÖSUNG: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Medikaments

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Bild: Adobe Stock / fizkes

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Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen ein zunehmend besorgniserregendes Problem. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Auch ADVANTAN® 0,1% LÖSUNG ist aktuell betroffen.

Probleme in der Produktion bei ADVANTAN® 0,1% LÖSUNG

Aktuell ist die Benachrichtigung über den Lieferengpass des Medikaments von LEO Pharma GmbH für den Zeitraum vom 12.06.2024 bis zum 30.09.2024 in Kraft. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Ein alternativ wirkendes Präparat für ADVANTAN® 0,1% LÖSUNG wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Trotz allem kann es sinnvoll sein, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. In jedem Fall muss beachtet werden: Die Suche nach Alternativen im Ausland sollte unbedingt vermieden werden.

Es gibt verschiedene Ursachen für Knappheiten bei der Versorgung mit Medikamenten: Von Verunreinigungen in den Arzneimitteln bis hin zur Einstellung der Produktion durch Hersteller. Dennoch ist die hauptsächliche Wurzel des Problems darin zu finden, dass für die meisten Wirkstoffe nur noch eine begrenzte Anzahl von Herstellern existiert, von denen viele ihren Hauptsitz in China und Indien haben, was oft weit entfernt ist. Im vorliegenden Fall sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Probleme in der Herstellung" angegeben wird. Desweiteren ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Quality Event: Out of Specification (OOS)".

ADVANTAN® 0,1% LÖSUNG: Die Details zum Medikament

ADVANTAN® 0,1% LÖSUNG ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Methylprednisolonaceponat von Bedeutung.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:

  • Atopisches [endogenes] Ekzem, nicht näher bezeichnet
  • Nicht näher bezeichnete Kontaktdermatitis, nicht näher bezeichnete Ursache
  • Seborrhoisches Ekzem, nicht näher bezeichnet
  • Dermatitis, nicht näher bezeichnet
  • Sonstiger Pruritus
  • Nummuläres Ekzem
  • Sonstiges atopisches [endogenes] Ekzem

Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Methylprednisolonaceponat.
  • Das Präparat ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Entzündungen (ein Corticosteroid), das zum Auftragen auf die Kopfhaut bestimmt ist.
  • Es wird zur Behandlung von entzündlichen und pruritischen (mit Juckreiz verbundenen) Erkrankungen der Kopfhaut, z. B. atopischer Dermatitis (Neurodermitis), seborrhoischem Ekzem, Kontaktekzem, nummulärem Ekzem und unklassifiziertem Ekzem angewendet.
MedikamentADVANTAN® 0,1% LÖSUNG
HerstellerLeo Pharma A/S HR-Beiname: Leo Pharmaceutical Products Ltd. A/S
PZN07376949
WirkstoffMethylprednisolonaceponat
Gültigkeitszeitraum12.06.2024 bis 30.09.2024
relevant im Krankenhausnein
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den LieferengpassProbleme in der Herstellung

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Verfügbarkeit und Ausblick

Eine Verlängerung des Geltungszeitraums im Fall ADVANTAN® 0,1% LÖSUNG ist derzeit nicht ausgeschlossen, da der Engpass weiterhin besteht.

Besonders gefordert sind derzeit die Apotheken, die mit viel Köpfchen auf die entsprechenden Engpässe zu reagieren versuchen. Bei manchem Medikament ist es etwa möglich, von der Packungsgröße abweichen oder Alternativen ausgeben. Im Großen und Ganzen scheint das zwar gut zu funktionieren, langfristig ist das aber natürlich keine Lösung.
Schon seit einiger Zeit sind Schritte notwendig, um die Problematik der Arzneimittellieferengpässe anzugehen. Sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene gibt es inzwischen Gesetze und Strategiepapiere. Darin sind sowohl Sofortmaßnahmen als auch langfristige Strategien festgehalten worden. Die Folgen der neuen Regelungen für das Problem werden nun aufmerksam verfolgt.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 27.06.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

/roj/news.de

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