Gesundheit

Lieferengpass bei NOVOEIGHT 1000 I.E. PLV.U.LSM.Z.H.E.INJEKTIONSLSG.: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Arzneimittels

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Bild: Adobe Stock / USeePhoto

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Auch in Deutschland sind Lieferengpässe bei Medikamenten inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Auch NOVOEIGHT 1000 I.E. PLV.U.LSM.Z.H.E.INJEKTIONSLSG. ist aktuell betroffen.

Produktionsprobleme bei NOVOEIGHT 1000 I.E. PLV.U.LSM.Z.H.E.INJEKTIONSLSG.

Aktuell ist die Lieferengpassmeldung für das Medikament, vertrieben von Novo Nordisk Pharma GmbH, im Zeitraum vom 27.06.2024 bis zum 31.08.2024 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für NOVOEIGHT 1000 I.E. PLV.U.LSM.Z.H.E.INJEKTIONSLSG. wird jedoch vom Bundesinstitut NovoEight vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. Unzweifelhaft ist aber: Bevor Sie Produkte kaufen, holen Sie sich bitte die Meinung qualifizierter Fachkräfte ein.

Lieferengpässe bei Medikamenten können durch verschiedene Faktoren entstehen. Eine wichtige Ursache sind die Produktion und Verfügbarkeit von Rohstoffen, aus denen die Arzneimittel hergestellt werden. Wenn es hier Defizite gibt, kann es zu einer Unterbrechung in der Lieferkette kommen. Für NOVOEIGHT 1000 I.E. PLV.U.LSM.Z.H.E.INJEKTIONSLSG. sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Probleme in der Herstellung" angegeben wird. Weiterhin ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Probleme in der Filling Line".

NOVOEIGHT 1000 I.E. PLV.U.LSM.Z.H.E.INJEKTIONSLSG.: Die Details zum Medikament

NOVOEIGHT 1000 I.E. PLV.U.LSM.Z.H.E.INJEKTIONSLSG. ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Turoctocog alfa von Bedeutung.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:

  • Hereditärer Faktor-VIII-Mangel

Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Turoctocog alfa, humaner Blutgerinnungsfaktor VIII. Faktor VIII ist ein natürlicherweise im Blut vorkommendes Protein, das die Blutgerinnung unterstützt.
  • Das Präparat wird angewendet zur Behandlung und Vorbeugung von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie A (angeborener Faktor-VIII-Mangel) und kann bei allen Altersgruppen angewendet werden.
  • Bei Patienten mit Hämophilie A fehlt Faktor VIII oder er funktioniert nicht richtig. Das Arzneimittel ersetzt diesen fehlerhaften oder fehlenden „Faktor VIII" und unterstützt die Bildung von Blutgerinnseln an der Stelle der Blutung.
MedikamentNOVOEIGHT 1000 I.E. PLV.U.LSM.Z.H.E.INJEKTIONSLSG.
HerstellerNovo Nordisk A/S
PZN10174853
WirkstoffTuroctocog alfa
Gültigkeitszeitraum27.06.2024 bis 31.08.2024
relevant im Krankenhausnein
AlternativpräparatNovoEight
Begründung für den LieferengpassProbleme in der Herstellung

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Eine Verlängerung des Geltungszeitraums im Fall NOVOEIGHT 1000 I.E. PLV.U.LSM.Z.H.E.INJEKTIONSLSG. ist derzeit nicht ausgeschlossen, da der Engpass weiterhin besteht.

Aktuell sind die Apotheken besonders gefordert und müssen klug auf die vorhandenen Engpässe reagieren. Bei einigen Medikamenten ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen auszugeben. Obwohl dies derzeit gut zu funktionieren scheint, stellt es auf Dauer jedoch keine ausreichende Lösung für die Probleme dar.
Schon seit einer Weile wird versucht, die Problematik der Arzneimittellieferengpässe einzuschränken. Nach Verabschiedung eines neuen Gesetztes für Deutschland durch die Bundesregierung im Juli 2023 hat die Europäische Kommission im Oktober 2023 ein Dokument zur Bewältigung des Medikamentenmangels vorgelegt. Darin sind sowohl Sofortmaßnahmen als auch langfristige Strategien festgehalten worden. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 27.06.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

/roj/news.de

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