Gesundheit

Neue Corona-Studie: Forscher warnen! Corona-Pandemie fördert kognitiven Abbau

Bei älteren Personen nahm der kognitive Abbau während der Corona-Pandemie zu (Symbolfoto). Bild: Adobe Stock/ New Africa

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Welche Auswirkungen hatte die Corona-Pandemie auf die Gehirngesundheit? Dieser Frage gingen britische Forscher nach. Sie machten eine erstaunliche Entdeckung: In der Corona-Hochzeit nahm der kognitive Abbau von über 50-jährigen zu.

Neue Studie: Corona-Pandemie beschleunigt kognitiven Abbau

Wissenschaftler der Universität Exeter und des Institute of Psychiatry, Psychology & Neuroscience (IoPPN) am King's College London untersuchten in der Online-Studie Protect die computergestützten Gehirnfunktionstests von 3.000 Teilnehmern. Insbesondere guckten sie sich das Kurzzeitgedächtnis sowie die Fähigkeit der Teilnehmer, komplexe Aufgaben zu lösen an. Die Teilnehmer waren zwischen 50 und 59 Jahre alt. Anhand der Daten zeigt sich, dass der kognitive Abbau im ersten Jahr der Corona-Pandemie bei der gesamten Studiengruppe um die Hälfte zunahm. Der Wert ist besonders hoch bei Personen, bei denen die kognitiven Leistungen bereits vor der Pandemie abnahmen. Der Abbau setzte sich auch im zweiten Pandemiejahr fort. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht.

Der Prozess beschleunigte sich noch durch einige Faktoren, darunter Einsamkeit, weniger körperliche Bewegung, Alkoholkonsum und Depressionen. Gerade Bewegung und soziales Miteinander kann die geistige Gesundheit erhalten und das Demenz-Risiko senken. Das geht aus früheren Studien hervor.

Gehirnleistung nimmt ab! Wissenschaftler warnen vor Auswirkungen der Corona-Pandemie

Die pandemiebedingten Maßnahmen wirkten sich auf die kognitive Leistungsfähigkeit aus, sagte Anne Corbett, Professorin für Demenzforschung und Leiterin der PROTECT-Studie an der Universität von Exeter. "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Abriegelungen und andere Einschränkungen, die wir während der Pandemie erlebt haben, einen echten nachhaltigen Einfluss auf die Gesundheit des Gehirns von Menschen über 50 Jahren hatten, selbst nachdem die Abriegelungen beendet waren", so die Wissenschaftlerin. Es sei wichtig ältere Menschen frühzeitig zu unterstützen, um die Leistungsfähigkeit des Gehirns zu erhalten. Professor Dar Aarsland, Professor für Alterspsychiatrie, wies auch auf die gesundheitlichen Folgen durch Covid-19 für zum Beispiel ältere Menschen hin. Die Ergebnisse verdeutlichen eine Sache: ein gezieltes Gesundheitsmanagement ist wichtig. "Die aktuelle Studie unterstreicht, wie wichtig eine sorgfältige Überwachung von Risikopersonen bei Großereignissen wie einer Pandemie ist" sagt Aarsland. Zudem müssen Politiker zukünftig bei Pandemien betroffene Personen beachten, wenn sie Schutzmaßnahmen planen.

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