Giardia intestinalis: Wie gefährlich sind die Darmparasiten für den Menschen?
Von news.de-Redakteurin Sabrina Böhme
04.11.2023 06.01
Durchfallerkrankungen sind bei Hunden oder Katzen keine Seltenheit. Dahinter können sich zahlreiche Ursachen verbergen. Eine davon ist dieGiardiasis. Die durch den Erreger Giardia intestinalis hervorgerufene Infektionskrankheit kann aber nicht nur Tiere, sondern auch Menschen treffen.
Giardiasis bei Katzen und Hunden
Der Erreger Giardia intestinalis kommt bei vielen Wirbeltieren vor. Die Parasiten kommen in verschiedenen Stadien vor. Im Fress- und Wachstumsstadium, besiedeln sogenannte Trophozoiten den Dünndarm. Dort vermehren sie sich und bilden langlebige Zysten aus. Diese überleben nach der Ausscheidung im Kot oder in feuchten gebieten mindestens drei Monate, schreibt die Bundestierärztekammer in einer Mitteilung. Wenn zum Beispiel eine Katze zum Beispiel mit Kot kontaminiertes Wasser trinkt oder verunreinigtes Futter ist, wandeln sich die Parasiten im Darm in ihre aktive Form um. Gerade junge Tiere können sich schnell mit Giardien infizieren.
Können sich auch Menschen mit den Darmparasiten infizieren?
In sehr seltenen Fällen infizieren sich auch Menschen mit den Darmparasiten. Besonders Kinder und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Laut einer Studie zählt die Giardiasis zu den häufigsten Infektionskrankheiten bei Kindern. Das gilt hauptsächlich für Kinder, die in Ländern leben, wo es schlechte Hygienestandards gibt. Durch die Infektion kann das Wachstum und die kognitive Entwicklung von Heranwachsenden beeinträchtigt werden. In der Regel tritt eine Giardiasis in tropischen Ländern auf. Reisende können die Parasiten mit nach Europa bringen. Gesunde Menschen erkranken an der Parasiten-Krankheit eher nicht.
Typische Symptome einer Giardien-Infektion
Eine Infektion mit Giardien zeigt sich etwa nach zehn Tagen. Dann treten erste Symptome beim Menschen auf. Nicht jeder hat die typischen Symptome. Dennoch scheiden sie die Zysten aus, wodurch sich andere Menschen infizieren können. Charakteristisch für eine Giardiase ist sowohl bei Tieren als auch bei Menschen wässriger Durchfall. Die Parasiten zerstören aber nicht die Darmschleimhaut, können aber entzündliche Prozesse auslösen. Dadurch kommt es meistens zu Durchfall und Blähungen. Folgende Symptome können ebenfalls auftreten:
- Fieber
- Bauch- oder Magenkrämpfe
- Dehydration
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
Drohen schwere Folgen durch Giardia intestinalis?
In vereinzelten Fällen wird die Dünndarmschleimhaut doch geschädigt. Dadurch kann eine Laktoseintoleranz, ein Reizdarmsyndrom oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit entstehen. Zudem sind bei einem schweren Verlauf Entzündungen von Bachspeicheldrüse und Gallenwegen möglich, schreibt das österreichische Bundesministerium für Soziales. Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Wer erkrankt, muss die Infektion beim Gesundheitsamt melden. In Deutschland besteht eine Meldepflicht.
Diagnose und Behandlung der Parasiten-Infektion
Eine Diagnose lässt sich nicht so einfach stellen. Hinter dem Durchfall können andere Erkrankungen, wie eine E-coli-Infektion stecken. Durch eine Stuhlprobe lassen sich die Erreger identifizieren. Meistens klingen die Symptome unbehandelt nach etwa zwei Wochen ab. Für die Behandlung gibt es für Tiere Antibiotika und für Menschen das keimtötende Medikament Metrondazol, berichtet das Tropeninstitut.
Hygienemaßnahmen nach Giardien-Infektion
Hygiene ist äußerst wichtig. Tierbesitzer sollten den Kot sofort entsorgen. Futternäpfe und Katzenklos täglich mit heißem Wasser abkochen. Decken und andere Stoffe bei über 65 Grad waschen, um die Kieme abzutöten. Katzenkratzbäume oder Körbchen beim Reinigen nicht vergessen. Kot sollte immer sofort entfernt werden, damit die Vierbeiner sich nicht infizieren.
Menschen sollten es vermeiden sich von infizierten Tieren ablecken zu lassen. Wer in tropischen Ländern Urlaub macht, sollte Wasser und andere Getränke nur aus versiegelten Flaschen trinken.
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Wichtiger Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen. Sie dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden. Suchen Sie bei Beschwerden einen Arzt auf.
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