Lieferengpass bei ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML: Darum ist das Medikament aktuell nicht lieferbar
24.10.2023 10.05
Sie haben vom Arzt ein Rezept bekommen, aber Ihre Apotheke schickt sie kopfschüttelnd wieder heim? Seit einiger Zeit erleben das viele Menschen, denn auch in Deutschland sind nun die Medikamente knapp. Immer mehr Patienten müssen deshalb auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Auch ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML ist aktuell betroffen.
Lieferprobleme beim Medikament ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML: "Unzureichende Produktionskapazitäten"
Für das Medikament vom Pharmazeuten Novo Nordisk Pharma GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 18.10.2023 bis zum 31.12.2023 gültig. Problematisch ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. Als Alternativpräparat für ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML wird jedoch vom Bundesinstitut Actraphane 30 Penfill 100 IE/ml Injektionssuspension in Zylinderampulle - OP(10x3ml) vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. In jedem Fall gilt hier: Von der Suche nach Alternativen im Ausland ist absolut abzuraten.
Ursachen für Lieferengpässe können insgesamt vielfältig sein und reichen von Produktionsproblemen bis hin zu regulatorischen Hindernissen. Für ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten "unzureichende Produktionskapazitäten" mit. Weiterhin ergänzt das Bundesinstitut dazu: "NA".
ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML: Die Details zum Stoffwechsel-Medikament
Actraphane® 30 InnoLet® 100 I.E./ml ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seiner Wirkstoffe Insulin human ((mit Angaben zur Herstellung)) und Isophan-Insulin-Suspension zur Injektion (Ph.Eur.) von Bedeutung.
Das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC) ermöglicht eine präzisere Beschreibung des Medikaments. Die internationale Klassifikation für Arzneistoffe unterteilt diese in 15 Hauptgruppen auf der ersten Ebene, wodurch erkennbar wird, auf welches Organ oder System der Arzneistoff hauptsächlich wirkt. ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:
- Ebene 1 - Alimentäres System und Stoffwechsel
- Ebene 2 - Antidiabetika
- Ebene 3 - Insuline und Analoga
- Ebene 4 - Insuline und Analoga zur Injektion, intermediär wirkend kombiniert mit schnell wirkend
Actraphane® 30 InnoLet® 100 I.E./ml gehört zur Gruppe A, ist also demnach ein Stoffwechsel- Medikament. Substanzen dieser ATC-Gruppe beziehen sich auf das alimentäre System und den Stoffwechsel. Diese Gruppe umfasst Medikamente, die bei Erkrankungen des Verdauungstraktes, des Blutkreislaufs und des Stoffwechsels eingesetzt werden.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Pathologien verschrieben:
- Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus: Ohne Komplikationen: Nicht als entgleist bezeichnet
Ursachen und Details zum Lieferengpass auf einen Blick
Medikament | ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML |
---|---|
Hersteller | Novo Nordisk A/S |
PZN | 00541486 |
Wirkstoffe | Insulin human ((mit Angaben zur Herstellung)) und Isophan-Insulin-Suspension zur Injektion (Ph.Eur.) |
Gültigkeitszeitraum | 18.10.2023 bis 31.12.2023 |
relevant im Krankenhaus | ja |
Alternativpräparat | Actraphane 30 Penfill 100 IE/ml Injektionssuspension in Zylinderampulle - OP(10x3ml) |
Begründung für den Lieferengpass | Unzureichende Produktionskapazitäten |
Lieferprobleme in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?
Die Möglichkeit einer Verlängerung des Geltungszeitraums besteht im Fall ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML aufgrund des anhaltenden Engpasses.
Gerade jetzt sind die Apotheken besonders gefragt und müssen mit viel Geschick auf die aktuellen Engpässe reagieren. Unter Umständen ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen anzubieten. Obwohl dies derzeit eine gute Lösung darstellt, sollte dieses Provisorium kein Dauerzustand werden. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, Lieferengpässe von Arzneimitteln einzudämmen. Ende Juni 2023 ist dazu von der Ampel ein Gesetzesentwurf beschlossen worden, der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vorschreibt und Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder vorsieht. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.
+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 18.10.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
Alles rund um das Thema Medikamentenengpässe lesen Sie hier und hier auf news.de.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
roj/news.de