Gesundheit

Fentanyl, Oxycodon und Co.: Tödlicher Rausch! So gefährlich sind diese Schmerzmittel

Fentanyl ist eines der stärksten Opiate. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ TopMicrobialStock

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Eine winzige mintgrüne Pille machte Millionen US-Amerikaner abhängig: Oxycodin löste eine Opiat-Krise in den Staaten aus. Die neue Netflix-Serie "Painkiller" und die Disney+-Produktion "Dopesick" zeichnen die Folgen nach und verdeutlichen, wie eines der stärksten Schmerzmittel nicht nur süchtig macht. Auch in Deutschland wird das Mittel verwendet, beispielsweise in der Rap- und in der Drogenszene glorifiziert. Wie gefährlich es ist, die Risiken zu unterschätzen, zeigt auch ein anderes Opiat.

Oxycodon und Fentanyl helfen bei starken Schmerzen

Oxycodin, in Deutschland bekannt als Oxycodon, wird in der Medizin bei mittleren und starken Schmerzen verabreicht. Es wird besonders häufig bei von Tumoren verursachten Schmerzen eingesetzt. Es hat eine schmerzstillende Wirkung, die die Wirkung von Morphin noch übertrifft.

Das gilt auch für Fetanyl. Das opioide Analgetikum wird ebenfalls in der Schmerztherapie zum Beispiel bei Tumorerkrankungen, Verbrennungen oder Polytraumata eingesetzt. Auch in Narkosemitteln ist es in höheren Dosen zu finden, heißt es auf der "Gelben Liste". Fentanyl gibt wird entweder intravenös, über die Vene gespritzt oder durch ein Pflaster in die Haut gebracht. Bereits kleine Mengen verschaffen Patienten Erleichterung. Für die langfristige Therapie eignen sich eher Fentanylpflaster.

Modedroge Fentanyl: So tödlich ist das Opiat wirklich

Beide Opiate weisen wie alle Arzneimittel Nebenwirkungen auf. Nach der Einnahme von Fentanyl können "Benommenheit, Schläfrigkeit, Schwindel, Atemdepression, verengte Pupillen, verlangsamter Herzschlag, Blutdruckabfall, Übelkeit sowie Erbrechen, übermäßiges Schwitzen, Juckreiz, Verwirrtheit, eine zentrale Dämpfung, Bronchospasmus, Sehstörungen, Harnverhalt und Appetitlosigkeit" auftreten, heißt es in einem Bericht von "MT Dialog". Laut der "Gelben Liste" sind sehr häufig folgende Nebenwirkungen möglich: Eine Liste mit weiteren Reaktionen finden Sie hier.

  • Sedierung (Müdigkeit bis Benommenheit)
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Verstopfung
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Juckreiz

Was die Schmerzmittel aber so gefährlich macht ist, dass sie schnell abhängig machen. Wie Oxycodon hebt Fentanyl die Stimmung. Die Wirkung baut aber mit der Zeit ab, wieso viele immer höhere Dosen benutzen. Nicht nur Schmerzpatienten dosieren zum Beispiel Fentanyl aufgrund der nachlassenden Wirkung über. Gerade in der Drogenszene suchen viele den günstigen Rausch. Denn Heroin ist deutlich teurer als Fentanyl. Die Risiken werden missachtet, was schwere Folgen nach sich zieht. Bereitszwei Milligramm Fentanyl wirken tödlich. Eine weitere Gefahr besteht durch die ungenaue Dosierung. 

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Gefahren von Opiaten: Schwere Wechselwirkungen möglich

Bei der Einnahme beider Opiate ist es auch wichtig, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu beachten. Oxycodon sollte nicht mit Alkohol eingenommen werden. "Oxycodon wirkt direkt aufs Atemzentrum und die Sauerstoffsättigung im Blut kann extrem schnell abfallen. Gerade unter Alkoholeinfluss können Jugendliche dieses Risiko überhaupt nicht einschätzen. Dabei kann schon eine Tablette tödliche Folgen haben", sagte Prof. Dr. Rainer Thomasius, Ärztlicher Leiter des Suchtbereichs am Hamburger UKE, gegenüber der "Bild"-Zeitung. Auch bestimmte Medikamente können zu Wechselwirkungen führen. Bei Fentanyl sind das unter anderem Barbiturate, Benzodiazepine, Neuroleptika oder andere Opiate. Im schlimmsten Fall tritt Atemnot auf oder die Person fällt in ein Koma. Das kann beispielsweise durch Muskelrelaxanzien, sedierende Antihistaminika, Anxiolytika oder Tranquilizer passieren.

Oxycodon und Fentanyl fallen unter das Betäubungsmittelgesetz. Strenge Regulierungen haben bislang eine große Opioid-Krise wie in den USA verhindert. Die Opiate gibt es nur auf Rezept. Schmerzpatienten sollten sich immer an die Dosierung halten. Wenn Nebenwirkungen auftreten, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Die Schmerzmittel sollten niemals selbst abgesetzt oder selber hoch dosiert werden.

Sie leiden unter Drogen- oder Medikamentensucht oder wollen einen Angehörigen unterstützen? Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. bietet online ein Verzeichnis an. Über die Suchfunktion lassen sich Suchtberatungsstellen vor Ort finden. Zudem berät die Bundesweite Sucht & Drogen Hotline unter der Telefonnummer 01806 31 30 31 (0,20 Euro / Anruf aus dem Festnetz und aus dem Mobilfunknetz). Der Dienst ist 24 Stunden und an sieben Tagen pro Woche erreichbar. Weitere Hilfsangebote finden  Sie hier.

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/loc/news.de/dpa

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