Bauchspeicheldrüsenkrebs: Hoffnung im Kampf gegen Krebs? Forscher entdecken Wirkstoff in Süßigkeit
Erstellt von Sabrina Böhme
11.08.2023 11.03
Pankreaskrebs weist die niedrigste Überlebenschance auf, schreibt das "Zentrum für Krebsregisterdaten". Die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs ist extrem schwer, weil im Frühstadium kaum Symptome auftreten. Eine gezielte Therapie hilft in vielen Fällen nicht. Nun haben chinesische Forscher eine interessante Entdeckung gemacht, die die Therapie der Krebserkrankung in Zukunft deutlich verbessern könnte.
Neue Studie: Lakritz-Flavonoid kann Fortschreiten von Pankreaskrebs hemmen
Wissenschaftler der Hong Kong Baptist University (HKBU) beschreiben in ihrer neuen Studie die krebshemmende Wirkung des ausder Pflanze Glycyrrhiza glabra (Lakritz) isolierte Flavonoids Isoliquiritigenin (ISL). Außerdem verbesserte der Wirkstoff die Wirkung von Mitteln, die bei der Chemotherapie eingesetzt werden. Die Ergebnisse wurden in der internationalen Fachzeitschrift Phytomedicine veröffentlicht und kürzlich auf dem Jahreskongress der European Association for Cancer Research 2023 in Turin, Italien, vorgestellt. es ist das erste Mal, dass Forscher über die positive Wirkung von ISL im Zusammenhang mit Pankreaskrebs berichten.
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Erste Ergebnisse: Isoliquiritigenin hemmt Wachstum in Tierversuchen
Studienleiter Dr. Joshua Ko Ka-Shun, außerordentlicher Professor der Lehr- und Forschungsabteilung der School of Chinese Medicine an der HKBU, suchte mit seinem Team nach weiteren Behandlungsmöglichkeiten für die Krebsart. Dafür nutzten sie die Netzwerkpharmakologie. Dabei wird die Wechselwirkung eines Arzneimittelmoleküls berechnet und katalogisiert. In Zellexperimenten an Mäusen verabreichten sie den kranken Nagern das Lakritz-Flavonoid. Die Überlebensrate der Zellen lag bei etwa 50 und 80 Prozent im Vergleich zu Zellkulturen ohne ISL. Erstaunlich war auch, dass der Wirkstoff zusammen mit Gemcitabin das Wachstum der Krebszellen um mindestens 18 Prozent unterdrück konnte.
"[Bauchspeicheldrüsenkrebs] ist schwer zu erkennen und wird meist erst in einem späten Stadium entdeckt, da nicht viele Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Es ist dringend notwendig, eine geeignete Behandlung zu finden", sagte Dr. Joshua Ko Ka-Shun. Er hofft, dass dir Forschung Isoliquiritigenin innerhalb von zehn Jahren in klinischen Studien an Menschen eingesetzt wurde. Um den Wirkstoff in der Krebstherapie einzusetzen müsste noch weiter geforscht werden.
Dr. Joshua Ko Ka-Shun rät aber dazu, jetzt nicht zu viel Lakritze zu konsumieren, um Krebs vorzubeugen. Wer zu viel Lakritz isst, kann gesundheitliche Probleme bekommen. Bei einem Konsum von mehr als drei Gramm über sechs Wochen kann es zu Nierenversagen oder Bluthochdruck kommen.
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