Gesundheit

Lieferengpass bei AMPHO-MORONAL® 10 MG: Darum ist das Medikament jetzt auch nicht verfügbar

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. Bild: AdobeStock_Aliaksandr

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Derzeit sind viele Pharmazeuten und Apotheker damit beschäftigt, Lösungen für fehlende Arzneimittel zu finden, denn auch in Deutschland sind nun die Medikamente knapp. Immer mehr Patienten müssen deshalb auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Auch AMPHO-MORONAL® 10 MG ist aktuell betroffen.

Ursachen für Lieferschwierigkeiten bei AMPHO-MORONAL® 10 MG

Für das Medikament vom Hersteller DERMAPHARM AG ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 03.08.2023 bis zum 03.09.2023 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für AMPHO-MORONAL® 10 MG wird jedoch vom Bundesinstitut Ampho-Moronal Lutschtabletten vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. In jedem Fall gilt hier: Vom Kauf anderer Präperate ohne die Beratung von entsprechendem Fachpersonal wird dringend abgeraten.

Verschiedene Faktoren können individuell oder in Kombination dazu führen, dass es zu einem Lieferengpass bei einem bestimmten Medikament kommt. Im vorliegenden Fall teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten "unzureichende Produktionskapazitäten" mit.

AMPHO-MORONAL® 10 MG: Die Details zum Stoffwechsel-Medikament

Bei Ampho-Moronal® 10 mg handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Amphotericin B von Bedeutung ist.
Über das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC) lässt sich das Medikament genauer einordnen. Das ATC ist eine internationale Klassifikation für pharmakologische Wirkstoffe, wobei auf der ersten Ebene nach aktuell 15 Hauptgruppen unterschieden wird, die bereits einen Anhaltspunkt dafür geben, auf welches Organ bzw. System der Arzneistoff seine Hauptwirkung entfaltet. AMPHO-MORONAL® 10 MG lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:

  • Ebene 1 - Alimentäres System und Stoffwechsel
  • Ebene 2 - Stomatologika
  • Ebene 3 - Stomatologika
  • Ebene 4 - Antiinfektiva und Antiseptika zur oralen Lokalbehandlung

Ampho-Moronal® 10 mg gehört zur Gruppe A, ist also demnach ein Stoffwechsel- Medikament. Substanzen dieser ATC-Gruppe beziehen sich auf das alimentäre System und den Stoffwechsel. Diese Gruppe umfasst Medikamente, die bei Erkrankungen des Verdauungstraktes, des Blutkreislaufs und des Stoffwechsels eingesetzt werden.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Störungen verschrieben:

  • Kandidose, nicht näher bezeichnet
  • Kandidose an sonstigen Lokalisationen
  • Dekubitus, Stadium nicht näher bezeichnet: Sonstige und nicht näher bezeichnete Lokalisationen
  • Candida-Stomatitis
  • Krankheiten der Lippen
  • Chronische Gingivitis

Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Amphothericin B, zur Behandlung von Pilzinfektionen (antimykotisches Antibiotikum).
  • Das Arzneimittel wird zur Keimreduktion pathogener Hefepilze im Mund- und Rachenraum (Soor) und bei nachträglich (sekundär) durch Hefepilze infizierte Schleimhauterkrankungen [(z. B. Entzündungen von Mundschleimhaut oder Zahnfleisch, Druckgeschwüre durch Prothesen oder kieferorthopädische Geräte, verursachte Druckgeschwüre, Hauteinrisse in den Mundwinkeln (Erosionen)] angewendet.

Lieferengpass und Ursachen in der Übersicht

MedikamentAMPHO-MORONAL® 10 MG
HerstellerDermapharm Aktiengesellschaft
PZN02421349
WirkstoffAmphotericin B
Gültigkeitszeitraum03.08.2023 bis 03.09.2023
relevant im Krankenhausnein
AlternativpräparatAmpho-Moronal Lutschtabletten
Begründung für den LieferengpassUnzureichende Produktionskapazitäten

Wann ist das Medikament wieder verfügbar?

Aufgrund des andauernden Engpasses ist es im Fall AMPHO-MORONAL® 10 MG unklar, ob der aktuell definierte Geltungszeitraum eingehalten wird.

Aktuell sind die Apotheken besonders gefordert und müssen klug auf die vorhandenen Engpässe reagieren. Bei einigen Medikamenten ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen auszugeben. Obwohl dies derzeit gut zu funktionieren scheint, stellt es auf Dauer jedoch keine ausreichende Lösung für die Probleme dar. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, Lieferengpässe von Medikamenten einzudämmen. Ende Juni 2023 ist dazu endlich im Bundestag ein Gesetzesentwurf beschlossen worden, der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vorschreibt und Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder vorsieht. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.

+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 08.08.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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