Lieferengpass bei ZITHROMAX® TROCKENSAFT 1200 MG KINDER: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Medikaments
24.10.2023 10.10
Lieferengpässe bei Medikamenten stellen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen dar. Die Gründe für Engpässe sind dabei vielfältig und reichen von Problemen in der Herstellung bis hin zu regulatorischen Schwierigkeiten. Immer mehr Patienten müssen deshalb nun auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Davon betroffen ist aktuell auch ZITHROMAX® TROCKENSAFT 1200 MG KINDER.
Lieferengpass beim Medikament ZITHROMAX® TROCKENSAFT 1200 MG KINDER: "Erhöhte Nachfrage"
Für das Medikament vom Pharmazeuten Pfizer Pharma GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 26.06.2023 bis zum 31.10.2023 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für ZITHROMAX® TROCKENSAFT 1200 MG KINDER wird jedoch vom Bundesinstitut Azithromycin-ratiopharm 200mg/5ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. In jedem Fall gilt hier: Vom Kauf anderer Präperate ohne die Beratung von entsprechendem Fachpersonal wird dringend abgeraten.
Viele Ursachen können dafür verantwortlich sein, dass Medikamente nicht rechtzeitig geliefert werden können. So können neben Produktionsproblemen auch regulatorische Faktoren eine Rolle spielen, wie z.B. behördliche Zulassungen und Kontrollen, die die Produktion und Lieferung verzögern. Im vorliegenden Fall teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten eine erhöhte Nachfrage mit. Außerdem ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Die 15 ml Flasche ist auch lieferunfähig seit 15.08.2023 und wurde in die bestehende Meldung aufgenommen".
ZITHROMAX® TROCKENSAFT 1200 MG KINDER: Die Details zum Antibiotikum
Bei ZITHROMAX® Trockensaft 1200 mg Kinder handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Azithromycin-Dihydrat von Bedeutung ist.
Das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC) ermöglicht eine präzisere Beschreibung des Medikaments. Dabei handelt es sich um eine amtliche Klassifikation für pharmakologische Wirkstoffe, wobei auf der ersten Ebene nach aktuell 15 Hauptgruppen unterschieden wird, die bereits einen Anhaltspunkt dafür geben, auf welches Organ bzw. System der Arzneistoff seine Hauptwirkung entfaltet. ZITHROMAX® TROCKENSAFT 1200 MG KINDER lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:
- Ebene 1 - Antiinfektiva zur systemischen Anwendung
- Ebene 2 - Antibiotika zur systemischen Anwendung
- Ebene 3 - Makrolide, Lincosamide und Streptogramine
- Ebene 4 - Makrolide
ZITHROMAX® Trockensaft 1200 mg Kinder gehört zur Gruppe J, ist also demnach ein Anti-Infektikum. Diese ATC-Gruppe bezieht sich auf antimikrobielle Mittel für systemische Anwendungen und umfasst etwa Antibiotika, Antimykotika und antivirale Mittel zur Behandlung von Infektionen.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:
- Chlamydieninfektion des Urogenitaltraktes, nicht näher bezeichnet
- Akute Infektion der oberen Atemwege, nicht näher bezeichnet
- Otitis media, nicht näher bezeichnet
- Chlamydieninfektion des unteren Urogenitaltraktes
- Gonokokkeninfektion des unteren Urogenitaltraktes ohne periurethralen Abszess oder Abszess der Glandulae urethrales
- Akute Tonsillitis, nicht näher bezeichnet
- Akute Pharyngitis, nicht näher bezeichnet
Ursachen und Details zum Lieferengpass auf einen Blick
Medikament | ZITHROMAX® TROCKENSAFT 1200 MG KINDER |
---|---|
Hersteller | Pfizer Pharma GmbH |
PZN | 04678503 |
Wirkstoff | Azithromycin-Dihydrat |
Gültigkeitszeitraum | 26.06.2023 bis 31.10.2023 |
relevant im Krankenhaus | nein |
Alternativpräparat | Azithromycin-ratiopharm 200mg/5ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen |
Begründung für den Lieferengpass | Erhöhte Nachfrage |
Verfügbarkeit und Ausblick
Da der Engpass im Fall ZITHROMAX® TROCKENSAFT 1200 MG KINDER möglicherweise länger anhält, bleibt unklar, ob der derzeitige Geltungszeitraum beibehalten wird.
Gerade jetzt sind die Apotheken besonders gefragt und müssen mit viel Geschick auf die aktuellen Engpässe reagieren. Unter Umständen ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen anzubieten. Obwohl dies derzeit eine gute Lösung darstellt, sollte dieses Provisorium kein Dauerzustand werden. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, Lieferengpässe von Medikamenten einzudämmen. Ende Juni 2023 ist dazu endlich im Bundestag ein Gesetzesentwurf beschlossen worden, der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vorschreibt und Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder vorsieht. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.
+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 07.09.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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roj/news.de