Lieferengpass bei ZYVOXID® 600 MG: Darum ist das Medikament jetzt auch nicht verfügbar
20.09.2023 10.07
Zwar sind Lieferengpässe von Medikamenten in Deutschland kein gänzlich neues Problem, aber nun hat sich die Versorgungssituation durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg noch verschärft. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Das gilt aktuell auch für ZYVOXID® 600 MG.
Ursachen für Lieferprobleme bei ZYVOXID® 600 MG
Für das Medikament vom Pharmaunternehmen Pfizer Pharma GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 01.10.2023 bis zum 31.01.2024 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für ZYVOXID® 600 MG wird jedoch vom Bundesinstitut Linezolid Ascend 600 mg Filmtabletten vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. In jedem Fall gilt hier: Kaufen Sie keine Produkte ohne die Beratung von entsprechendem Fachpersonal.
Viele Ursachen können dafür verantwortlich sein, dass Medikamente nicht rechtzeitig geliefert werden können. So können neben Produktionsproblemen auch regulatorische Faktoren eine Rolle spielen, wie z.B. behördliche Zulassungen und Kontrollen, die die Produktion und Lieferung verzögern. Im vorliegenden Fall teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten "Probleme beim Sonstigen Hersteller" mit. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt.
ZYVOXID® 600 MG: Die Details zum Antibiotikum
ZYVOXID® 600 mg ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Linezolid von Bedeutung.
Das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC) ermöglicht eine präzisere Einordnung des Medikaments. Die amtliche Klassifikation für Arzneistoffe unterteilt diese in 15 Hauptgruppen auf der ersten Ebene, wodurch erkennbar wird, auf welches Organ oder System der Arzneistoff hauptsächlich wirkt. ZYVOXID® 600 MG lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:
- Ebene 1 - Antiinfektiva zur systemischen Anwendung
- Ebene 2 - Antibiotika zur systemischen Anwendung
- Ebene 3 - Andere Antibiotika
- Ebene 4 - Andere Antibiotika
ZYVOXID® 600 mg gehört zur Gruppe J, ist also demnach ein Anti-Infektikum. Diese ATC-Gruppe bezieht sich auf antimikrobielle Mittel für systemische Anwendungen und umfasst etwa Antibiotika, Antimykotika und antivirale Mittel zur Behandlung von Infektionen.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:
- Pneumonie, nicht näher bezeichnet
- Sonstige näher bezeichnete Krankheiten des Weichteilgewebes: Nicht näher bezeichnete Lokalisation
- Lokale Infektion der Haut und der Unterhaut, nicht näher bezeichnet
Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:
- Das Arzneimittel ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Oxazolidinone. Es wirkt, indem es das Wachstum bestimmter Bakterien (Krankheitskeime), die Infektionen verursachen, hemmt. Es wird zur Behandlung von Lungenentzündung und von bestimmten Infektionen in oder unter der Haut eingesetzt. Ihr Arzt hat entschieden, dass das Arzneimittel zur Behandlung Ihrer Infektion geeignet ist.
Lieferschwierigkeiten und Ursachen in der Übersicht
Medikament | ZYVOXID® 600 MG |
---|---|
Hersteller | Pfizer Pharma GmbH |
PZN | 01640374 |
Wirkstoff | Linezolid |
Gültigkeitszeitraum | 01.10.2023 bis 31.01.2024 |
relevant im Krankenhaus | nein |
Alternativpräparat | Linezolid Ascend 600 mg Filmtabletten |
Begründung für den Lieferengpass | Probleme beim Sonstigen Hersteller |
Lieferengpässe in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?
Da der Engpass im Fall ZYVOXID® 600 MG möglicherweise länger anhält, bleibt unklar, ob der derzeitige Geltungszeitraum beibehalten wird.
Gerade jetzt sind die Apotheken besonders gefragt und müssen mit viel Geschick auf die aktuellen Engpässe reagieren. Unter Umständen ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen anzubieten. Obwohl dies derzeit eine gute Lösung darstellt, sollte dieses Provisorium kein Dauerzustand werden. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, Lieferengpässe von Medikamenten einzudämmen. Ende Juni 2023 ist dazu von der Ampel ein Gesetzesentwurf vorgestellt worden, der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vorschreibt und Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder vorsieht. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.
+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 31.07.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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roj/news.de