Gesundheit

Lieferengpass bei ACTRAPHANE® 30 FLEXPEN® 100 I.E./ML: Darum ist das Medikament jetzt auch nicht verfügbar

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. Bild: AdobeStock_Axel Bueckert

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Zwar sind Lieferengpässe von Medikamenten in Deutschland kein gänzlich neues Problem, aber nun hat sich die Versorgungssituation durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg noch verschärft. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Davon betroffen ist aktuell auch ACTRAPHANE® 30 FLEXPEN® 100 I.E./ML.

Lieferprobleme beim Medikament ACTRAPHANE® 30 FLEXPEN® 100 I.E./ML: "Unzureichende Produktionskapazitäten"

Für das Medikament vom Pharmaunternehmen Novo Nordisk Pharma GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 05.07.2023 bis zum 31.12.2023 gültig. Problematisch ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament eine hohe Relevanz für Krankenhäuser hat. Als Alternativpräparat für ACTRAPHANE® 30 FLEXPEN® 100 I.E./ML wird jedoch vom Bundesinstitut Actraphane 30 FlexPen 100 IE/ml Injektionssuspension in Injektor - OP(10x3ml) vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. In jedem Fall gilt hier: Von der Suche nach Alternativen im Ausland ist absolut abzuraten.

Lieferengpässe bei Medikamenten können durch verschiedene Faktoren entstehen. Eine wichtige Ursache sind die Produktion und Verfügbarkeit von Rohstoffen, aus denen die Arzneimittel hergestellt werden. Wenn es hier Defizite gibt, kann es zu einer Unterbrechung in der Lieferkette kommen. Für ACTRAPHANE® 30 FLEXPEN® 100 I.E./ML teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten "unzureichende Produktionskapazitäten" mit. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt.

ACTRAPHANE® 30 FLEXPEN® 100 I.E./ML: Die Details zum Stoffwechsel-Medikament

Actraphane® 30 FlexPen® 100 I.E./ml ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seiner Wirkstoffe Insulin human ((mit Angaben zur Herstellung)) und Isophan-Insulin-Suspension zur Injektion (Ph.Eur.) von Bedeutung.
Über das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC) lässt sich das Medikament genauer zuordnen. Das ATC ist eine amtliche Klassifikation für pharmakologische Wirkstoffe, wobei die erste Ebene aktuell 15 Hauptgruppen umfasst, die sich nach dem Organ oder System richten, auf das der Arzneistoff seine Hauptwirkung entfaltet. ACTRAPHANE® 30 FLEXPEN® 100 I.E./ML lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:

  • Ebene 1 - Alimentäres System und Stoffwechsel
  • Ebene 2 - Antidiabetika
  • Ebene 3 - Insuline und Analoga
  • Ebene 4 - Insuline und Analoga zur Injektion, intermediär wirkend kombiniert mit schnell wirkend

Actraphane® 30 FlexPen® 100 I.E./ml gehört zur Gruppe A, ist also demnach ein Stoffwechsel- Medikament. Substanzen dieser ATC-Gruppe beziehen sich auf das alimentäre System und den Stoffwechsel. Diese Gruppe umfasst Medikamente, die bei Erkrankungen des Verdauungstraktes, des Blutkreislaufs und des Stoffwechsels eingesetzt werden.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Beschwerden verschrieben:

  • Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus: Ohne Komplikationen: Nicht als entgleist bezeichnet

Ursachen und Details zum Lieferengpass auf einen Blick

MedikamentACTRAPHANE® 30 FLEXPEN® 100 I.E./ML
HerstellerNovo Nordisk A/S
PZN00541581
WirkstoffeInsulin human ((mit Angaben zur Herstellung)) und Isophan-Insulin-Suspension zur Injektion (Ph.Eur.)
Gültigkeitszeitraum05.07.2023 bis 31.12.2023
relevant im Krankenhausja
AlternativpräparatActraphane 30 FlexPen 100 IE/ml Injektionssuspension in Injektor - OP(10x3ml)
Begründung für den LieferengpassUnzureichende Produktionskapazitäten

Lieferprobleme in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?

Die Möglichkeit einer Verlängerung des Geltungszeitraums besteht im Fall ACTRAPHANE® 30 FLEXPEN® 100 I.E./ML aufgrund des anhaltenden Engpasses.

Besonders gefordert sind derzeit die Apotheken, die mit viel Improvisation auf die entsprechenden Engpässe zu reagieren versuchen. Bei manchem Medikament ist es etwa möglich, von der Packungsgröße abweichen oder Alternativen ausgeben. Im Großen und Ganzen scheint das zwar gut zu funktionieren, langfristig ist das aber natürlich keine Lösung. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, Lieferengpässe von Arzneimitteln einzudämmen. Ende Juni 2023 ist dazu von der Ampel ein Gesetzesentwurf beschlossen worden, der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vorschreibt und Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder vorsieht. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.

+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 05.07.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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