Lieferengpass bei MIRANOVA® 100 ΜG/20 ΜG: Wie lange wird die Knappheit anhalten?
06.07.2023 10.10
Derzeit sind viele Pharmazeuten und Apotheker damit beschäftigt, Alternativen für fehlende Arzneimittel zu finden, denn auch in Deutschland sind nun die Medikamente knapp. Immer mehr Patienten müssen deshalb auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Auch MIRANOVA® 100 ΜG/20 ΜG ist aktuell betroffen.
Lieferschwierigkeiten beim Medikament MIRANOVA® 100 ΜG/20 ΜG: "Probleme in der Herstellung"
Für das Medikament vom Hersteller Jenapharm GmbH & Co.KG ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 31.05.2023 bis zum 29.08.2023 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für MIRANOVA® 100 ΜG/20 ΜG wird jedoch vom Bundesinstitut Minisiston 20 fem vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. In jedem Fall gilt hier: Vom Kauf anderer Präperate ohne die Beratung von entsprechendem Fachpersonal wird dringend abgeraten.
Verschiedene Faktoren können individuell oder in Kombination dazu führen, dass es zu einem Lieferengpass bei einem bestimmten Medikament kommt. Für MIRANOVA® 100 ΜG/20 ΜG sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Probleme in der Herstellung" angegeben wird. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt.
MIRANOVA® 100 ΜG/20 ΜG: Die Details zum Medikament für das Urogenitalsystem
Bei MIRANOVA® 100 µg/20 µg handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, das vor allem wegen seiner Wirkstoffe Ethinylestradiol und Levonorgestrel von Bedeutung ist.
Das Medikament kann genauer eigeordnet werden, indem man das amtliche Klassifikationssystem für Arzneistoffe, das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC), verwendet. Das ATC unterteilt die Arzneistoffe in 15 Hauptgruppen auf der ersten Ebene, was einen Hinweis darauf gibt, welches Organ oder System der Arzneistoff hauptsächlich beeinflusst. MIRANOVA® 100 ΜG/20 ΜG lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:
- Ebene 1 - Urogenitalsystem und Sexualhormone
- Ebene 2 - Sexualhormone und Modulatoren des Genitalsystems
- Ebene 3 - Hormonelle Kontrazeptiva zur systemischen Anwendung
- Ebene 4 - Gestagene und Estrogene, fixe Kombinationen
MIRANOVA® 100 µg/20 µg gehört zur Gruppe G, ist also demnach ein Medikament für das Urogenitalsystem. Innerhalb der Gruppe gibt es verschiedene Unterklassen, die sich auf spezifische Arten von Medikamenten zur Behandlung von Erkrankungen des Urogenitalsystems und zur Regulierung von Hormonen und Geschlechtsfunktionen beziehen. Dazu gehören unter anderem Hormone und Arzneimittel zur Behandlung von Impotenz.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Beschwerden verschrieben:
- Überwachung bei medikamentöser Kontrazeption
Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:
- Das Arzneimittelist ein Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung („Pille")
- Jede Tablette enthält eine geringe Menge zweier verschiedener weiblicher Geschlechtshormone, und zwar Levonorgestrel und Ethinylestradiol.
- „Pillen", die zwei Hormone enthalten, werden als „Kombinationspillen" bezeichnet. Das Präparat wird auch als niedrigdosierte „Pille" bezeichnet, weil sie nur eine geringe Menge von Hormonen enthält.
Lieferengpass und Ursachen in der Übersicht
Medikament | MIRANOVA® 100 ΜG/20 ΜG |
---|---|
Hersteller | Jenapharm GmbH & Co. KG |
PZN | 03071822 |
Wirkstoffe | Ethinylestradiol und Levonorgestrel |
Gültigkeitszeitraum | 31.05.2023 bis 29.08.2023 |
relevant im Krankenhaus | nein |
Alternativpräparat | Minisiston 20 fem |
Begründung für den Lieferengpass | Probleme in der Herstellung |
Lieferschwierigkeiten in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?
Eine Verlängerung des Geltungszeitraums im Fall MIRANOVA® 100 ΜG/20 ΜG ist derzeit nicht ausgeschlossen, da der Engpass weiterhin besteht.
Die Apotheken sind derzeit besonders gefordert und müssen mit viel Weitblick auf die entsprechenden Engpässe reagieren. In manchen Fällen ist es beispielsweise möglich, von der vorgeschriebenen Packungsgröße abzuweichen oder Alternativen auszugeben. Zwar scheint dies im Großen und Ganzen gut zu funktionieren, es ist jedoch auf lange Sicht keine Lösung des Problems. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, Lieferengpässe von Arzneimitteln einzudämmen. Ende Juni 2023 ist dazu von der Ampel ein Gesetzesentwurf vorgestellt worden, der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vorschreibt und Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder vorsieht. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Umsetzung der neuen Regelungen sich auf das Problem auswirkt.
+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 08.05.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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roj/news.de