Lieferengpass bei MELOXICAM AL 7,5 MG: Wie lange wird die Knappheit anhalten?
06.07.2023 10.12
Schon vor der Corona-Pandemie hat es bei der Lieferung von Arzneimitteln immer wieder Schwierigkeiten gegeben. Nun ist die Lage aber ernst: Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Auch MELOXICAM AL 7,5 MG ist aktuell betroffen.
Ursachen für Lieferprobleme bei MELOXICAM AL 7,5 MG
Für das Medikament vom Pharmaunternehmen ALIUD Pharma GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 02.01.2023 bis zum 31.08.2023 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Ein alternativ wirkendes Präparat für MELOXICAM AL 7,5 MG wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Dennoch kann es sich lohnen, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. In jedem Fall gilt hier: Von der Suche nach Alternativen im Ausland ist absolut abzuraten.
Verschiedene Faktoren können individuell oder in Kombination dazu führen, dass es zu einem Lieferengpass bei einem bestimmten Medikament kommt. Für MELOXICAM AL 7,5 MG teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten eine erhöhte Nachfrage mit. Weiterhin ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Transfer zu neuem Lieferanten".
MELOXICAM AL 7,5 MG: Die Details zum Muskel-Medikament
Meloxicam AL 7,5 mg ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Meloxicam von Bedeutung.
Das Medikament kann genauer zugeordnet werden, indem man das internationale Klassifikationssystem für Arzneistoffe, das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC), verwendet. Das ATC unterteilt die Arzneistoffe in 15 Hauptgruppen auf der ersten Ebene, was einen Hinweis darauf gibt, welches Organ oder System der Arzneistoff hauptsächlich beeinflusst. MELOXICAM AL 7,5 MG lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:
- Ebene 1 - Muskel- und Skelettsystem
- Ebene 2 - Antiphlogistika und Antirheumatika
- Ebene 3 - Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika
- Ebene 4 - Oxicame
Meloxicam AL 7,5 mg gehört zur Gruppe M, ist also demnach ein Muskel-Medikament. Die ATC-Gruppe M umfasst eine Vielzahl von Arzneimitteln, die bei verschiedenen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems eingesetzt werden können. Dazu gehören entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente, Muskelrelaxantien und Arzneimittel zur Behandlung von Knochenerkrankungen wie Osteoporose und Gicht.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:
- Sonstige näher bezeichnete Arthrose: Nicht näher bezeichnete Lokalisation
- Spondylitis ankylosans: Nicht näher bezeichnete Lokalisation
- Chronische Polyarthritis, nicht näher bezeichnet: Nicht näher bezeichnete Lokalisation
Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:
- Das Arzneimittel ist ein schmerzstillendes und entzündungshemmendes Arzneimittel aus der Gruppe der so genannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). NSAR werden eingesetzt zur Behandlung von Entzündung und Schmerzen der Gelenke und Muskeln.
- Das Arzneimittel wird angewendet
- zur symptomatischen Kurzzeitbehandlung der Beschwerden bei aktivierten Arthrosen (Reizzustände bei degenerativen Gelenkerkrankungen),
- zur symptomatischen Langzeitbehandlung der rheumatoiden Arthritis oder Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew, chronisch entzündliche Gelenkerkrankungen die mit Bewegungseinschränkung einhergehen).
Lieferschwierigkeiten und Ursachen in der Übersicht
Medikament | MELOXICAM AL 7,5 MG |
---|---|
Hersteller | ALIUD PHARMA GmbH |
PZN | 01084298 |
Wirkstoff | Meloxicam |
Gültigkeitszeitraum | 02.01.2023 bis 31.08.2023 |
relevant im Krankenhaus | nein |
Alternativpräparat | keine Angaben |
Begründung für den Lieferengpass | Erhöhte Nachfrage |
Verfügbarkeit und Ausblick
Eine Verlängerung des Geltungszeitraums im Fall MELOXICAM AL 7,5 MG ist derzeit nicht ausgeschlossen, da der Engpass weiterhin besteht.
Gerade jetzt sind die Apotheken besonders gefragt und müssen mit viel Geschick auf die aktuellen Engpässe reagieren. Unter Umständen ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen anzubieten. Obwohl dies derzeit eine gute Lösung darstellt, sollte dieses Provisorium kein Dauerzustand werden. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, Lieferengpässe von Medikamenten einzudämmen. Ende Juni 2023 ist dazu von der Ampel ein Gesetzesentwurf vorgestellt worden, der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vorschreibt und Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder vorsieht. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.
+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 22.02.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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roj/news.de