Gesundheit

Lieferengpass bei AZITHROMYCIN 1APH200MG/5ML: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Medikaments

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Bild: Adobe Stock / vette91

  • Artikel teilen:

Auch in Deutschland sind Lieferengpässe bei Medikamenten inzwischen ein zunehmend besorgniserregendes Problem. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Auch AZITHROMYCIN 1APH200MG/5ML ist aktuell betroffen.

Details zum Lieferengpass beim Medikament AZITHROMYCIN 1APH200MG/5ML

Die Mitteilung über den Lieferengpass für das Medikament, verkauft von 1 A Pharma GmbH (D), bleibt für den Zeitraum vom 28.05.2024 bis zum 30.09.2024 aufrechterhalten. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Ein alternativ wirkendes Präparat für AZITHROMYCIN 1APH200MG/5ML wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Wenn Sie das Medikament dringend brauchen, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Apotheker eine Lösung suchen. Unzweifelhaft ist aber: Es wird strikt davon abgeraten, im Ausland nach Alternativen zu suchen.

Ob Qualitätsprobleme bei der Produktion bis hin zu Verpackungsproblemen: die Ursachen für die Lieferengpässe sind vielfältig. Für AZITHROMYCIN 1APH200MG/5ML teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten eine erhöhte Nachfrage mit. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt.

AZITHROMYCIN 1APH200MG/5ML: Die Details zum Arzneimittel

Bei AZITHROMYCIN 1APH200MG/5ML handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Azithromycin-Dihydrat von Bedeutung ist.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Krankheitszuständen verschrieben:

  • Pneumonie, nicht näher bezeichnet
  • Akute Pharyngitis, nicht näher bezeichnet
  • Otitis media, nicht näher bezeichnet
  • Nicht näher bezeichnete chronische Bronchitis
  • Chlamydieninfektion des unteren Urogenitaltraktes
  • Akute Tonsillitis, nicht näher bezeichnet
  • Akute Sinusitis, nicht näher bezeichnet

Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:

  • Dieses Arzneimittel ist ein Antibiotikum. Es gehört zu einer Gruppe von Antibiotika, die Makrolide genannt werden. Es wird zur Behandlung von Infektionen angewendet, die durch Bakterien verursacht werden.
  • Dieses Arzneimittel wird in der Regel verschrieben zur Behandlung von
    • Infektionen im Brustkorb, wie z. B. chronische Bronchitis und Lungenentzündung
    • Infektionen der Mandeln, des Rachens (Pharyngitis) und der Nasennebenhöhlen
    • Infektionen der Ohren (akute Otitis media)
    • Haut- und Weichteilinfektionen, mit Ausnahme von infizierten Brandwunden
    • Harnröhren- und Gebärmutterhalsinfektionen, verursacht durch Chlamydien
MedikamentAZITHROMYCIN 1APH200MG/5ML
Hersteller1 A Pharma GmbH
PZN04044336
WirkstoffAzithromycin-Dihydrat
Gültigkeitszeitraum28.05.2024 bis 30.09.2024
relevant im Krankenhausnein
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den LieferengpassErhöhte Nachfrage

Lesen Sie auch bei uns:
Lieferengpass bei KIRSTY: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Medikaments
Lieferengpass bei AMIODARON HCI HIKMA 50 MG/ML: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Medikaments

Wann ist das Medikament wieder verfügbar?

Es ist unklar, ob im Fall AZITHROMYCIN 1APH200MG/5ML der derzeitige Geltungszeitraum beibehalten wird, da der Engpass möglicherweise länger anhält.

Die Apotheken stehen derzeit vor einer besonderen Herausforderung und müssen mit klugen Entscheidungen auf die Engpässe reagieren. Bei manchen Medikamenten ist es möglich, von der vorgeschriebenen Packungsgröße abzuweichen oder Alternativen bereitzustellen. Zwar scheint dies aktuell gut zu funktionieren, jedoch sollte dieses Provisorium nicht zur nachhaltigen Lösung der Probleme werden.
Schon seit längerem gab es Bestrebungen, Lieferengpässe von Arzneimitteln einzudämmen. Nach Verabschiedung eines neuen Gesetztes für Deutschland durch die Ampel im Juli 2023 hat auch Brüssel im Oktober 2023 ein Dokument zur Bewältigung des Medikamentenmangels vorgelegt. Darin sind sowohl Sofortmaßnahmen als auch langfristige Strategien festgehalten worden. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 26.07.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

/news.de

Themen