Nach Corona-Infektion: "Viermal größeres Risiko!" Forscher warnen vor Herzinfarkt und Co.
Erstellt von Sabrina Böhme
19.01.2023 10.10
Dass eine Infektion mit dem Coronavirus Organe schädigen kann, haben bereits mehrere Studien gezeigt. Laut einer Studie kam es bei Patient:innen mit einem milden Verlauf zu einem Multiorganversagen. Die Folgen einer Infektion machen sich auch Monate nach einer Infektion bemerkbar. Besonders das Herz kann geschädigt werden. Laut einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift "Cardiovascular Research" veröffentlicht wurde, erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit auch die Sterblichkeit.
Neue Studie: Corona-Infektion erhöht Risiko für Herzerkrankungen
Das Forscherteam fand heraus, dass Infizierte in den ersten drei Wochen nach der Infektion ein vier Mal höheres Risiko aufwiesen, an Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erkranken als Nichtinfizierte. Das wiederum erhöht auch das Risiko zu sterben."Im Vergleich zu den zwei Gruppen von Nichtinfizierten hatten Covid-19-Patienten ein etwa viermal größeres Risiko, in der akuten Phase, bis zu drei Wochen ab der Sars-CoV-2-Infektion, eine schwere Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Dieses Risiko war um 40 Prozent höher bis zu eineinhalb Jahre nach der akuten Erkrankung", erklärt die Europäische Gesellschaft für Kardiologie mit.
Sterberisiko bis zu "81-mal höher" nach Coronavirus-Infektion
"Im Vergleich zu nichtinfizierten Personen war das Sterberisiko unter den Covid-19-Patienten in der Akutphase bis zu 81-mal höher und noch immer fünfmal höher in den 18 Monaten danach." Unterschiede gab es bezüglich der Zeitabschnitte, während zum Beispiel das Risiko für Herzinfarkte oder ein Herzversagen gleich blieb, erhöhte sich die Rate für Schlaganfälle nur kurz und sank dann wieder ab. Die Gefahr für Herzprobleme unterschied sich auch beim Krankheitsverlauf. Menschen mit einer schwerwiegenden Covid-19-Erkrankung litten deutlich häufiger unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Patient:innen mit einem milden Verlauf.
Die Forscher werteten für ihre Untersuchung Daten vonvon 7.500 Covid-19-Patienten aus der Zeit vom 16. März bis zum 30. November 2020 aus der britischen Bio-Datenbank (UK Biobank) aus. Diese Daten wurden mit denen von 70.000 Nichtinfizierten vor dem Beginn der Pandemie (16. März bis 30. November 2018) verglichen. Alle Studienteilnehmer wiesen ähnliche Merkmale auf, beispielsweise in punkto Gewicht, Diabetes-Erkrankungen oder sozialer Situation. Alle untersuchten Personen waren 66 Jahre alt. Dann prüften die Mediziner, wie häufigschwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern, venöse Beinvenenthrombosen, Schlaganfall oder koronare Herzkrankheiten sowie die Sterblichkeit auftraten. Der Untersuchungszeitraum befasste sich zudem mit den ersten drei Wochen nach der Infektion und dann 22 Tage später bis hin zu einem Jahr.
Coronavirus-News aktuell: Herzerkrankungen nach Covid-19-Krankheit weiter im Blick behalten
Die Studie zeigt, wie wichtig es ist, ehemalige Covid-19-Patient:innen weiterhin zu untersuchen. "Die Studienresultate deuten darauf hin, dass Covid-19-Patienten zumindest ein Jahr lang nach der Genesung von der Akuterkrankung beobachtet werden sollten, um Herz-Kreislauf-Komplikationen durch die Infektion zu erkennen, die einen Teil von Long Covid ausmachen", zitiert die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) Co-Autor Ian Wong von der Universität Hongkong in einer Mitteilung zu der Studie.
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bos/loc/news.de