Gesundheit

Affenpocken 2022 News aktuell: Wo wird jetzt eine Schutzimpfung für Risikogruppen empfohlen?

Eine mikroskopische Aufnahme aus dem Jahr 2003 zeigt: So sehen die Affenpocken-Viren aus. Bild: picture alliance/dpa/Russell Regner/CDC/AP | Cynthia S. Goldsmith

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Nach den schrecklichen Erfahrungen der Corona-Krise ist die Angst vor einer neuen globalen Pandemie groß. Wie die "Bild" berichtet, proben die Gesundheitsminister der G7-Staaten bereits den Ernstfall mit einer fiktiven Seuche, die auch mehr jungen Menschen das Leben kosten könnte. Währenddessen breitet sich in der Realität eine seltene Krankheit weltweit immer weiter aus.

RKI hat deutsche Ärzte für die Virusinfektion sensibilisiert

Affenpocken-Infektionen beim Menschen waren bislang vor allem aus einigen Regionen Afrikas bekannt. Bereits angesichts derersten bekanntgewordenen Fälle in Großbritannien, wo das Virus Anfang Mai 2022 nachgewiesen wurde, hatte das Robert Koch-Institut (RKI) Ärzte in Deutschland für die Virusinfektion sensibilisiert.

Affenpocken-Symptome: Fieber, Schüttelfrost und Ausschlag

Die Virus-Erkrankung ruft nach Angaben der UK Health Security Agency (UKHSA) meist nur milde Symptome hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. Ansteckend seien nur symptomatisch Erkrankte bei engem Kontakt. Nach UKHSA-Angaben zählen zu den ersten Krankheitsanzeichen: Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost und Erschöpfung. Es könne sich ein Ausschlag entwickeln, der sich oft ausgehend vom Gesicht auf andere Körperteile ausbreite. Der Ausschlag sehe je nach Phase unterschiedlich aus und könne Windpocken und Syphilis ähneln. Es gibt keine spezifische Therapie und keine Impfung gegen Affenpocken.

Viele Menschen weltweit haben keinen Impfschutz gegen Pocken

Die Pocken des Menschen gelten seit 1980 nach einer großen Impfkampagne weltweit als ausgerottet. Die Impfung schützte auch recht gut vor einer Infektion mit Affenpocken. Wie das RKI erläutert, haben weite Teile der Weltbevölkerung mittlerweile allerdings keinen Impfschutz mehr. In Nigeria würden nun seit 2017 vermehrt Affenpocken-Infektionen beim Menschen diagnostiziert - und Fälle in Verbindung mit Reisen dorthin vor allem im Vereinigten Königreich.

Affenpocken-Virus kann auch von Mensch zu Mensch übertragen werden

Fachleute vermuten, dass der Erreger der Affenpocken in Nagetieren zirkuliert, Affen gelten als sogenannte Fehlwirte. "Infektionen können durch Kontakt mit Sekreten infizierter Tiere übertragen werden", heißt es im RKI-Bericht. Übertragungen von Mensch zu Mensch durch Kontakte mit Körperflüssigkeiten oder Krusten seien mit Infektionsketten von bis zu sechs Menschen beschrieben. "Auch die sexuelle Übertragung von Pockenviren ist möglich", hieß es.

Affenpocken in Europa - Alle aktuellen Entwicklungen im News-Ticker

+++ 09.06.2022: Spanien empfiehlt Affenpocken-Impfung und vierte Corona-Impfung +++

Spaniens Gesundheitsbehörde hat die Impfung besonders gefährdeter Personen gegen Affenpocken empfohlen. "Angesichts der begrenzten Verfügbarkeit der Impfstoffe wird zunächst die Impfung von Kontaktpersonen zu Infizierten priorisiert", teilte die Kommission für öffentliche Gesundheit mit. Eine vorsorgliche Impfung sei vorerst nicht geplant, könne aber je nach Entwicklung des Ausbruchs und der Verfügbarkeit von Impfstoffen zu einem späteren Zeitpunkt empfohlen werden. In Spanien waren zuletzt 198 bestätigte Infektionen mit Affenpocken registriert worden.

Zugleich kündigte das Gesundheitsministerin an, dass es für Menschen ab 80 Jahren und Bewohner von Seniorenheimen eine vierte Impfung gegen Corona geben werde. Die Impfungen sollten voraussichtlich nicht sofort, sondern erst im Sommer beginnen. "Der günstigste Augenblick ergibt sich aus der epidemiologischen Entwicklung", hieß es. Zudem müsse abgewartet werden, bis die Impfstoffe für neue Virusvarianten verfügbar seien.

Spanien hat eine hohe Impfquote und es gab nie größere Proteste gegen die gut organisierte Impfkampagne. Gesundheitsministerin Carolina Darias sagte, 92,6 Prozent aller Spanier ab zwölf Jahren hätten eine Grundimmunisierung durch eine zweifache oder im Falle von Johnson&Johnson einmalige Impfung erhalten. Bei der Altersgruppe ab 70 Jahren haben nach ihren Angaben 92,4 Prozent schon drei Impfungen erhalten. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen in der Altersgruppe ab 60 Jahren liegt bei etwa 280. Als letzte Corona-Auflage besteht noch eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Gesundheitseinrichtungen und in Seniorenheimen.

+++ 09.06.2022 Stiko empfiehlt Affenpocken-Impfung für Risikogruppen +++

Die ständige Impfkommission (Stiko) hat in Berlin einen Impfstoff gegen Affenpocken für Riskikogruppen empfohlen. Das berichtete unter anderem "Focus Online". Dies betreffe Menschen nach einem engen körperlichen Kontakt zu Infizierten, Personal in Laboren mit ungeschütztem Kontakt zu Proben sowie homosexuelle Männer mit wechselnden Partnern. Für die Impfung stehe der in der EU zugelassene Pockenimpfstoff Imvanex zur Verfügung.

+++ 07.06.2022: RKI: Mindestens 80 Patienten mit Affenpocken in Deutschland erfasst +++

Affenpocken sind nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) mittlerweile bei 80 Menschen in Deutschland bestätigt und gemeldet worden. Das Institut sprach auf seiner Internetseite von Nachweisen aus neun Bundesländern.

Seit Freitag vor Pfingsten erhöhte sich damit die Zahl der beim RKI erfassten Erkrankungen um 15. Allerdings dürfte die Zahl inzwischen höher liegen als vom RKI ausgewiesen, da beispielsweise die Berliner Gesundheitsverwaltung am Nachmittag noch neue, wesentlich höhere Zahlen vermeldete. Vom RKI heißt es weiterhin: "Soweit bekannt, erkranken die meisten Betroffenen nicht schwer." Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Sonntag ist die Krankheit nun in rund 30 Ländern nachgewiesen, in denen das Virus sonst nicht kursiert. Es geht um mehrere Hundert Fälle.

Hierzulande ist die Virus-Infektion bisher in der Hauptstadt besonders häufig bestätigt worden: Die Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung wies mit Stand Dienstagnachmittag 72 gemeldete Fälle aus. Davon seien 13 Patienten in ein Krankenhaus aufgenommen worden.

+++ 07.06.2022: Klinik: Erster Patient mit Affenpocken-Virus in Deutschland genesen +++

Der erste Mensch, der in Deutschland mit dem Affenpocken-Virus diagnostiziert worden war, ist laut Meldung eines Krankenhauses genesen. Der 26-jährige Brasilianer wurde nach rund zwei Wochen Behandlung symptomfrei aus der Behandlung entlassen, teilte die München Klinik mit. Ein zweiter Patient sei bereits in der Vorwoche in häusliche Isolation entlassen worden.

Beide Patienten hätten an milden Krankheitsverläufen mit den charakteristischen Hautveränderungen wie Pusteln und Pocken gelitten. Weitere Menschen mit der Virusinfektion würden derzeit nicht in der München Klinik behandelt.

+++ 05.06.2022: WHO: 780 erfasste Fälle von Affenpocken in 27 Ländern +++

Die Zahl der bestätigten Fälle von Affenpocken in Ländern, in denen das Virus sonst nicht kursiert, ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf 780 gestiegen. Die Infektionen wurden vom 13. Mai bis 2. Juni aus 27 überwiegend westlichen Ländern gemeldet, wie die UN-Organisation in Genf mitteilte. Weiterhin seien hauptsächlich, aber nicht ausschließlich Männer betroffen, die Sex mit Männern haben. Die Mehrheit der Fälle (688) wurde aus europäischen Ländern gemeldet.

Für Deutschland hatte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag 65 übermittelte Affenpocken-Fälle aus neun Bundesländern gemeldet. "Soweit bekannt, erkranken die meisten Betroffenen nicht schwer", hieß es. Weitere Fälle seien zu erwarten, die Gefährdung für die breite Bevölkerung sei aber nach derzeitigen Erkenntnissen als gering einzuschätzen.

Die WHO stuft das globale Risiko durch Affenpocken weiter als "moderat" ein. Es könne allerdings "ein hohes Risiko für die öffentliche Gesundheit entstehen, wenn das Virus es schafft, zu einem verbreiteten menschlichen Erreger in nicht-endemischen Ländern zu werden", hieß es.

Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung. Der Erreger wird vor allem durch engen Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Die Symptome verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen zum Tod führen. Unter den in westlichen Ländern erfassten Fällen gibt es der WHO zufolge keine Toten, aber in fünf afrikanischen Ländern seien in diesem Jahr insgesamt 66 Menschen im Zusammenhang mit Affenpocken gestorben.

+++ 02.06.2022: WHO vermutet Umweltfaktoren hinter Affenpocken - über 550 Fälle +++

Steigender Druck auf Ökosysteme könnte aus Sicht eines UN-Experten zu Affenpocken-Infektionen bei Menschen führen. Bedrohte Lebensräume und der Klimawandel würden Bewegungsradien von Tieren verändern und das Überspringen des Virus auf Menschen begünstigen, sagte Mike Ryan von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. "Wir wissen nicht, ob es schon zu spät ist, um es ganz einzudämmen", sagte WHO-Pockenexpertin Rosamund Lewis über das Virus. Sie zeigte sich jedoch optimistisch, dass die Weiterverbreitung mit herkömmlichen Hygienemaßnahmen bekämpft werden kann.

In den vergangenen Wochen sind der UN-Organisation zufolge weltweit mehr als 550 Fälle von Affenpocken in 30 bislang kaum betroffenen Ländern nachgewiesen worden. Die Zahlen beinhalten keine aktuellen Infektionen in mehreren afrikanischen Ländern, in denen die Viruserkrankung schon in der Vergangenheit immer wieder aufgetreten war.

"Wir haben es mit einer ziemlich instabilen Schnittstelle zwischen Tier und Mensch zu tun", sagte Ryan in einer Pressekonferenz. Auch bei anderen Krankheiten tierischen Ursprungs seien Anstiege zu beobachten - etwa beim Lassafieber oder bei Ebola. Als Träger des Affenpocken-Virus gelten etwa verschiedene Nagetiere und Primaten. Die neuen Infektionen, die vor allem aus westlichen Ländern gemeldet werden, scheinen jedoch von Mensch zu Mensch übertragen worden zu sein.

+++ 01.06.2022: WHO Europa warnt vor Affenpocken-Ausbreitung bei Feiern und Festivals +++

Das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht die Gefahr einer weiteren Verbreitung der Affenpocken bei bevorstehenden Festivals und großen Partys. "Das Potenzial für eine weitere Übertragung in Europa und anderswo im Sommer ist hoch", heißt es in einer Erklärung des WHO-Regionaldirektors für Europa, Hans Henri Kluge. Festivals und Feiern in den kommenden Monaten böten aber auch die Möglichkeit, um bei jungen, sexuell aktiven und mobilen Menschen das Bewusstsein für die Krankheit zu steigern und das Schutzverhalten zu stärken.

Für Deutschland verzeichnet das Robert Koch-Institut (RKI) nach Angaben vom Mittwoch bislang 44 Affenpocken-Infektionen (Vortag: 33). Die Meldungen stammen mittlerweile aus acht Bundesländern.

Untersuchungen zu den bisherigen Fällen lassen Kluge zufolge darauf schließen, dass der Ausbruch in der WHO-Region Europa bereits Mitte April im Gang gewesen sei. Es handle sich um den größten und geografisch am weitesten verbreiteten Affenpocken-Ausbruch, über den jemals außerhalb der Endemiegebiete in West- und Zentralafrika berichtet worden sei. Im Zusammenhang mit der Aufhebung von Corona-Maßnahmen, die Reisen und Großveranstaltungen eingeschränkt hatten, sei es zu einer schnellen, verstärkten Übertragung gekommen. Auch wenn viele bisherige Fälle mit sexuellen Aktivitäten in Verbindung stünden, dürfe man nicht vergessen, dass das Virus jeden treffen könne.

Da das Virus sich nicht auf den gleichen Wegen wie Sars-CoV-2 verbreite, seien nach derzeitigen Erkenntnissen keine so umfassenden Maßnahmen auf Bevölkerungsebene wie bei Corona nötig, so Kluge. "Aber - und das ist wichtig - wir wissen noch nicht, ob wir seine Ausbreitung vollständig eindämmen können", hieß es. Um dies zu schaffen, müssten Ansteckungen etwa durch klare Kommunikation, Isolierung von Infizierten und effektive Kontaktnachverfolgung reduziert werden.

+++ 31.05.2022: Affenpocken-Fall am Flughafen Bangkok - Zwölf Kontakte überwacht +++

In Thailand werden zwölf Menschen medizinisch beobachtet, nachdem sie in Kontakt mit einem Affenpocken-Patienten gekommen sind. Bei dem bestätigten Fall handelte es sich um einen Passagier, der von Europa auf der Durchreise nach Australien war und sich zwei Stunden auf dem Flughafen von Bangkok aufgehalten hatte, wie Chakkrarat Pitthaya, Direktor der Epidemiologie-Abteilung der Behörde für Seuchenkontrolle, bestätigte.

Der Mann habe zu diesem Zeitpunkt noch keine Symptome gehabt und diese erst später in Australien entwickelt, wo die Infektion dann bestätigt worden sei, hieß es. Alle zwölf Kontakte seien bislang asymptomatisch. Es handelte sich um Passagiere und Flugbegleiter. Insgesamt sollen sie 21 Tage medizinisch beobachtet werden. Jedoch sei das Risiko, dass sie sich angesteckt hätten gering, so Pitthaya.

Infektionen mit dem Virus werden mittlerweile aus immer mehr Ländern gemeldet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief zu einer Nachverfolgung aller Kontakte der Betroffenen auf. Die Virus-Erkrankung verursacht nach Angaben der britischen Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) meist nur milde Symptome, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. Ansteckend seien nur symptomatisch Erkrankte bei engem Kontakt.

+++ 31.05.2022: Gut 70 neue Fälle von Affenpocken in England +++

In England sind 71 weitere Fälle von Affenpocken nachgewiesen worden. Damit steigt die Zahl der bislang in ganz Großbritannien bestätigten Fälle auf 179, wie die britische Gesundheitsbehörde mitteilte. Menschen sollten weiterhin auf neue Flecken, Blasen oder Geschwüren achten und im Zweifelsfall ihre Kontakte einschränken, hieß es von einer Gesundheitsexpertin der Behörde.

Kontaktpersonen von Infizierten werden in Großbritannien kontaktiert. Menschen mit besonders hohem Risiko wird empfohlen, sich für bis zu drei Wochen zu isolieren.

+++ 28.05.2022:Affenpocken: Zwei Risikokontaktfälle in Frankreich geimpft +++

In Frankreich sind zwei Menschen mit Risikokontakt zu Affenpocken-Infizierten gegen das Virus geimpft worden. Wie die Deutsche Presse-Agentur von der Gesundheitsgeneraldirektion erfuhr, ließen sich beide Menschen am Freitag in einem Krankenhaus in Paris eine Dose des Pockenimpfstoffs Imvanex verabreichen. Die oberste französische Gesundheitsbehörde hatte eine Impfung nach einem Risikokontakt zuvor empfohlen.

Frankreichs Gesundheitsministerin Brigitte Bourguignon hatte Mitte der Woche von sieben bestätigten Affenpocken-Fällen in Frankreich gesprochen. Die Situation sei händelbar. Es sei ausreichend Impfstoff für Kontaktpersonen vorhanden.

In Großbritannien, wo deutlich mehr Ansteckungen mit dem Virus registriert wurden, wurden bereits mehr als 1.000 Kontaktpersonen geimpft. Das Land kaufte mehr als 20.000 Dosen Imvanex ein. In Deutschland sind noch keine Impfungen bekannt, es wurden aber "bis zu 40.000 Dosen" des Vakzins bestellt.

+++ 28.05.2022: Erster Fall von Affenpocken in Irland bestätigt +++

Auch in Irland ist ein erster Fall von Affenpocken bestätigt worden. Man sei am Freitagabend über einen Fall im Osten des Landes verständigt worden, teilte die irische Gesundheitsbehörde mit. Die betroffene Person, über die keine weiteren Details öffentlich gemacht wurden, werde bislang nicht im Krankenhaus behandelt. Ihre Kontaktpersonen sollten verständigt werden. Darüber hinaus gibt es in Irland noch einen Verdachtsfall. "Das kommt nicht unerwartet nach den Affenpocken-Fällen in Großbritannien und vielen anderen europäischen Ländern", hieß es in der Mitteilung. In Großbritannien sind bereits mehr als 100 Fälle von Affenpocken nachgewiesen worden.

+++ 27.05.2022: Affenpocken: WHO sieht keinen Grund für Alarmstimmung +++

Angesichts der ungewöhnlichen Verbreitung von Affenpocken dringt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwar auf verschiedene Maßnahmen, sieht aber keinen Grund für eine Alarmstimmung. «Das ist keine Krankheit, die die Öffentlichkeit besorgt machen sollte. Es handelt sich nicht um Covid", sagte die WHO-Expertin Sylvie Briand in Genf bei einem Briefing für WHO-Mitgliedsländer. Nichtsdestotrotz sollten die Staaten Erkrankte schnell erfassen und die Betroffenen isolieren. Die WHO geht davon aus, dass die meisten Fälle mild verlaufen. Allerdings hätten Schwangere, Kinder und Menschen mit schwachem Immunsystem ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf.

"Wir haben ein gutes Zeitfenster, die Übertragung nun zu stoppen", sagte Briand. Unklar sei aber, wie groß die Lagerbestände an Impfstoffen gegen Pocken seien, die auch gegen Affenpocken helfen dürften. Die WHO rechnet mit einer weiter steigenden Zahl von Fällen. Die Affenpocken seien inzwischen in mehr als 20 Ländern aufgetreten. "Wir wissen nicht, ob wir gerade nur die Spitze des Eisbergs sehen", so Briand. Zur Ursache der aktuellen Entwicklung gibt es nach bisherigen Angaben noch keine klaren Erkenntnisse.

+++ 26.05.2022: Afrikanische Behörde warnt vor Hortung von Pocken-Impfstoff +++

Die Afrikanische Gesundheitsbehörde für Ansteckende Krankheiten (CDC) hat angesichts der Ausbreitung von Affenpocken-Fällen in Europa und Nordamerika vor einer Hortung von Impfstoffen in den westlichen Staaten gewarnt. Ahmed Ogwell, stellvertretender CDC-Direktor, appellierte in Addis Abeba, Lehren aus der Anfangszeit der Corona-Pandemie zu ziehen.

Derzeit verfügten die Gesundheitsbehörden in den afrikanischen Ländern, in denen die Krankheit endemisch ist, über nur wenig Impfstoff. Daher würden vor allem die Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes "an der Front" der Krankheitsbekämpfung geimpft. "Wir hoffen, dass Impfstoff vor allem dort verfügbar ist, wo das Risiko am höchsten ist - nicht dort, wo man besonders viel für ihn bezahlen kann."

Affenpocken kommen in Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, der Demokratischen Republik Kongo sowie Nigeria endemisch vor. Bisher seien seit Jahresbeginn 1405 Fälle in diesen Ländern bestätigt worden, 62 Menschen seien gestorben. Das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) geht aber davon aus, dass die afrikanischen Todesraten zu hoch gegriffen sind, weil mildere Verläufe oft nicht erfasst werden. Derzeit würden in Marokko und im Sudan Verdachtsfälle möglicher Affenpocken geprüft, sagte Ogwell.

Die Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union seien aufgerufen, ihre Kontrollmaßnahmen bei Einreisenden zu verstärken und auf mögliche Krankheitsanzeichen zu achten. Ähnlich wie im Fall von Covid-19-Prävention sei es wichtig, regelmäßig die Hände zu waschen und zu desinfizieren.

"Wir sind in engem Kontakt mit unseren Partnerbehörden in Europa und den USA", sagte Ogwell. Die afrikanischen Gesundheitsexperten wüssten, wie mit Affenpocken umzugehen sei und seien bereit, ihr Wissen zu teilen.

+++ 25.05.2022: Roche hat PCR-Tests zur Erkennung des Affenpockenvirus entwickelt +++

Der Pharmakonzern Roche hat PCR-Tests zur Erkennung des in zahlreichen Ländern festgestellten Affenpockenvirus entwickelt. Gemeinsam mit der Tochtergesellschaft TIB Molbiol seien drei verschiedene Lightmix-Modular-Testkits geschaffen worden, teilte Roche in Basel mit.

Das Affenpockenvirus hat sich zuletzt nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent ausgebreitet, sondern wurde etwa auch in europäischen Ländern nachgewiesen. Die neuen Testkits von Roche sollen dabei helfen, die weitere Ausbreitung des Virus zu beobachten sowie die Wirkung von Therapien, Impfstoffen und Maßnahmen zu überwachen.

In den vergangenen Tagen wurden mehrere Fälle von Affenpocken mittels PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) in speziellen Labors nachgewiesen. Mit Testkits ist das Virus einfacher nachzuweisen.

+++ 24.05.2022: Affenpocken erreichen Arabische Welt: Erster Nachweis in den Emiraten +++

Auch in der arabischen Welt ist ein erster Fall von Affenpocken bestätigt worden. In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gibt es eine 29-jährige Infizierte, wie die staatliche Agentur WAM unter Berufung auf das Gesundheitsministerium meldete. Die Frau war demnach zuvor aus Westafrika in den Golfstaat eingereist. Sie würde medizinisch versorgt. Zu ihrem gesundheitlichen Zustand machte das Ministerium zunächst keine Angaben. Auch Marokko hatte zuvor bereits drei Verdachtsfälle gemeldet. Eine Bestätigung steht aber bislang noch aus.

Das Virus verursacht nach Angaben von Gesundheitsbehörden meist nur milde Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und Hautausschlag. Affenpocken können aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen, in Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich. Experten zufolge kursierte der Erreger wohl bereits in vielen Ländern.

+++ 24.05.2022: WHO: Bislang mehr als 250 Fälle von Affenpocken in 16 Ländern +++

Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind mehr als 250 Fälle von Affenpocken aus 16 Ländern gemeldet worden. Diese Zahl an bestätigten Infektionen und Verdachtsfällen betreffe jedoch nur Länder, in denen die Viruskrankheit zuvor nicht regelmäßig gehäuft aufgetreten sei, sagte WHO-Expertin Rosamund Lewis in Genf. "Dieser Ausbruch kann eingedämmt werden", sagte sie. Die aktuelle Häufung der Fälle sei zwar besorgniserregend, doch das Risiko für die Öffentlichkeit gering.

Die meist mild verlaufende Krankheit war schon vor den derzeitigen Fällen gelegentlich in westlichen Ländern immer wieder in einigen wenigen afrikanischen Ländern aufgetreten. In der Demokratischen Republik Kongo gab es laut WHO dieses Jahr bereits 1200 Verdachtsfälle. Lewis sagte, dass nur sehr wenige davon etwa durch Laboruntersuchungen bestätigt worden seien.

+++ 24.05.2022:Erster Fall von Affenpocken in Slowenien bestätigt +++

Im EU-Land Slowenien ist ein erster Fall der Affenpocken nachgewiesen worden. Betroffen sei ein Mann, der sich zuvor auf den Kanarischen Inseln aufgehalten hatte, berichtete der Nachrichtensender N1. Nach der Untersuchung im Universitätsklinikum von Ljubljana wurde er dort nicht stationär aufgenommen, hieß es in dem Bericht weiter.

+++ 24.05.2022:Nun 56 bestätigte Fälle von Affenpocken in Großbritannien +++

Die Zahl der bestätigten Fälle von Affenpocken ist in Großbritannien auf 56 angestiegen. Das teilte die britische Gesundheitsbehörde UKHSA mit. Bis zum Wochenende waren rund zwei Dutzend Fälle bekannt gewesen. "Weil sich dieses Virus über engen Körperkontakt verbreitet, rufen wir alle auf, auf ungewöhnliche Hautausschläge oder Veränderungen zu achten", sagte UKHSA-Chefin Susan Hopkins. Ein beträchtlicher Anteil der Fälle in Großbritannien und dem Rest Europas sei bei schwulen oder bisexuellen Männern aufgetreten. Daher rufe man diese besonders auf, auf entsprechende Symptome zu achten, sagte Hopkins.

+++ 23.05.2022: ECDC: Affenpocken könnten in Europa endemisch werden +++

Sollten sich die Affenpocken von Menschen auf Tiere übertragen und in einer Tierpopulation ausbreiten, könnte die Krankheit in Europa endemisch werden. Davor hat die EU-Gesundheitsbehörde ECDC in Stockholm in einer Risikobewertung gewarnt. Deshalb gelte es, Infektionen von Haus- und Wildtieren zu verhindern, hieß es darin.

Die meisten aktuellen Fälle beträfen Männer, die Sex mit Männern hätten, was nahelege, dass die Übertragung während intimer Beziehungen erfolgt sei. "In den meisten der aktuellen Fälle waren die Symptome mild, und für die breitere Bevölkerung ist die Wahrscheinlichkeit der Übertragung sehr gering", sagte ECDC-Direktorin Andrea Ammon laut einer Mitteilung. "Die weitere Übertragung des Virus durch nahen Kontakt, zum Beispiel während sexueller Aktivitäten zwischen Personen mit mehreren Sexualpartnern, wird aber als hoch eingeschätzt."

+++ 23.05.2022: WHO sieht noch offene Fragen bei Affenpocken-Verbreitung +++

Bei der Verbreitung der Affenpocken sind wichtige Fragen laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch ungeklärt. So sei noch offen, ob sich das seit mehr als 40 Jahren bekannte Virus verändert habe, sagten WHO-Fachleute in Genf. Die Art des Virus spreche momentan allerdings dagegen. "Sie tendieren dazu, sehr stabil zu sein", sagte die WHO-Expertin Rosamund Lewis. Sie wies darauf hin, dass die Impfung gegen Pocken, mit der diese Krankheit vor Jahrzehnten ausgerottet worden sei, zu 85 Prozent auch gegen die Affenpocken helfe. Außerdem sei der Impfstoff seitdem weiterentwickelt worden. Das Problem sei, dass er nicht in größeren Mengen verfügbar sei. Daher werde es darum gehen, welche Personengruppen so einen Schutz benötigten, hieß es.

Die WHO wandte sich gegen eine Stigmatisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen. "Das ist keine Krankheit von Schwulen", sagte WHO-Experte Andy Seale. Sexueller Kontakt sei eine Übertragungsmöglichkeit, aber es reiche auch Hautkontakt. Während in der Vergangenheit die Affenpocken nur sehr begrenzt durch Reisende verbreitet worden seien, sei diesmal ein anderes Muster zu erkennen. Wichtig sei, dass die internationale Gemeinschaft die Beobachtung von Fällen intensiviere. Weltweit seien bisher erst weniger als 200 Fälle mit oft eher weniger schweren Verläufen verzeichnet worden, sagte WHO-Expertin Maria Van Kerkhove. "Das ist eine beherrschbare Situation." Allerdings sei mit steigenden Zahlen zu rechnen.

+++ 23.05.2022: Britische Behörde: Drei Wochen Quarantäne bei Affenpocken-Kontakt +++

Die britische Gesundheitsbehörde UKHSA empfiehlt für enge Kontaktpersonen von Affenpocken-Infizierten eine dreiwöchige Quarantäne. Als hochwahrscheinlich infiziert gelte, wer entweder im selben Haushalt mit einer erkrankten Person lebe, mit einer solchen Geschlechtsverkehr gehabt oder deren Bettwäsche ohne Schutzkleidung gewechselt habe, hieß es in einer Mitteilung. Diese Gruppe soll demnach neben der Empfehlung zur Quarantäne auch eine schützende Pockenimpfung erhalten. Vermieden werden solle insbesondere der Kontakt mit Schwangeren, Kindern unter zwölf Jahren sowie Menschen mit unterdrücktem Immunsystem, hieß es weiter.

In Deutschland gibt es noch keine allgemeinen Empfehlungen für Kontaktpersonen von Affenpocken-Fällen. Man arbeitete derzeit aber daran, teile das Robert Koch-Institut auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Gesundheitsämter könnten aber bereits jetzt jederzeit Isolierung und Quarantäne anordnen, so eine Sprecherin.

In Großbritannien wurden bislang rund zwei Dutzend Fälle von Affenpocken festgestellt. Es sei wahrscheinlich, dass täglich neue hinzukämen, hatte UKHSA-Chefin Susan Hopkins am Wochenende gesagt. Noch am Montag sollten neue Zahlen veröffentlicht werden. Die Infektionen in Großbritannien betreffen ebenso wie die in anderen Ländern derzeit in erster Linie Männer, die Sex mit anderen Männern hatten.

Eine großflächige Impfkampagne werde es nicht geben, sagte Hopkins weiter. Für die laufenden Impfungen werde ein Vakzin der "dritten Generation" gegen die als ausgestorben geltende Pockenkrankheit beim Menschen verwendet. Experten gehen davon aus, dass Pockenimpfstoffe auch gegen die Affenpocken gut schützen. "Wir verwenden das bei Personen, die ein hohes Risiko habe, Symptome zu entwickeln und wir verwenden es früh, besonders innerhalb von vier oder fünf Tagen (...)", so die Behördenchefin. Das verringere das Risiko einer Erkrankung.

+++ 22.05.2022: WHO: Maßnahmen-Bündel gegen Affenpocken "dringend notwendig" +++

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert eine Reihe von Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung der Affenpocken. Es sei "dringend notwendig", das Bewusstsein für die Virenerkrankung zu erhöhen, hieß es von der UN-Organisation in Genf. Außerdem müssten Fälle umfassend ausfindig gemacht und isoliert werden, sowie Ansteckungswege rückverfolgt werden.

Die Erkrankungen, die bisher in Europa, Nordamerika und Australien bekannt wurden, betrafen laut WHO hauptsächlich - aber nicht nur - Männer, die gleichgeschlechtlichen Sex haben. Wegen der noch eingeschränkten Beobachtungslage sei es sehr wahrscheinlich, dass Fälle in weiteren Bevölkerungsgruppen und Ländern auftauchen.

Mit Stand von Samstag ging die WHO von rund 90 bestätigten Infektionen und 30 Verdachtsfällen aus. Das Affenpocken-Virus ruft meist milde Symptome wie Ausschlag, Fieber und Pusteln hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen.

Reisebeschränkungen oder Absagen von Veranstaltungen in betroffenen Ländern sind aus Sicht der WHO derzeit nicht notwendig. Die Organisation wies zwar darauf hin, dass es bei Massenveranstaltungen zu Ansteckungen kommen kann, betonte aber auch, dass Vorsichtsmaßnahmen gegen Covid-19 auch gegen Affenpocken wirken.

+++ 21.05.2022: Fall von Affenpocken auch in Israel nachgewiesen +++

Auch in Israel ist ein Fall von Affenpocken bestätigt worden. Ein Test bei einem jungen Mann mit entsprechenden Symptomen sei positiv ausgefallen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Der Mann, der im Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv in einem Isolationsraum behandelt wird, sei in gutem Zustand. Der Patient war den Angaben zufolge zuletzt aus dem Ausland zurückgekommen. Dort sei er in Kontakt mit einem an Affenpocken erkrankten Menschen gewesen. Das Ministerium rief Einwohner dazu auf, sich an ihren behandelnden Arzt zu wenden, sollten sie nach einer Auslandsreise Fieber und einen Bläschenausschlag entwickeln. Es hatte in Israel bereits 2018 einen dokumentierten Fall von Affenpocken gegeben.

+++ 21.05.2022:Niederlande erlassen Meldepflicht für Affenpocken +++

Nach dem Bekanntwerden eines zweiten Falls von Affenpocken in den Niederlanden hat der staatliche Gesundheitsdienst RIVM eine Meldepflicht für die Krankheit erlassen. Das teilte das Gesundheitsministerium in Den Haag mit. Ärzte müssen die Behörde demnach bereits beim Verdacht auf eine Infektion mit dem Affenpockenvirus unterrichten. Laut RIVM sollen neue Fälle so früh wie möglich erfasst werden, damit das Infektionsgeschehen unter Kontrolle gehalten und eventuell notwendige Gegenmaßnahmen rechtzeitig ergriffen werden können. Dazu könne auch eine Quarantäne für Menschen gehören, die mit Infizierten Kontakt hatten.

Nach Angaben von Gesundheitsbehörden in Deutschland verursacht das Virus meist nur milde Symptome, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. In Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich. Übertragen wird das Virus vor allem über direkten Kontakt oder Kontakt zu kontaminierten Materialien. Die Krankheit trägt den Namen Affenpocken, nachdem der Erreger 1958 erstmals bei Affen in einem dänischen Labor nachgewiesen wurde.

+++ 21.05.2022:Erster Fall von Affenpocken in der Schweiz nachgewiesen +++

In der Schweiz ist ein erster Fall von Affenpocken nachgewiesen worden. Die betroffene Person sei wahrscheinlich im Ausland mit dem Virus in Berührung gekommen, berichtete die Gesundheitsdirektion des Kantons Bern. Der Verdachtsfall wurde der Behörde am Vortag gemeldet und anschließend in einem Labor bestätigt. Die erkrankte Person sei in ambulanter Behandlung und zu Hause isoliert, hieß es. Alle Kontaktpersonen seien informiert.

Seit Anfang Mai häufen sich in einigen europäischen Ländern Fälle dieser seltenen Infektionskrankheit. Auch in Australien, Kanada und den USA wurde das Virus nachgewiesen. Das Affenpocken-Virus ruft meist nur milde Symptome hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen.

+++ 21.05.2022:Zwei Affenpockenfälle in Berlin bestätigt +++

In Berlin sind zwei Fälle von Affenpocken bestätigt worden. Das teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit mit. Der Zustand der beiden Patienten sei stabil. Derzeit liefen die Ermittlungen zu Kontaktpersonen. Ob es sich um den west- oder zentralafrikanischen Virusstamm handelt, soll eine Sequenzierung ergeben. "Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Tagen eventuell noch weitere Infektionen registriert werden."

Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) teilte mit, es bestehe kein Grund zur Panik, aber Grund zur Vorsicht, da viele wissenschaftliche Erkenntnisse über die Krankheit noch vorläufig seien. "Expertinnen und Experten gehen jedoch davon aus, dass wir keine neue Pandemie fürchten müssen. Wir müssen jetzt aber schnell und konsequent handeln, um Infektionsfälle zu erkennen und einzudämmen."

Am Freitag hatte es die erste Bestätigung für einen Fall von Affenpocken in Deutschland gegeben. Nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums ging es dabei um einen aus Brasilien stammenden 26-Jährigen, der von Portugal über Spanien nach München gereist war. Das Affenpocken-Virus ruft meist nur recht milde Symptome hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen.

+++ 21.05.2022: Behörden vermuten zweiten Ansteckungsherd für Virus auf Kanaren +++

Die spanischen Behörden gehen der Vermutung nach, dass Partys der Gay Pride auf der Urlauberinsel Gran Canaria ein weiterer Ansteckungsherd für Affenpocken gewesen sein könnten. Das berichtete die Zeitung "El País" unter Berufung auf Quellen im Gesundheitssektor.

An der vor allem von Schwulen besuchten "Maspalomas Pride" nahmen vom 5. bis 15. Mai etwa 80 000 Menschen aus Spanien und vielen anderen Ländern teil, wie die Zeitung berichtete. Männer aus Italien, aus Madrid sowie von der Nachbarinsel Teneriffa, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, sollen an den Feierlichkeiten teilgenommen haben. Intimkontakte sind ein möglicher Übertragungsweg für das Virus.

Am Freitag hatten die Behörden die Madrider "Sauna Paraíso" geschlossen, weil sich auch dort mehrere Männer angesteckt haben sollen.

In Spanien sind bisher 30 Affenpocken-Fälle nachgewiesen. Zudem gebe es weitere 23 Verdachtsfälle, berichteten Medien. Zur Situation in Portugal schrieb die dortige Zeitung "Público", dass inzwischen 23 Fälle bestätigt seien. Der erste in Deutschland erfasste Infizierte war von Portugal über Spanien nach Deutschland gereist - ob er sich in einem der beiden Länder ansteckte, war aber zunächst unklar.

+++ 21.05.2022: Affenpocken-Fall: NRW geht Hinweisen auf mögliche Kontakte nach +++

In Nordrhein-Westfalen liegen nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums Hinweise "auf mögliche Kontakte von Personen mit dem Affenpockenvirus" vor. Diesen Hinweisen werde nachgegangen, sagte ein Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presse-Agenur. Das Landeszentrum für Gesundheit stehe in engem Austausch mit dem Ständigen Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger.

"Die Situation wird genau beobachtet; die Ärzte sowie die Gesundheitsämter werden um verstärkte Wachsamkeit gebeten", ergänzte der Ministeriumssprecher. Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland werde nach derzeitigen Erkenntnissen vom Robert Koch-Institut als gering eingeschätzt.

Erstmals ist auch in Deutschland ein Fall von Affenpocken bestätigt worden. Betroffen sei ein aus Brasilien stammender 26-Jähriger, der von Portugal über Spanien nach München gereist sei, hatte das bayerische Gesundheitsministerium mitgeteilt. Seit etwa einer Woche ist er demnach in der bayerischen Landeshauptstadt, zuvor war er schon in Düsseldorf und Frankfurt am Main. Es ist der erste jemals in Deutschland erfasste Fall von Affenpocken, zuvor wurde das Virus nach Angaben des RKI hierzulande noch nie nachgewiesen.

Gesundheitsbehörden zufolge verursacht das Virus meist nur milde Symptome, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. In Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich. Übertragen wird das Virus vor allem über direkten Kontakt oder Kontakt zu kontaminierten Materialien, auch eine - wohl sehr seltene - Übertragung über Tröpfchen in der Luft ist auf kürzere Distanzen möglich.

+++ 21.05.2022: Schweden stuft Affenpocken als gemeingefährliche Krankheit ein+++

Nach dem ersten bestätigten Fall einer Affenpocken-Infektion in Schweden hat die Regierung des Landes die seltene Viruserkrankung als für die Allgemeinheit gefährlich eingestuft. "Die Einstufung ermöglicht es, Maßnahmen zum Infektionsschutz zu ergreifen, um die weitere Ausbreitung zu verhindern", erklärte Sozialministerin Lena Hallengren. "Wichtig ist auch, dass die Informationen Risikogruppen erreichen und dass die Gesundheitsdienste darauf vorbereitet sind, Verdachtsfälle zu behandeln und zu verfolgen." In Schweden war am Donnerstag der erste Fall von Affenpocken im Großraum Stockholm registriert worden. Am Freitag wurde erstmals eine Infektion in Deutschland nachgewiesen.

+++ 20.05.2022: Inzwischen 30 Affenpocken-Nachweise in Spanien - Sauna geschlossen +++

Die Zahl in Spanien nachgewiesener Affenpocken-Fälle ist nach einem Medienbericht auf 30 gestiegen. Zudem gebe es weitere 23 Verdachtsfälle, berichteten die Zeitung "La Vanguardia" und andere spanische Medien unter Berufung auf das Gesundheitsministerium in Madrid. Zur Situation in Portugal schrieb die dortige Zeitung "Público", dass inzwischen 23 Fälle bestätigt seien. Der erste in Deutschland erfasste Infizierte war von Portugal über Spanien nach Deutschland gereist - ob er sich in einem der beiden Länder ansteckte, war aber zunächst unklar.

Von den insgesamt 53 bestätigten und Verdachtsfällen in Spanien wurden 40 in der Hauptstadt Madrid registriert. Als einen möglichen Ansteckungsort hätten die Behörden in Madrid eine Sauna identifiziert, die vor allem von jungen Männern und auch vielen Ausländern frequentiert worden sei, berichtete der Radiosender Onda Cero. Diese Sauna wurde am Freitag von den Behörden geschlossen, wie mehrere spanische Medien übereinstimmend berichteten.

Infektionen mit dem Virus werden mittlerweile aus immer mehr Ländern gemeldet. Das Affenpocken-Virus ruft meist nur recht milde Symptome hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen.

+++ 20.05.2022: Affenpocken-Patienten geht es nach Angaben der Klinik gut +++

Dem ersten in Deutschland gemeldeten Affenpocken-Patienten geht es nach Angaben des behandelnden Krankenhauses relativ gut. Der junge Mann habe sich "sehr verantwortungsbewusst direkt nach Symptombeginn in medizinische Betreuung begeben, um andere vor einer Infektion zu schützen", sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie der München Klinik Schwabing. Er habe mit leichten Schluckstörungen und erhöhter Temperatur nur geringfügige Symptome und brauche noch keine speziellen Medikamente.

Der Patient werde weiter in dem Krankenhaus bleiben, da von einer drei bis vier Wochen andauernden Infektiosität ausgegangen werde, erläuterte Wendtner, der Anfang 2020 auch den bundesweit ersten bekannten Corona-Patienten behandelt hatte. Er wies darauf hin, dass Affenpockenviren in West- und Zentralafrika bei Nagetieren verbreitet seien und normalerweise von Tieren auf Menschen übertragen würden.

Es sei ungewöhnlich, dass es aktuell mehrere Fälle in unterschiedlichen Ländern auch außerhalb Afrikas gebe. Die Infektionsketten müssten nun nachvollzogen werden. "Darüber hinaus sollte jetzt nicht spekuliert werden", sagte der Mediziner.

Bei dem Münchner Patienten handelt es sich um einen aus Brasilien stammenden 26-Jährigen. Laut dem bayerischen Gesundheitsministerium war er von Portugal über Spanien nach Deutschland gereist und seit etwa einer Woche in der bayerischen Landeshauptstadt. Zuvor sei er auch schon in Düsseldorf und Frankfurt am Main gewesen.

Infektionen mit dem Virus werden mittlerweile aus immer mehr Ländern gemeldet. Das Affenpocken-Virus ruft meist nur recht milde Symptome hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen.

+++ 20.05.2022: Münchner Affenpocken-Patient reiste aus dem Ausland ein +++

Beim ersten gemeldeten Affenpocken-Patienten in Deutschland handelt es sich um einen aus Brasilien stammenden 26-Jährigen. Das gab das bayerische Gesundheitsministerium bekannt. Er sei von Portugal über Spanien nach Deutschland gereist und seit etwa einer Woche in der bayerischen Landeshauptstadt. Zuvor sei er auch schon in Düsseldorf und Frankfurt am Main gewesen.

Der Patient werde nun auf einer Station der München Klinik Schwabing isoliert, hieß es vom Ministerium. Das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München hatte zuvor informiert, dass es am Donnerstag bei dem Patienten den ersten Affenpocken-Fall in der Bundesrepublik nachgewiesen habe.

"Derzeit werden durch das Gesundheitsreferat der Stadt München weitere enge Kontaktpersonen ermittelt", sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek. "Diese werden ausführlich aufgeklärt und über mögliche Symptome, Hygienemaßnahmen und Übertragungswege informiert."

+++ 20.05.2022:Erstmals Affenpocken-Infektion in Deutschland nachgewiesen +++

Erstmals ist auch in Deutschland ein Fall von Affenpocken nachgewiesen worden. Das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München habe am Donnerstag bei einem Patienten mit charakteristischen Hautveränderungen das Virus zweifelsfrei nachgewiesen, teilte der Sanitätsdienst der Bundeswehr mit. Das Affenpocken-Virus ruft meist nur recht milde Symptome hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen.

+++ 20.05.2022:Frankreich meldet Affenpocken-Infektion +++

Auch in Frankreich ist nun ein Fall von Affenpocken nachgewiesen worden. Betroffen sei ein 29 Jahre alter Mann im Großraum Paris, der zuvor nicht in ein Land gereist war, in dem das Virus zirkuliert, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Da der Mann keine schwerwiegenden Symptome aufweist, sei er zu Hause isoliert worden. Kontaktpersonen würden ermittelt und bekämen Verhaltensregeln genannt, um eine Weiterverbreitung des Virus zu verhindern. Weitergehende Untersuchungen wurden angeordnet.

+++ 20.05.2022: Australien meldet erste Affenpocken-Infektion +++

In Australien ist ein erster Fall von Affenpocken nachgewiesen worden. Die Infektion wurde bei einem etwa 30 Jahre alten Mann bestätigt, der kürzlich aus Großbritannien zurückgekehrt war, wie die Gesundheitsbehörde des Bundesstaates Victoria in Melbourne mitteilte. Der Mann habe bereits vor seiner Rückreise milde Symptome entwickelt und direkt nach seiner Ankunft am 16. Mai den Arzt aufgesucht. Er befinde sich in einem Krankenhaus in Isolation, seine Kontakte würden nun ermittelt.

Aus dem benachbarten Bundesstaat New South Wales wurde derweil ein Affenpocken-Verdachtsfall gemeldet. Es handele sich um einen etwa 40-jährigen Mann, der vor kurzem aus Europa nach Sydney zurückgekehrt sei, teilte die dortige Gesundheitsbehörde mit. Auch er habe milde Symptome und sei in häuslicher Isolation. Ein Testergebnis stehe noch aus.

+++ 20.05.2022:Erster Fall von Affenpocken in Schweden bestätigt +++

In Schweden ist am Donnerstag der erste Fall einer Infektion mit der Virus-Erkrankung Affenpocken bestätigt worden. Wie die schwedische Gesundheitsbehörde mitteilte, ist eine Person im Großraum Stockholm infiziert. "Die mit dem Virus infizierte Person in Schweden ist nicht ernsthaft krank, aber in Behandlung", sagte Infektionsmedizinerin Klara Sondén laut der Mitteilung. "Wir wissen noch nicht, wo sich die Person angesteckt hat. Die Ermittlungen dazu laufen."

+++ 20.05.2022:Africa CDC gibt mehrere Ausbrüche von Affenpocken-Infektionen bekannt +++

Affenpocken-Infektionen beim Menschen kommen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon seit Jahrzehnten in einigen Ländern Afrikas vor. In den vergangenen Jahren sei das Virus dort mehrfach aufgetreten, berichtete nun die Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC). "Während der (Corona-)Pandemie hatten wir mehrere Ausbrüche von Affenpocken-Infektionen", sagte Ahmed Ogwell, der amtierende Leiter der Africa CDC. Sie hätten jedoch während der Corona-Pandemie kaum für Aufsehen gesorgt und seien zudem unter Kontrolle. Betroffen waren demnach vor allem Nigeria, Kamerun, die Demokratische Republik Kongo sowie die Zentralafrikanische Republik.

"In Afrika trat es vor allem bei Gemeinden auf, die an den Rändern von Waldgegenden existieren", sagte Ogwell. Da die Fälle relativ schnell unter Kontrolle gewesen seien, hätten sie international kaum für Aufsehen gesorgt. Besorgniserregend sei nun aber die Frage, wie sich die Krankheit von diesen entlegenen Regionen verbreiten konnte. Die afrikanische Gesundheitsorganisation stehe in Kontakt mit ihren europäischen Partnern und habe Unterstützung angeboten.

+++ 20.05.2022: Auch Italien meldet ersten Fall von Affenpocken +++

Auch in Italien ist ein erster Fall von Affenpocken festgestellt worden. Das Nationale Institut für Infektionskrankheiten (INMI) teilte mit, dass ein junger Mann nach einer Reise auf die Kanarischen Inseln positiv getestet worden sei. Er habe sich in einem Krankenhaus in Rom gemeldet und sei danach umgehend isoliert worden. Er befinde sich in einem guten Zustand, hieß es. Bei zwei weiteren Personen bestehe ebenfalls ein Verdacht - sie seien ebenso in Quarantäne.

Zuvor hatte bereits der Assessor für Gesundheit der Region Latium, Alessio D'Amato, bei Facebook mitgeteilt, dass er Gesundheitsminister Roberto Speranza über den Befund informiert habe. Das oberste Gesundheitsinstitut der Regierung (ISS) teilte unterdessen mit, dass eine Taskforce aus Experten gebildet und Überwachungsorgane der Zentren für sexuell übertragbare Krankheiten kontaktiert wurden.

+++ 20.05.2022: Bericht: Erster Fall von Affenpocken in Belgien bestätigt +++

In Belgien ist einem Bericht zufolge ein erster Fall von Affenpocken nachgewiesen worden. Die infizierte Person habe sich beim Institut für Tropenmedizin in Antwerpen gemeldet, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender VRT unter Berufung auf die Forscherin Isabel Brosius. Die infizierte Person sei nicht sehr krank, hieß es. Die Kontakte der Person würden ermittelt.

+++ 19.05.2022: Hauptsächlich erkranken Männer, die Sex mit anderen Männern hatten +++ 

In Großbritannien hatte die Zahl erfasster Fälle nach Angaben der Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) am Mittwoch bei neun gelegen. Verbindungen zwischen Betroffenen sind nur teilweise bekannt. Teils sei unklar, wo sich Betroffene angesteckt haben. Die Mehrheit der Betroffenen soll sich in London angesteckt haben. Auch hier sind in erster Linie Männer erkrankt, die sexuellen Kontakt mit anderen Männern hatten. Die erste bekanntgewordene Infektion soll aber auf eine Ansteckung in Nigeria zurückgehen.

+++ 19.05.2022: Affenpocken wurden in Spanien, Portugal und den USA nachgewiesen +++

Fälle der eigentlich seltenen Affenpocken werden mittlerweile in immer mehr Ländern nachgewiesen - nun etwa auch in Spanien, Portugal und den USA. Betroffen sei eine Person aus dem Bundesstaat Massachusetts im Nordosten des Landes, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am 19. Mai mit. In Spanien wurden acht Infektionen in der Hauptstadt Madrid gemeldet, wie die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden berichtete. In Portugal schrieb die Zeitung "Público" gar von etwa 20 Infizierten. Bei der Mehrheit der bisher bekanntgewordenen Fälle sind Männer betroffen, die Sexualkontakte zu anderen Männern hatten.

+++ 19.05.2022: Bisher ein bestätigter Affenpocken-Fall in Kanada +++

In Kanada untersuchen Gesundheitsbehörden laut örtlichen Medien rund ein Dutzend Verdachtsfälle. Ergebnisse würden in den kommenden Tagen erwartet. Über einen bestätigten Fall in der Provinz Quebec seien die Behörden informiert worden, berichtete der kanadische Rundfunksender CBC unter Berufung auf das dortige Gesundheitsministerium. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.

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/kns/news.de/dpa

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