Gesundheit

Coronavirus-News aktuell: Hoffnung für 2022! SO schätzen unsere Top-Virologen die Omikron-Gefahr ein

Deutschlands Top-Virologen blicken verhalten optimistisch ins Pandemie-Jahr 2022. Bild: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire | Andre M. Chang

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Diese neuen Erkenntnisse in der Corona-Pandemie machen Hoffnung für 2022: Prominente Virologen sehen Anlass für vorsichtigen Optimismus bei der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie in Deutschland. So verweist beispielsweise der Berliner Virologe Christian Drosten auf Daten aus Südafrika, wo sich die besonders ansteckende Virusvariante Omikron zunächst verbreitet hatte: "In gewisser Weise kann uns das beruhigen. Südafrika ist sicher ein Blick in eine Zukunft, in eine endemische Situation, die sich dort gerade einstellt", sagte Drosten am Donnerstagabend im ZDF-"heute journal". "Nur sind wir leider noch ein ganzes Stück davon entfernt." Der Übergang von einer pandemischen zu einer endemischen Situation bedeutet, dass das Virus sich zwar weiterhin verbreitet, aber weniger gefährlich ist - vergleichbar etwa den typischen Erkältungsviren, zu denen auch andere Coronaviren zählen.

Corona-Pandemie in Deutschland: Welche Maßnahmen stehen 2022 auf der Agenda?

Auch die Entwicklung in Großbritannien mit Blick auf Omikron sei ermutigend, sagte Drosten, "denn die Zahl der schweren Erkrankungen scheint geringer zu sein". Der Virologe sieht allerdings in Deutschland die Politik weiter gefordert, "vielleicht bis Ostern". Danach könnte ein "Update" der Impfstoffe mehr Sicherheit auch gegen Omikron schaffen. Sorgen mache er sich aber um die relativ große Gruppe der Bürger, die weder geimpft noch genesen seien, sagte Drosten. "Das ist leider ein deutsches Spezialproblem."

Zugleich warnte Drosten aber vor einer wachsenden Gesundheitsgefahr für Ungeimpfte. "Wir haben zu viele ungeimpfte Leute in Deutschland, gerade über 60, und die sind jetzt natürlich richtig in Gefahr, also für die wird es jetzt richtig gefährlich", sagte der Berliner Virologe Christian Drosten im Deutschlandfunk.

Menschen ohne Impfung sind laut Drosten nach überstandener Omikron-Infektion nicht unbedingt vor Corona geschützt: "Wir können uns nicht ohne weiteres darauf verlassen, dass diejenigen, die jetzt noch nicht geimpft sind und dann Omikron erstmals kriegen, dass die damit auch geschützt sind gegen Delta und alle Vorgängerviren, die co-zirkulieren werden", sagte er. Geimpfte hingegen würden nach einer weiteren an Omikron angepassten Impfung einen breiten Schutz gegen die Varianten haben. Erwartet wird, dass es im Frühjahr an Omikron angepasste Impfstoffe gibt.

Charité-Virologe Drosten rechnet mit milderen Verläufen bei Omikron-Infektionen

Christian Drosten hält mildere Krankheitsverläufe bei der neuen Corona-Variante Omikron mittlerweile für "sehr wahrscheinlich". Dazu gebe es immer mehr Daten, sagte Drosten am 31. Dezember im Deutschlandfunk. Pro 1.000 nachgewiesenen Corona-Fällen müssten nach seiner Einschätzung weniger Menschen in einem Krankenhaus behandelt werden. So sei das Risiko für Ungeimpfte, nach einer Infektion in eine Klinik zu müssen, bei Omikron nur etwa dreiViertel so hoch wie bei Delta. Gleichzeitig könne aber in anderen Ländern beobachtet werden, dass die neue Variante eine sehr hohe Verbreitungsgeschwindigkeit habe.

Der Omikron-Anteil an den Infektionen in Deutschland nimmt laut jüngstem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) rasant zu. Wie hoch die Omikronwelle bereits ist, ist unklar. Zwischen den Jahren könne die epidemiologische Lage weniger vollständig gezeigt werden, so das RKI. Drosten erläuterte, es gebe in Deutschland wahrscheinlich eine etwas langsamere Omikron-Wachstumsrate als in England. Dort gab es zuletzt 189.000 Corona-Neuinfektionen am Tag, in Deutschland 41.240. In Großbritannien gebe es alle zwei Tage eine Verdoppelung der Omikron-Fälle, hierzulande etwa alle vier Tage, so Drosten.

Deutschlands Top-Virologen vorsichtig optimistisch für weitere Corona-Entwicklung

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck sagte in der Sendung "RTL Direkt": "Deutschland hat Glück, dass die anderen Länder uns voraus sind. Wir können sehen, was dort passiert, und uns darauf einstellen." Außerdem hätte die Politik hierzulande "ziemlich starke Maßnahmen" ergriffen. "Das lässt hoffen, dass wir eine mildere Welle bekommen." Beide Wissenschaftler sitzen im neuen Expertenrat der Bundesregierung. Die meisten Experten wie auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnen damit, dass der Höhepunkt einer Omikron-Welle in Deutschland erst noch bevorsteht.

Virologe Streeck macht Hoffnung auf einen "entspannten Sommer" 2022

Noch schärfere Maßnahmen hält Streeck derzeit nicht für notwendig: "Wir müssen erstmal abwarten, bis wir eine bessere Datenlage haben, um dann zu sehen, wie sich die Fallzahlen entwickeln." Mit milderem Wetter im Frühjahr werde die Zahl der Infektionen wieder zurückgehen, deshalb werde Deutschland sicher "einen entspannten Sommer haben".

Trotz milderen Symptomen: Angst vor Kollaps des Gesundheitssystems bleibt

Etwas pessimistischer als Drosten und Streeck zeigt sich der Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Christian Karagiannidis. Es sei möglich, dass die Omikron-Variante mildere Krankheitsverläufe verursache, sagte er der "Rheinischen Post". "Die schiere Anzahl von Neuinfektionen, auf die wir derzeit zusteuern, könnte die Intensivkapazitäten dennoch vor große Herausforderungen stellen, noch mehr aber die Hospitalisierung insgesamt." Daher sollten sich Bund und Länder schnell auf ein Warnsystem aus den Faktoren Intensivbettenbelegung, Hospitalisierungsquote und Inzidenz einigen.

Wie gut erkennen Schnelltests Infektionen mit der Omikron-Variante?

Die meisten der in Deutschland angebotenen Corona-Schnelltests sind nach Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) auch zum Nachweis der neuen Omikron-Variante geeignet. Davon sei "auf der Grundlage der aktuellen Datenlage auszugehen", schreibt das PEI auf seiner Internetseite. Allerdings seien für endgültige Aussagen noch weitere Untersuchungen erforderlich.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte zuvor mitgeteilt, dass vorläufige Daten einer Studie mit Lebendviren von Patienten darauf hindeuteten, "dass Antigentests die Omikron-Variante erkennen, aber möglicherweise eine verringerte Sensitivität aufweisen." Eine verringerte Sensitivität bedeutet, dass weniger Infektionen tatsächlich erkannt werden.

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/news.de/dpa

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