Giftige Kuchen-Streusel : Krebs-Gefahr und Allergie-Schock? So gefährlich ist die Backzutat wirklich
Von news.de-Redakteurin Sabrina Böhme
06.11.2021 07.01
Bunte Streusel auf Muffins, Torten oder Plätzchen sind aus der Backstube nicht mehr wegzudenken. Doch vor zwei Jahren wurde vor der bunten Backdekoration gewarnt. Denn sie enthalten einige gesundheitsgefährliche Farbstoffe. Stimmt das auch? Wir haben einige Inhaltsstoffe einmal näher unter die Lupe genommen.
Giftige Streusel: Ist Titandioxid krebserregend?
Streusel gibt es in verschiedenen Farben. Um sie einzufärben werden bei industriellen Streuseln zahlreiche Farbstoffe verwendet. Zu den bekanntesten - und am meisten kritisierten - Pigmenten gehört Titandioxid. Es ist ein weißer Farbstoff, der unter der Kennzeichnung E171 auf vielen Zutatenlisten steht. Er verleiht Lebensmitteln wie Mozzarella, Kaugummi oder Kosmetika ein frisches Aussehen. Darin ist doch wohl nichts auszusetzen?
Doch, sagt das französische Umwelt- und Wirtschaftsministerium. Es hat entschieden, dass Lebensmittel den Farbstoff nicht mehr enthalten dürfen. Denn er sei möglicherweise krebserregend. Wissenschaftler fanden 2017 heraus, dass die winzigen Partikel die Darmbarriere von Ratten zerstörten und so das Immunsystem schädigten. Ob sie auch die Blut-Hirn-Schranke überwinden, konnten sie nicht feststellen. Um den Stoff als krebserregend einzustufen, mangelt es an eindeutigen Studienergebnissen. Deshalb ist nicht klar, wie gefährlich Titandioxid für den Menschen ist.
Allergiker aufgepasst! Dieser Farbstoff in Streuseln kann allergische Reaktionen auslösen
Neben Titandioxid enthalten einige Streusel Curcurmin (E100). In einigen wenigen Fällen können Beifußpollen-Allergiker rote Ekzeme, Nesselsucht oder einen Neurodermitisschub bemerken. Manchmal enthält Curcumin auch Aluminium. Das ist nicht deklarierungspflichtig. Aluminium kann das Demenzrisiko erhöhen oder die Fortpflanzungsfähigkeit bei Frauen beeinträchtigen.
So gefährlich ist Karmin wirklich
Um roten Streuseln ihr kräftiges Aussehen zu verleihen, wird in der Lebensmittelindustrie oft Karmin eingesetzt. Der Farbstoff wird aus Läusen gewonnen. Besonders Allergiker, die auf Aspirin, Benzoe- oder Salicylsäure reagieren, könnten jedoch allergisch auf das Pigment reagieren.
Fazit: Sind Streusel giftig oder nicht?
Generell lässt sich sagen, dass Sie Streusel in geringen Mengen beruhigt weiter auf Gebäck streuen können. Es gibt noch keine Studien, die eine generelle Warnung aussprechen. Wer sich nicht sicher ist, kann auf Bio-Streusel zurück greifen. Sie kommen meistens ohne bedenkliche Stoffe aus.
Die bunten Streusel können Sie aber auch selber machen. Mit Rote-Bete-Saft, Curcuma oder Blaubeeren lassen sich Kokosflocken oder Mandelblättchen einfärben. Diese müssen nur im Ofen bei niedrigen Temperaturen getrocknet werden. Fertig sind die selbstgemachten Streusel. Auch Schokoladenraspel eignen sich als Alternative.
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Sabrina Böhme steckt ihren Kopf in ihrer Freizeit gerne in Bücher über Ernährungs- und Gesundheitsthemen. Wenn sie nicht gerade Studien analysiert, folgt sie Food-Trends. Regelmäßig berichtet sie für news.de aus dem Gesundheits-Kosmos.
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bos/loc/news.de