Yezo-Virus: Neues Virus entdeckt! Wie gefährlich ist der Erreger wirklich?
Erstellt von Sabrina Böhme
04.10.2021 18.54
Ein neuartiges Virus beschäftig gerade japanische Forscher. Das Yezo-Virus wurde bis 2014 bei mindestens sieben Menschen entdeckt, wie die Wissenschaftler derHokkaido Universität in Sapporo, Japan in der Zeitschrift "Nature Communications" berichteten.
Neues Virus entdeckt! Yezo-Viren werden durch Zecken übertragen
Die Forscher wurden zum ersten Mal auf die Yezo-Viren bei einem Mann (41) aufmerksam. Er litt unter Fieber und hatte Schmerzen im Bein. Im Krankenhaus wurde er untersucht. Es wird davon ausgegangen, dass er möglicherweise von einer Zecke gebissen worden sein könnte. Typische Viren, die von Zecken aus der Region übertragen werden, fanden sie nicht. Ein Jahr später zeigte ein anderer Mann ähnliche Symptome. Nach einer Genanalyse, stellte sich heraus, dass seine Symptome von Yezo-Viren stammen.
Das sind die typischen Symptome einer Infektion mit Yezo-Viren
"Alle Fälle von Yezo-Virus-Infektionen, die wir bisher kennen, endeten nicht tödlich, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass die Krankheit auch außerhalb von Hokkaido vorkommt, daher müssen wir ihre Verbreitung dringend untersuchen", sagte Keita Matsuno, Virologe am International Institute for Zoonosis Control der Universität Hokkaido. Eine Infektion mit Yezo-Viren geht mit Fieber einher. Außerdem ist die Zahl der Blutplättchen und Leukozyten im Blut verringert.
Yezo-Viren sind eine Form des Orthonairovirus. Chinesische Wisenschaftler haben Anfang 2021 eine neuartige Form des Orthonairovirus identifiziert. Sie nannten es Songling-Virus (SGLV). Alle Patienten, die sich mit SGLV infizierten, wurden von Zecken gebissen.
Japanische Forscher suchen nach Viren-Ursprung
Die Yezo-Viren könnten mit dem Sulina-Virus aus Rumänien und dem Tamdy-Virus aus Usbekistan verwandt sein. Wie bei dem neuentdeckten Erreger, kann eine Infektion mit dem Tamdy-Virus akutes Fieber auslösen. Ein Fall trat in China auf. "Da die Epidemiologie und Pathogenität der Viren der Tamdy- und Sulina-Gruppe noch nicht vollständig geklärt sind, könnten diese neu auftretenden Viren in asiatischen Ländern eine größere Belastung für die öffentliche Gesundheit darstellen, als bisher angenommen", schreiben die Forscher in ihrer Studie.
Um herauszufinden, woher die Yezo-Viren stammen, haben die Wissenschaftler Proben von Wildtieren aus der Region geprüft. Diese Proben wurden zwischen 2010 und 2020 gesammelt. Bei der Untersuchung fanden sie heraus, dass Hirsche und Waschbären Antikörper gegen die Viren gebildet hatten. Trotz dieser Entdeckung, wird es noch dauern, bis Medikamente gegen die Yezo-Viren eingesetzt werden.
Schon gelesen? Expertin warnt vor neuer Seuche durch "Frankenvirus"-Experimente
Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.
bos/news.de