Gift in Kleidung: Gefährlicher Chemie-Cocktail! So verseucht sind unsere Klamotten
Von news.de-Redakteurin Anika Bube
09.05.2021 14.59
Für den Menschen ist Kleidung wie eine zweite Haut. Sie soll uns vor Umwelteinflüssen wie Kälte, Wärme, Niederschlag und Strahlung schützen. Zudem drückt man mit Kleidung nicht nur seine Persönlichkeit sondern auch seine Zugehörigkeit aus. Was viele jedoch nicht wissen, in den Textilien stecken oft giftige Stoffe, die die Gesundheit des Menschen stark gefährden können.
Giftige Chemikalien in unserer Kleidung! So verseucht sind unsere Klamotten
Wie das Baltic Environmental Forum Deutschland e.V. mitteilt, bestehen 70 Prozent der weltweit produzierten Kleidung aus Kunststoffen wie Polyester, Polyamide, Elasthan und Polyacryl. Die Kunstfasern bestehen aus synthetischen Polymeren, die aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden. Doch damit nicht genug: Im Verarbeitungsprozess werden noch weitere Chemikalien eingesetzt, damit das fertige Kleidungsstück nicht reißt, ausbleicht, knittert oder ausleiert. Am häufigsten werden Farbstoffe, Bleichmittel-, Lösungsmittel, Weichmacher und Imprägnierungen in der Kleidungsindustrie eingesetzt. Diese Chemikalien können eine Gefahr für die menschliche Gesundheit und die Umwelt sein.
Es schützt übrigens nicht, wenn man nur noch auf natürliche Fasern wie Wolle, Baumwolle, Leinen, Seide oder Hanf setzt. Auch hier werden beim Herstellungsprozess Chemikalien wie Pestizide, Bleichmittel und Co. eingesetzt, um die gewünschte Eigenschaften zu erreichen.
So wirken sich Chemikalien in Kleidung auf unsere Gesundheit aus
Die Chemikalien gelangen über die Haut in den menschlichen Körper und können verschiedenste Krankheiten auslösen. So können sie unter anderem das Hormonsystem stören und so zu Unfruchtbarkeit, Immunschwäche oder sogar zu Entwicklungsstörungen bei Kindern führen. Zwar gibt es gesetzliche Richtlinien, doch diese berücksichtigen nicht, mit wie vielen anderen Chemikalien der Mensch pro Tag in Berührung kommt.
So wirken unter anderem folgende Chemikalien, die in Kleidung vorkommen können:
- Flammschutzmittel (Störung des Hormonhaushaltes, Schwächung des Immunsystems)
- per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS)(Störung des Hormonhaushaltes, Schwächung des Immunsystems)
- Phthalate (Beeinträchtigung der Fortpflanzung)
- Farbstoffe mit Schwermetallen (Schädigung des Nervensystems)
- Formaldehyde (Hautreizungen, Krebs)
Verbraucher:innen wird daher empfohlen, auf Naturfasern mit einem Ökosiegel wie zum Beispiel GOTS zu setzen. Zudem sollte man neue Kleidung vor dem ersten Tragen waschen.
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