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Coronavirus-News aktuell: Neue Studie! Wirken die Impfstoffe nicht gegen Corona-Mutationen?

Forscher fanden jetzt heraus, dass Corona-Impfungen möglicherweise nicht vor den neuen Corona-Mutationen schützen können. Bild: picture alliance/Peter Kneffel/dpa

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Corona-Impfungen gelten im Kampf gegen das Coronavirus als die wirksamste Waffe. Doch gerade bereiten die neu entdeckten Corona-Mutationen, die zuerst in Großbritannien, Südafrika und Brasilien entdeckt wurden, Forschern sorgen. In einer neuen Studie haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die Impfstoffe oder Medikamente ihre Wirksamkeit verlieren könnten, wenn sich die Virusmutationen weiter ausbreiten.

Neue Studie: Impfstoff-Antikörper wirken nicht gegen Corona-Mutationen

Laut den Wissenschaftlern, unter anderem von der Washington University School of Medicine in St. Louis in den USA, könnten sich die drei Virus-Mutationen den durch Impfungen, Medikamente oder eine Infektion gebildeten Antikörperschutz entziehen. Diese Abwehrzellen wirkten gegen die ursprüngliche Form des Coronavirus.

Deshalb ist eine größere Menge an Antikörpern, die als Reaktion auf eine Impfung oder eine natürliche Infektion produziert werden, oder Antikörper, die in Arzneimitteln eingesetzt werden sollen, erforderlich, um diese neuartigen Coronavirus-Varianten zu neutralisieren, verglichen mit der Menge, die benötigt wird, um die ursprüngliche Viruslinie aus Wuhan, China, zu bekämpfen. Ihre Ergebnisse wurden in der Zeitschrift "Zeitschrift Nature Medicine". Hier gelangen Sie zur Studienarbeit.

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Schützen Corona-Impfungen nicht gegen die Varianten?

"Wir sind besorgt, dass Menschen, von denen wir erwarten würden, dass sie ein schützendes Niveau an Antikörpern haben, weil sie Covid-19 hatten oder dagegen geimpft wurden, möglicherweise nicht gegen die neuen Varianten geschützt sind", sagte Studien-Mitautor Michael S. Diamond von der Washington University School of Medicine in St. Louis.

Ob jemand ausreichend gegen eine Infektion mit Sars-CoV-2 geschützt ist, liegt auch daran, wie viele Antikörper ein Mensch nach einer Infektion oder Impfung bildet, sagten die Forscher. "Manche Menschen produzieren sehr hohe Mengen, und sie wären wahrscheinlich immer noch gegen die neuen, besorgniserregenden Varianten geschützt. Aber einige Menschen, vor allem ältere und immungeschwächte Menschen, kann nicht so hohe Mengen an Antikörpern machen", sagte Diamond.

Gegen diese Corona-Varianten wirkt der Impfstoff wahrscheinlich nicht

Sie testeten die Corona-Mutationen gegen Antikörper im Blut von Menschen, die sich von der Coronavirus-Infektion erholt hatten oder mit dem Impfstoff Covid-19 von Pfizer geimpft worden waren.Die Forscher untersuchten auch Antikörper im Blut von Mäusen, Hamstern und Affen, die mit einem experimentellen Covid-19-Impfstoff geimpft worden waren

Nach den Untersuchungen zeigte sich, dass die britische Variante (B.1.1.7) durch die gleiche Antikörper-Menge neutralisiert werden kann, wie bei der ursprünglichen Form. Nur bei der südafrikanischen (B.1.135) und brasilianischen Variante (B.1.1.248; P1) wurden3,5 bis 10 Mal so viel Antikörper zur Neutralisierung benötigt. Im Test mit im Labor produzierten so genannten monoklonalen Antikörpern waren die Ergebnisse zwiegespalten. Sie reichten von wirksam bis unwirksam.

Dass die Antikörper so unterschiedlich bei den verschiedenen Varianten wirkten liegt an einer Veränderung im Animiosäure-Baustein im Spike-Protein, die als E484K bezeichnet wird. Sie wurde in den Mutationen aus Brasilien und Südafrika, aber nicht in der aus Großbritannien gefunden.  

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Coronavirus-News aktuell: Forscher fordern weitere Untersuchungen 

"Wir wissen noch nicht genau, was die Folgen dieser neuen Varianten sein werden", sagte Diamond. Antikörper sind nicht das einzige Maß für den Schutz; andere Elemente des Immunsystems sind möglicherweise in der Lage, eine erhöhte Resistenz gegen Antikörper zu kompensieren. Das wird sich im Laufe der Zeit epidemiologisch herausstellen, wenn wir sehen, was passiert, wenn sich diese Varianten ausbreiten", fügte er hinzu.

Das Forscherteam fordert, dass jetzt untersucht wird wie Antikörper gegen die neuen Virusvarianten wirken, um eventuell bestehende Corona-Impfstoffe und andere Antikörperbehandlungen anzupassen.

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