Kaffee: So gesund ist das Heißgetränk wirklich
Von news.de-Redakteurin Sabrina Böhme
19.01.2021 12.59
Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee macht alleine schon einige Menschen munter. Als wahrer Energiekick ist das Heißgetränk aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Doch seit jeher wird vor zu viel Kaffee gewarnt: Er übersäuert den Magen oder entzieht dem Körper Wasser? Diese Sachen konnten Forscher widerlegen. Vielmehr soll Kaffee sogar gut für die Gesundheit sein und zum Beispiel das Diabetes-Risiko senken. Doch einige frühere Studien sagen, dass Kaffee Schimmelpilzgifte enthält, die schädlich sein könnten. Stimmt das?
Schimmelpilzgifte im Kaffee: Aflatoxin und Ochratoxin im Heißgetränk gefunden
Forscher haben sich mit dieser Frage auseinander gesetzt und sowohl grüne als auch geröstete Kaffeebohnen untersucht. In einer Studie der "Chemical Industry" aus dem Jahr 2017 stellte sich heraus, das Robusta-Bohnen einen höheren Anteil an den Schimmelpilzgiften Aflatoxin B1 und B2 enthalten als Arabica-Bohnen. Sie hatten den höchsten Wert aller gemessenen Stoffe mit17.45 ng g-1 (Nanogramm).
Eine andere Studiefand heraus, das verarbeitete grüne Kaffeebohnen die Schimmelpilze Aspergillus parasiticus undAspergillus flavus enthalten, die unter anderem Aflatoxine und Ochratoxin bilden. Von den 45 untersuchten Proben enthielten die Kaffeeproben aber nur 22 Prozent Ochratoxin.
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So viel Schimmelpilzgift steckt in Kaffee
Was bedeutet das jetzt für Verbraucher? Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), kam im Jahr 2016 zu dem Ergebnis, dass Kaffee "nicht als karzinogen für den Menschen klassifizierbar" sei.
Ist Aflatoxin für den Menschen giftig?
Besonders Aflatoxin B1 ist in großen Mengen für den Menschen hochgradig schädlich. Aflatoxine sind leberschädigend und führen zu Tumoren in der Leber. Menschen mit Hepatitis haben ein 30 Prozent höheres Risiko, an Krebs zu erkranken. Auch Lungenkrebs wird durch Aflatoxine begünstigt. Genauso verhält es sich mit Ochratoxin. Dieses Gift kann auch die Nieren schädigen. Aflatoxine kommen in pflanzlichen Lebensmitteln, wie Erdnüssen, Mandeln, Mais, Sojabohnen oder Kaffeebohnen vor.
Fazit: Aflatoxine kommen zwar in Kaffeebohnen vor, aber sie fördern das Krebsrisiko nicht. Dafür ist der Gehalt an Schimmelpilzgiften zu gering. Außerdem wird der Gehalt von Schimmelpilzgiften in der EU laut der "Verordnung (EG) Nr. 1881/2006" streng kontrolliert. Sie können Ihren Kaffee also beruhigt weiter genießen.
Sabrina Böhme steckt ihren Kopf in ihrer Freizeit gerne in Bücher über Ernährungs- und Gesundheitsthemen. Wenn sie nicht gerade Studien analysiert, folgt sie Food-Trends. Regelmäßig berichtet sie für news.de aus dem Gesundheits-Kosmos.
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bos/sig/news.de