Gesundheit

125 Jahre Röntgenstrahlen: Achtung, Krebs! So gefährlich ist Röntgen für den Körper

Wie gefährlich sind Röntgenstrahlen für den Körper? Bild: AdobeStock / itsmejust

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Vor 125 Jahren entdeckte ein deutscher Physiker durch Zufall die Röntgenstrahlen und revolutionierte somit die moderne Medizin. Am späten Abend des 8. November 1895 experimentierte Wilhelm Conrad Röntgen mit elektrischen Entladungen in einer nahezu luftleer gepumpten Glasröhre in seinem Labor an der Universität Würzburg. Röntgen umhüllt die leuchtende Röhre mit schwarzem Karton und beobachtet, dass sich ein entfernt stehender Leuchtschirm aufhellt. Später hält er seine Hand zwischen Röhre und Leuchtschirm und sieht den Schatten seiner Handknochen. Mittlerweile sind Röntgenstrahlen aus der medizinischen Diagnostik nicht mehr wegzudenken. Doch kein Fortschritt ohne Nebenwirkungen. Röntgenstrahlung gilt als gesundheitsschädigend. Wie gefährlich ist die Strahlung für den Menschen?

Krebs durch Röntgenstrahlen? So gefährlich ist die Anwendung

Röntgenstrahlen sind extrem kurzwellige, energiereiche elektromagnetische Strahlen, die nicht nur in der Lage sind, den menschlichen Körper zu durchleuchten, sondern auch das Erbgut schädigen können. Daher muss für jede Anwendung ein triftiger medizinischer Grund vorliegen. "Die rechtfertigende Indikation erfordert die Feststellung, dass der gesundheitliche Nutzen der Anwendung am Menschen gegenüber dem Strahlenrisiko überwiegt. Andere Verfahren mit vergleichbarem gesundheitlichen Nutzen, die mit keiner oder einer geringeren Strahlenexposition verbunden sind, sind bei der Abwägung zu berücksichtigen", heißt es dazu in § 23 der Röntgenverordnung.

So hoch ist die Strahlenlast beim Röntgen für den Menschen

Beim Röntgen sind akute Nebenwirkungen wie Hautrötungen sehr selten. Sehr viel gefährlicher sind die langfristigen Folgen der Strahlung. Bei einer einfachen Röntgenuntersuchung ist die Strahlendosis gering. Jedoch erhöht jede weitere Aufnahme die Strahlenbelastung des Körpers. Die Strahlenlast variiert jedoch. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt die mittlere Belastung der Menschen durch natürliche Strahlung jährlich im Schnitt 2,1 Millisievert. Wie hoch die typische Strahlendosis bei verschiedenen Röntgenuntersuchungen ist, zeigt das Bundesamt für Strahlenschutz in einer Übersicht:

  • Zähne (< 0,01mSv)
  • Gliedmaßen (< 0,01 – 0,1mSv)
  • Brustkorb (0,02 – 0,04 mSv)
  • Schädel (0,03 – 0,06 mSv)
  • Halswirbelsäule (0,1 – 0,2 mSv)
  • Mammografie (0,2 – 0,4 mSv)
  • Brustwirbelsäule (0,2 – 0,5 mSv)
  • Bauchraum (0,3 – 0,7 mSv)
  • Becken (0,3 – 0,7 mSv)
  • CT Hirnschädel (1 – 3 mSv)
  • Galle (1 – 8 mSv)
  • Harntrakt (2 – 5 mSv)
  • CT Brustkorb (4 – 7 mSv)
  • Magen (4 – 8 mSv)
  • CT Lendenwirbelsäule (4 – 9 mSv)
  • Darm (5 – 12 mSv)
  • CT Bauchraum (8 – 20 mSv)
  • Arteriografie und Interventionen (10 – 30 mSv)

DIESE Personen sollten sich nicht röntgen lassen

Das Krebsrisiko steigt mit jeder Bestrahlung. Wie die "Apotheken Umschau" unter Berufung auf die Strahlenschutzkommission schreibt, erkrankt von 100 Menschen, die im Leben zusätzlich zur natürlichen Strahlung 100 Millisievert angesammelt haben, einer zusätzlich an Krebs. Röntgenstrahlen sind zwar für jeden schädlich. Aber gerade bei Kindern und Schwangeren sollte besonders kritisch geprüft werden, ob eine Strahlenanwendung wirklich notwendig ist. Wenn möglich, sollte darauf verzichtet werden.

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/sig/news.de/dpa

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