Fournier-Gangrän diagnostiziert: Hodensack geschwollen auf Fußballgröße - Not-OP!
Erstellt von Claudia Löwe
17.10.2019 20.17
Wer sich für eine Karriere als Arzt in einer Notaufnahme entscheiden, benötigt nicht nur fundiertes medizinisches Wissen, sondern auch Nerven wie Drahtseile. Bisweilen kommen nicht nur Patienten nach lebensbedrohlichen Unfällen in die Klinik, sondern auch mit Krankheitsbildern, die selbst erfahrene Ärzte stutzig machen.
So groß wie ein Fußball! Massiv geschwollener Hodensack schockt Ärzte in Panama
In letztere Kategorie dürfte auch der Fall eines Patienten passen, der jüngst in ein nicht näher benanntes Krankenhaus in Panama in Südamerika kam. Details zu dem 43 Jahre alten Patienten und seiner alles andere als gewöhnlichen Erkrankung wurden in der medizinischen Fachpublikation "Urology Case Reports" veröffentlicht und vom britischen "Mirror" aufgegriffen. Der Südamerikaner wurde bei den Ärzten nämlich mit einem bizarr geschwollenen Hodensack vorstellig - das Skrotum des Patienten war bereits größer als ein Fußball und hing dem Mann zwischen den Knien!
Verrottender Hodensack macht Patienten (43) bewegungsunfähig
Zu allem Unglück hatten sich am Hodensack zwei offene Wunden gebildet, die ein übelriechendes, eitriges Sekret absonderten. Der Patient konnte sich aufgrund immenser Schmerzen kaum noch selbstständig fortbewegen, sondern war auf eine Gehhilfe angewiesen. Obwohl der 43-Jährige unfassbare Schmerzen erlitten haben muss, soll der Mann 30 Jahre lang keinen Arzt aufgesucht haben.
Not-Operation wegen Gangrän und nekrotisierender Fasziitis
Die Diagnose stand schnell fest: Der Patient litt an der sogenannten Fournier-Gangrän, einer speziellen Form der nekrotisierenden Fasziitis. Darunter verstehen Mediziner eine Infektion von Gewebe, die in dieser Sonderform die Leistengegend oder den Genitalbereich betrifft. Im Falle des 43-jährigen Patienten wurde die Erkrankung auf eine von Spulwürmern hervorgerufene Infektion zurückgeführt. Die Gangrän war bereits so weit fortgeschritten, dass die Ärzte einen Teil des Skrotums in einer Not-Operation entfernen mussten.
So geht es dem Mann mit dem XXL-Hodensack nach der Not-Operation
Im Rahmen weiterer Untersuchungen wurden bei dem Pechvogel ein Leistenbruch, eine Nierenschwellung sowie Abszesse diagnostiziert. Nach zehn Tagen in der Klinik konnte der Patient entlassen werden. Nach weiteren Eingriffen, bei denen der Genitalbereich des Mannes rekonstruiert wurde, zeigten sich die Ärzte zufrieden mit dem Heilungsverlauf.
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loc/news.de