Eichenprozessionsspinner 2018: Sind die giftigen Raupen auch im Herbst und Winter gefährlich?
Erstellt von Sarah Baumann-Rüster
13.11.2018 21.19
Sie sehen harmlos aus, sind für den Menschen jedoch sehr gefährlich: die kleinen Raupen des Eichen-Prozessionsspinners. Sie breiten sich in Deutschland immer weiter aus. Welche Gefahren die kleinen Raupen für den Menschen mit sich bringen und wie Sie die Allergie-Symptome bekämpfen können, erfahren Sie hier.
Sind Eichenprozessionsspinner auch im Herbst und Winter 2018 gefährlich?
Eigentlich haben Eichenprozessionsspinner ihre Hauptsaison im Frühling und Sommer des Jahres, doch auch außerhalb dieser Zeit sind die Raupen alles andere als ungefährlich. Denn auch im Herbst und Winter kann der Kontakt mit den Puppen eine allergische Reaktion auslösen. Generell sollten Sie auch in der kalten Jahreszeit in der Nähe von Eichen besonders vorsichtig sein.
Eichenprozessionsspinner sorgt für Schulausfall in Velbert
Zuletzt musste laut "tag24.de" an einer Velberter Grundschule der Unterricht ausfallen, weil der "Eichenprozessionsspinner" an 17 Bäumen auf dem Schulgelände entdeckt worden war. 400 Grundschüler durften zuhause bleiben, bis die Tiere entfernt wurden. Fachleute saugten die Insekten mit einem Spezialgerät ab.
Eichen-Prozessionsspinner: Verbreitung auch in Deutschland
Insgesamt sind nach Angaben des Julius-Kühn-Instituts (JKI) zehn Bundesländer vom Eichen-Prozessionsspinner betroffen, am stärksten Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Um die Verbreitung des Eichen-Prozessionsspinners zu verhindern, werden Waldflächen großflächig aus der Luft mit einem giftigen Schädlingsbekämpfungsmittel besprüht. Der Grund: Neben der Tatsache, dass die Raupen als Schädlinge gelten, die Lichtungs- und Kahlfraß verursachen, stellen sie zudem eine Gefahr für den Menschen dar.
Allergie, Ausschlag, Atemnot: So gefährlich sind die kleinen Raupen
So besitzen die Tiere ab dem dritten von sechs Larvenstadien Härchen mit mehreren Spitzen, die mühelos in die Haut eindringen und sogar in die Augen und in die Atemwege von Menschen gelangen können. Zu den allergieähnlichen Symptomen zählen: heftiger Juckreiz, Quaddel-Bildung, Eiterbläschen, Raupendermatitis und Knötchen. Je nach Kontakt können die Raupen-Haare außerdem eine heftige Bindehautentzündung hervorrufen. Als Grund für die teils heftigen Reaktionen nennen Mediziner den durch das Brechen der Härchen freigesetzten Eiweißstoff. Gerät das Gift in die Atemwege, dann kann dies in schweren Fällen zu Atemnot führen.
Gefährliche Gifthärchen verursachen allergieähnliche Symptome
Eichen-Prozessionsspinner kommen in lichten Wäldern vor, aber auch in einzelnen Bäumen, wo sich ältere Raupen tagsüber und zur Häutung in Raupennester (Gespinste) zurückziehen. Besonders unangenehm wird es für den Menschen je nach Wetter zwischen Anfang und Ende Mai. Dann hat die Raupe ihr drittes Larvenstadium erreicht. Mit jeder Häutung steigt gleichzeitig die Zahl der Gifthärchen.
Behandlung der Symptome: Diese Mittel helfen
Nach einem Kontakt mit den Härchen treten die Symptome meist erst in der Nacht oder am Folgetag auf. Die Symptome dauern in der Regel ein bis zwei Wochen an. Um diese zu behandeln und zu lindern, können auch entzündungshemmende Cremes und Medikamente wie Antihistaminika verschrieben werden. Unser Tipp daher: Vermeiden Sie den Kontakt mit den Raupen und Gespinsten. Im Zweifel immer einen Arzt aufsuchen. Falls es zu einer allergischen Reaktion kommt, ist eine individuelle Behandlungsweise evtl. mit Cortison nötig.
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sba/kad/news.de