Grippewelle 2018: Erste Todesopfer! Grippewelle überrollt Deutschland
Von news.de-Redakteurin Anika Bube
07.02.2018 15.28
Seit 2009 kursiert ein neuer Krankheitserreger in Deutschland. Bei Grippewellen mit dem Influenza-A(N1N1)pdm09-Virus seien sogar bei Kindern und jüngeren Erwachsenen schwere Krankheitsverläufe sowie Todesfälle zu beobachten, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) mit.
Grippewelle überrollt Deutschland
Laut der Arbeitsgemeinschaft Influenza des RKI ist die Anzahl der Grippepatienten erneut deutlich gestiegen. Vor allem im Osten und Süden der Bundesrepublik sind die meisten Menschen an einer Grippe erkrankt. In der vierten Kalenderwoche diesen Jahres wurden 9.683 Erkrankte erfasst. Auf einer Karte sieht man, welche Regionen hauptsächlich betroffen sind.
Typischerweise beginnen Grippewellen immer im Januar und dauern dann bis zu vier Monate an. Außerhalb dieser Saison werden nur selten Grippeerkrankungen registriert. Der Grund: Influenzaviren sind vor allem bei niedrigen Temperaturen standhaft. Zudem sind die Schleimhäute bei kaltem, aber trockenem Wetter anfälliger für Krankheitserreger.
Höheres Gripperisiko an Karneval?
Von dem engen persönlichen Kontakt mit Grippepatienten wird dringend abgeraten. Denn selbst bei leichter Erkrankung ist die Ansteckungsgefahr sehr hoch. Und das gilt auch bei Großveranstaltungen wie Karneval. Jedoch gibt es laut RKI keine wissenschaftlichen Belege, dass die Anzahl der Grippeerkrankungen während der fünften Jahreszeit rasant ansteigt.
Kind (6) stirbt an Grippeerkrankung
Im baden-württembergischen Walldorf ist ein sechsjähriger Junge an den Folgen einer Grippeerkrankung gestorben. Laut "heidelberg24.de" hat sich das Kind mit dem Influenza Typ B-Virus infiziert. Dazu gesellte sich eine bakterielle Zweitinfektion. Dadurch habe die Grippe einen schweren Verlauf genommen und das Kind sei gestorben. Zunächst gab es jedoch Gerüchte über einen Todesvirus.
Lesen Sie auch: Experten warnen! Schlimmste Grippewelle seit Jahren befürchtet.
Auch in Sachsen sind zwei Menschen infolge einer Grippeerkrankung gestorben. In dem Freistaat wurden bislang 3006 Fälle gemeldet, Tendenz steigend. "Die Viren sind überall, deshalb sollte man streng Hygiene einhalten, häufig die Hände waschen", heißt es aus dem sächsischen Gesundheitsministerium. Die Infektionsgefahr ist vor allem in Grenzregionen zu Tschechien erhöht. Zehn Menschen starben bereits in dem Nachbarland an der Grippe. Weitere 100 befinden sich im kritischen Zustand.
Gesundheitsorganisationen bemängelt: Zu wenig Grippeimpfungen in Europa
Vor allem ältere Leute werden in Europa nach Ansicht von Gesundheitsorganisationen zu selten gegen Grippe geimpft. Die Impfrate bei Risikopatienten sei in den vergangenen sieben Jahren zurückgegangen, erklärten das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch. Ärzte und Apotheken hätten weniger Impfstoff auf Lager, was im Fall einer Grippewelle gefährlich werden könne. Denn je weniger Impfstoff genutzt werde, desto weniger werde auch produziert, warnte WHO-Regionaldirektorin Zsuzsanna Jakab.
"Ich fordere europäische Länder auf, die Impfrate zu erhöhen", erklärte sie. Ziel müsse sein, dass drei von vier älteren und grippegefährdeten Menschen geimpft seien. Derzeit liege die Rate in den meisten Ländern zwischen 30 und 40 Prozent. Nach Schätzungen der Organisationen sterben in Europa jedes Jahr mehr als 44.000 Menschen in Verbindung mit Grippeerkrankungen.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Google+ und Twitter? Hier finden Sie brandheiße News, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.
bua/fka/news.de/dpa