Gesundheitsmythen aufgeklärt: DARUM ist die Intimrasur alles andere als hygienisch
Von news.de-Redakteurin Dana Kaule
21.03.2019 15.19
Untenrum weniger macht mehr Spaß beim Sex. Die Intimrasur bei Männlein und Weiblein feiert seit Jahren ihren Siegeszug, eine Erfindung der Neuzeit ist sie allerdings nicht. Schon im alten Ägypten oder dem antiken Griechenland und Rom hat man das Schamhaar entfernt.
Intimrasur sind besser für Hygiene und Gesundheit - Was ist dran?
Ob alt oder neu, für viele ist einer der Gründe, sich im Intimbereich zu rasieren, die Hygiene. In reichlich Haar kann sich auch so reichlich ansammeln. Das gelte nicht weniger als im Achselbereich. Allerdings schwitzt man nicht mehr oder weniger, nur weil man sich die Achseln rasiert. Regelmäßiges Waschen hilft da schon eher gegen unangenehme Gerüche. Aber wie steht es mit der Intimrasur? Ist sie tatsächlich hygienischer als alles wild wachsen zu lassen?
Gegen diese Annahme verwehren sich Frauenärzte - denn tatsächlich ist das gar nicht der Fall. "Viele Frauen denken, dass sie schmutzig und unrein sind, wenn sie ihre Schambehaarung nicht entfernen", sagt Dr. Tami S. Rowen, der 2008 an einer repräsentativen Studie der Universität Leipzig beteiligt war, gegenüber der New York Times. Der Studie zufolge, bei der 314 Studentinnen und Studenten befragt wurden, entfernen sich 88 Prozent der Frauen und 67 Prozent der Männer die Schamhaare. Ob das hygienischer ist, darf bezweifelt werden.
Intimrasur begünstigt Infektionen und Geschlechtskrankheiten
Denn Schamhaare sind nicht einfach nur äffische Überbleibsel der Evolution, sondern haben auch eine Funktion. So verteilen sie etwa Duftstoffe, sogenannte Pheromone, an die Umgebung, die verführerisch auf das andere Geschlecht wirken. Zudem biete die Behaarung bei Frauen einen besseren Schutz vor Bakterien, Viren und Geschlechtskrankheiten allgemein.
Die Infektion mit solchen erhöht sich bei einer Rasur im Intimbereich auch durch kleine Hautverletzungen. Sie bieten Krankheitserregern wie etwa Humanen Papillomviren (HPV) ein ideales Schlupfloch, erklärt Hautarzt Dr. Volker Schenkelberger aus St. Ingbert gegenüber der Bild. Durch sie können Genitalwarzen entstehen oder bei Frauen sogar Gebärmutterhalskrebs auslösen.
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