Gesundheit

Mineralöl-Skandal bei Dunkin' Donuts: Lebensmittelskandal? Mineralöl-Donuts weiter im Verkauf

Die Backwaren-Kette Dunkin' Donuts steht nach einem Mineralöl-Skandal in der Kritik der Verbraucherschützer. Bild: Gero Breloer / picture alliance / dpa

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Naschkatzen müssen jetzt ganz stark sein: Die beliebten Donuts, die die Kette Dunkin' Donuts im Angebot hat, sind offenbar mit Mineralöl belastet. Das hat eine Untersuchung der Zeitschrift "Öko-Test" zutage gefördert. Demnach sind bei den beliebten Sorten Strawberry Frosted, Chocolate Frosted und Sugar "sehr stark erhöhte Werte" von gesättigten Mineralölen und Rückstände von aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen entdeckt worden, die im Verdacht stehen, die Gesundheit zu gefährden. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge können diese Stoffe nicht nur das Erbgut schädigen, sondern auch Krebs auslösen.

Mineralöl-Skandal bei Dunkin' Donuts - kein Verkaufsstopp für gefährliche Donuts!

Doch die Süßwaren-Kette sieht dieser Enthüllung offenbar gelassen entgegen - eine Reaktion, die die Organisation Foodwatch jetzt scharf anprangert. "Dunkin' Donuts erkennt offenbar den Ernst der Lage nicht und setzt seine Kunden wissentlich gesundheitlichen Risiken aus", so Johannes Heeg, der bei Foodwatch für das Thema Mineralöl zuständig ist, in einer Presseerklärung. Da sich Dunkin' Donuts nicht in der Pflicht sehe, einen Verkaufsstopp für die beanstandeten Produkte einzuleiten, steht das Unternehmen nun in der Kritik der Verbraucherschützer. Dunkin' Donuts wolle lediglich, so ist es einer Mitteilung von Foodwatch zu entnehmen, eigene Analysen bei einem unabhängigen Labor in Auftrag geben.

Öko-Test entlarvt Mineralöl in Donuts - So reagieren die Anbieter

Insgesamt sind bei den Analysen von "Öko-Test", die in der Oktober-Ausgabe des Verbrauchermagazins veröffentlicht wurden, verschiedene Donuts von 15 Anbietern durch Mineralölrückstände negativ aufgefallen. Die Donut-Anbieter Le Crobag, Tasty Donuts, Backwerk, McDonald's, Edeka, Globus und Real seien, so Foodwatch, zwar kooperativ gewesen und haben auf Gespräche mit den Lieferanten verwiesen, Minimierungsstrategien oder eine intensive Suche nach der Quelle der Verunreinigungen angekündigt - doch einen Verkaufsstopp der potenziell gesundheitsschädlichen Backwaren lehnten diese Anbieter offenbar vehement ab. Besonderen Ärger der Verbraucherschützer zog dabei die Supermarktkette Rewe auf sich - das Unternehmen äußerte sich bislang überhaupt nicht zu den Foodwatch-Anfragen.

Diese Anbieter nehmen Mineralöl-Gebäck aus dem Sortiment

Die Mineralöl-Enthüllungen zum Donut-Angebot stießen beim Anbieter Happy Donazz jedoch nicht auf taube Ohren. Der Backwarenabieter habe sich die Untersuchungsergebnisse zu Herzen genommen und die beanstandeten Produkte - in diesem Fall die Sorten Classic Chocolate, Homers und Rainbow - aus dem Sortiment entfernt. Zudem heißt es in einer offiziellen Erklärung des Unternehmens gegenüber Foodwatch: "Alle Schmierstoffe und Öle auch außerhalb des direkten Produktionsumfeldes wurden [...] als mögliche Quelle überprüft und falls notwendig gegen lebensmittelechte Produkte ersetzt." Auch der schwedische Möbelanbieter Ikea habe die beanstandeten Donuts umgehend aus seinem Sortiment entfernt.

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Foodwatch fordert nach den Untersuchungsergebnissen eine einheitliche Vorgabe für Grenzwerte zu Mineralöl-Rückständen. "Wir dürfen den Schutz der Verbraucher nicht den Herstellern und Händlern überlassen. Bundesregierung und Europäische Union müssen endlich sichere Grenzwerte für Mineralöl-Rückstände in Lebensmitteln vorschreiben," so Johannes Heeg von Foodwatch.

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/fka/news.de/foodwatch.de

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