Konservendosen-Tag 2016: Krebserregende Konserve? So schädlich ist Bisphenol A
25.08.2016 15.29
Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat Anfang 2015 den Grenzwert für die maximale Tageszufuhr von Bisphenol A von 50 Mikrogramm pro Kilo Körpergewicht auf 4 Mikrogramm heruntergeschraubt. Die Experten der EFSA sind sich sicher, "dass BPA bei der derzeitigen Verbraucherexposition für keine Altersgruppe ein Gesundheitsrisiko darstellt".
Krebserregend oder nicht? Studien seien wenig aussagekräftig
Studien, die Bisphenol A als Ursache für andere Krankheiten nennen, sind laut EFSA weniger aussagekräftig. Folgen für Fortpflanzungsorgane, den Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-, Nerven- sowie das Immunsystem "werden derzeit nicht als wahrscheinlich erachtet", könnten aber auch nicht ausgeschlossen werden. Das gleiche gelte auch für Krebs.
Dennoch sollte man Bisphenol A möglichst meiden. "Hauptquellen sind Innenbeschichtungen von Konservendosen sowie Polycarbonat im klaren Plastik, das in DVDs, Plastikgeschirr und Möbeln vorkommt", erläuterte Chemikalien-Experte Andreas Gies vom Umweltbundesamt in Dessau. "Ich rate, es zu vermeiden und etwa auf Konserven zu verzichten. Kassenbons sollten nicht in Kinderhände gelangen und nicht in Taschen zerknüllt werden."
"Es gibt viele Studien, die auch unter 4 Mikrogramm pro Kilo und Tag Auswirkungen auf Gehirn und Verhalten zeigten, und es wirkt auf jeden Fall hormonähnlich", erläuterte Gies. "In jedem Fall ist es giftig für die Fortpflanzung, und da gibt es generell keine Grenzwerte."
BPA in Deutschland nicht kennzeichnungspflichtig
Das Schlimme: BPA ist in Deutschland nicht kennzeichnungspflichtig. "In Frankreich ist BPA bereits in Produkten verboten, mit denen Kinder in Berührung kommen - wie Spielzeug und entsprechenden Lebensmittelverpackungen", sagte Gies weiter. "Das UBA und andere EU-Umweltbehörden arbeiten daran, dass die Verwendung von BPA einer Erlaubnis bedarf. Es sollte möglichst in keinen Produkten eingesetzt werden, mit denen der Mensch in Berührung kommt."
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