Erster Besuch beim Frauenarzt: Dos and Don'ts beim Gynäkologen - So machen Sie's richtig!
Von news.de-Redakteurin Ines Fedder
10.09.2024 11.50
- Wann das erste Mal zum Frauenarzt?
- Wer ist der richtige Gynäkologe für mich?
- 3 hilfreiche Tipps für den ersten Termin
- Darauf sollten Sie verzichten
Der allererste Frauenarzt-Besuch ist für jede junge Erwachsene ein einschneidendes Erlebnis. Und auch später gehört der halbjährliche Termin beim Gynäkologen mit Sicherheit nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen. Und dennoch gibt es ein paar Dinge, die Frau den Gesundheitscheck erheblich erleichtern.
Wann das erste Mal zum Frauenarzt? Den richtigen Zeitpunkt finden
Laut einer Repräsentativ-Befragung von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren, welche die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung durchführte, gehen 81 Prozent der Mädchen im Alter von 16 Jahren das erste Mal zum Frauenarzt.
Wann der erste Besuch beim Gynäkologen ansteht, hängt jedoch ganz individuell von mehren Faktoren ab:
- Ist man bereits sexuell aktiv?
- Hat die Periode bereits eingesetzt?
- Gibt es Fragen zur Verhütung?
- Bestehen etwaige Vorerkrankungen in der Familie?
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Zu einer Frau oder einem Mann? Den richtigen Frauenarzt finden
Steht der Entschluss, gilt es dann, den richtigen Frauenarzt zu finden. In vielen ländlichen Regionen ist es aufgrund von Fachärzte-Mangel gar nicht so einfach - dabei ist die Frage, ob man sich in die Hände eines Mannes oder einer Frau begibt, für junge Frauen entscheidend. Denn eine Untersuchung beim Gynäkologen ist eine intime Angelegenheit, die eine gewisse Vertrauensbasis fordert. Im Zweifelsfall gilt: Keine Hektik bei der Wahl des passenden Arztes. Und bei zunehmender Unsicherheit ein Gespräch mit einem Elternteil und des Arztes zu dritt einplanen.
Einige Praxen bieten zudem gesonderte Teenager-Sprechstunden an, in denen spezielle Fragen für junge Patientinnen aufgearbeitet werden.
Erster Besuch beim Gynäkologen: Wie verhalte ich mich richtig?
Auch wenn im Vorfeld des ersten Termins das Gedankenkarrusell rattert - mit diesen 3 hilfreichen Tipps wird Besuch beim Frauenarzt weniger schlimm.
Handtuch, Kleidung, Ruhe bewahren - 3 Tipps für den 1. Besuch beim Frauenarzt
1. Schämen Sie sich nicht: Als allererstes gilt natürlich, dass Sie sich keinesfalls schämen sollten. Ihr Frauenarzt hat mit Sicherheit schon alles gesehen und hat eine ganz medizinische Betrachtungsweise. Nehmen Sie Dinge mit, welche die Untersuchung angenehmer machen. Ein eigenes Handtuch zum Beispiel kann eine angenehmere Atmosphäre schaffen. Ziehen Sie sich ein langes Shirt an, falls Sie sich unwohl fühlen und versuchen Sie sich zu entspannen.
2. Reden Sie über Ihre Probleme: Wenn Sie stumm wie ein Fisch vor ihrem Arzt sitzen, wird er Ihre Probleme kaum erraten. Unsicherheiten machen die Untersuchung nur meist unnötig kompliziert. Zudem kann ein Gespräch helfen, eine Vertrauensbasis aufzubauen. Ein entspanntes Gespräch, ein bisschen Small Talk während der Untersuchung hilft dabei, sich locker zu machen.
3. Machen Sie frühzeitig einen Termin: Wenn man schon von vornherein das Gefühl hat, abgelehnt zu werden, wird der Termin beim Gynäkologen höchstwahrscheinlich zur Qual. Frauenärzte sind meist über Monate ausgebucht. Der halbjährliche Vorsorgetermin ist allerdings abzusehen und kann daher frühzeitig vereinbart werden. So können sich Arzt und Patient aufeinander einstellen. Auch die Arzthelferinnen werden es Ihnen danken. Im Notfall gibt es immer noch die Möglichkeit, bei ihrem Gynäkologen mit Wartezeit auf einen Termin zu warten.
Erster Termin beim Frauenarzt: Darauf sollten Sie besser verzichten
Auch wenn es nicht zu den schönsten Aufgaben gehört, die zu erledigen sind, gibt es einige Tipps, die Sie davor bewahren, dass der erste Frauenarzt-Termin als grausige Erinnerung im Gedächtnis bleibt. Auf diese 4 Dinge sollten Sie achten.
Aufschieberitis: Schieben Sie den Termin nicht ewig auf, bis es vielleicht zu spät ist. Auch wenn Sie keine Probleme haben, sollten Sie sich an den regelmäßigen Vorsorgetermin halten. Und: Je eher Sie damit rechnen, desto weniger schlimm wird es.
Übertriebene/schlechte Hygiene: Eine übertriebene Hygiene untenrum kann fast genauso schlimm sein wie eine nachlässige. Parfümieren Sie ihr "Döschen" nicht, sodass Ihr Gynäkologe in einer Duftwolke erstickt. Er kennt den natürlichen Zustand. Sauber und gewaschen sollten Sie dennoch sein. Die Frage der Schambehaarung sollte Ihnen übrigens keine Sorgen machen. Nicht jeder mag es blank poliert. Unangenehme Hautreizungen und Pickel von zu viel Rasieren können ebenso unangenehm sein.
Wenn die Blase drückt: Dass man aufgeregt ist, kann schon einmal passieren. Gehen Sie lieber vor der Untersuchung noch einmal auf die Toilette, damit während der Kontrolle keine unangenehme Überraschung passiert. Im besten Fall noch müssen Sie die Untersuchung unterbrechen und das Bad aufsuchen. Im schlechtesten Fall ...
Alleine oder zu zweit? Wenn es Ihnen ohnehin schon unangenehm ist, Sie mit ihrem Arzt über ganz private Dinge sprechen möchten, kann es nicht immer eine Hilfe sein, den Partner oder gar das Elternteil mit in die Frauenarzt-Praxis zu nehmen. Zum einen kann es passieren, dass sich der Partner bei so viel Weiblichkeit peinlich berührt ist und auch Sie könnten gehemmt sein, wirklich die Fragen zu stellen, auf deren Antworten Sie warten. Eine schnelle Zusammenfassung oder gar Rechtfertigung nach der Untersuchung vor Partner oder Angehörige ist da eher weniger hilfreich.
Der erste Besuch beim Frauenarzt - und auch alle weiteren - sind aufgrund ihrer Intimität für Frauen eigentlich immer eine kleine Überwindung. Dennoch machen es ein paar hilfreiche Tipps deutlich weniger schlimm.
Quellen:
- Sexualaufklärung, Verhütung und Familienplanung, in: sexualaufklärung.de, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, abgerufen am 30. August 2024
- Hoffbauer, G. (2005). Der Besuch beim Frauenarzt. Gerne Frau! Mein Körper—meine Gesundheit, 3-20.
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