Gesundheit

Diät im Test: Stündlich essen und trotzdem abnehmen - wie funktioniert das?

Für die 10-Tage-Intensiv-Diät von Amapur gibt es Shakes, Müsli, Suppen, Cracker, Kekse und Vitamine. Bild: Amapur

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Für 179 Euro bekommt man zum Start der Diät ein Paket voll mit Pulvern, Keksen, Crackern und Zubehör. Das soll nun also mein Speiseplan für die nächsten 10 Tage werden. Neben zwei Shakern und drei Messlöffeln gibt es auch noch Vitamine und Mineralien obendrauf, damit mein Körper nicht komplett rebelliert. War er doch zuvor ein gutes kleines Frühstück, ausreichendes Mittagessen, ein leichtes Abendessen– natürlich auch hin und wieder mit der einen oder anderen Kalorienbombe – sowie den einen oder anderen süßen Snack zwischendurch gewohnt, sollte ich mich nun nur noch von stündlichen Miniportionen ernähren. Das ist das Konzept hinter Amapur: Jede Stunde soll man eine kleine Mahlzeit zu sich nehmen, und das am besten mindestens 12 Mal am Tag. Und klein bedeutet in diesem Fall 15g, was um die 60 kcal pro Mahlzeit sind. Das ist nur eine halbe Kaffeetasse voll Suppe, Müsli oder Shake oder aber zwei Kekse respektive Cracker. Ob das satt macht? Zusätzlich wird empfohlen, an die vier Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen, was wirklich viel ist. Also, Pobacken zusammenkneifen und auf geht's!

Mit diesem Getränk lassen Stars die Pfunde purzeln

Tag 1: Amapur-Produkte im Geschmackstest - Wo bleibt der Genuss?

So sieht der Tagesbedarf an Crackern und Keksen aus: Je zwei Stück bilden eine Mahlzeit. Bild: news.de/Susett Queisert

Hochmotiviert starte ich in den ersten Tag. Eine Miniportion Müsli mit Wasser einrühren und fertig ist das Frühstück. Ab 9 Uhr morgens heißt es nun stündlich: Pulver einrühren oder Cracker bzw. Kekse verdrücken. Und das mindestens 12 Mal an diesem Tag. Was anfänglich leicht klang, entpuppt sich geradezu als stressig, denn nicht immer lässt sich die das stündliche Essen in den Tagesablauf einplanen. Und auch nicht jedes Amapur-Produkt schmeckt. Die Kekse und Cracker sind nur für Menschen mit gesunden Zähnen gedacht, weil sie eine recht harte Konsistenz aufweisen. Die Kartoffel- und Tomatensuppe sind sehr fad, weshalb ich unbedingt nachwürzen muss, da ich es sonst nicht wirklich "genießen" kann. Und als am ekeligsten empfinde ich die Käsecracker, die wie verkohlter Käse aus dem Ofen schmecken. Diese Rezeptur sollten die Hersteller unbedingt überarbeiten. Wirklich lecker sind die Shakes in den Varianten Vanille, Banane und Schoko. Da wird sogar mein Appetit auf Schokolade einigermaßen gebremst.

Tag 2: Die Kilos beginnen zu purzeln

Juhu, ein Kilo weniger auf der Waage. Gut, ist nicht schwer, meine Henkersmahlzeit vor dem Test bestand aus einem Drei-Gänge-Menü bei Freunden, das muss erstmal verdaut werden. Auch Tag 2 habe ich gut über die Runden bekommen. Lediglich einmal kann ich zwei Mahlzeiten nicht einnehmen, was mein Magen mir sofort mit einem kräftigen Hungergefühl quittiert. Sogleich die verpassten Mahlzeiten nachgeholt, geht es mir sofort wieder besser. Bis dato habe ich auch nicht einmal das Gefühl, ich müsste hungern, auch wenn der Appetit auf "richtiges" Essen zugegebenermaßen groß ist. Ich versuche mich einfach zu motivieren, dass es ja "nur" zehn Tage sind, die ich durchhalten muss.

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Tag 3: Der innere Schweinehund verlangt nach Kalorienbomben

News.de-Redakteurin Susett Queisert stellt sich während des Selbsttests auch den größten Herausforderungen: dem Mittagessen der Kollegen. Bild: news.de/Susett Queisert

Der erste Arbeitstag, das Paket für den Tag ist gepackt - und sieht wirklich nach nix aus. Aber was soll es, ich wollte es ja so und immerhin ist schon wieder ein halbes Kilo auf der Waage weg und ich fühle mich bis auf ein paar Kopfschmerzen, die auch von meiner Wetterfühligkeit stammen können, gut. Nur auf Arbeit habe ich hin und wieder ein Tief, bin müde und unkonzentriert. Dann merke ich, dass wieder "Futterzeit" ist und schon geht es mir besser. Allerdings kommen mir bereits erste Zweifel, ob ich es bis zum Schluss durchhalte. Was täte ich jetzt nicht alles für eine Pizza, ein Stück Torte oder ein Schnitzel... Ich werde doch nicht schwach?

Tag 4: Hallo Detox-Effekt!

Nachdem ich gestern die ersten Zweifel hatte, ob ich die zehn Tage durchhalte, geht es an Tag 4 wieder motiviert weiter. Angeblich lässt mich der Detox-Effekt schwächeln, heißt, mein Körper entgiftet. Glauben wir dies einfach mal so.

Tag 5: Tagträume von Fressorgien zur Diät-Halbzeit

Fast Halbzeit. Mittlerweile gehören die Kekse, Suppen und Shakes schon fest in meinen Tagesablauf und man gewöhnt sich an das stündliche Essen. Dennoch male ich mir bereits aus, was ich alles nach dem Fastenprogramm essen werde. Ganz oben rankt ein ausgiebiges Frühstück mit Freunden, dicht gefolgt von einem fetten Schnitzel.

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