Sozialpsychologie: Endlich geklärt: Warum manche Menschen Idioten sind
Erstellt von Dominik Liebsch
15.01.2016 16.43
Psychologen der renommierten Yale University können nun mit Hilfe eines entwickelten mathematischen Modells zeigen, weshalb manche Menschen größere "Idioten" sind als andere und warum manche oft sogar zu Fremden freundlich sind. Dies berichtet "i100", die Schwesterseite des "Independent", unter Berufung auf die Forschungsplattform phys.org.
Studie zu kooperativem Verhalten
Die Psychologen Adam Bear und David Rand führten eine Studie durch, in der sowohl das kooperative (altruistische) als auch das selbstsüchtige (egoistische) Handeln der Teilnehmer untersucht wurde. Diese sollten miteinander Spiele spielen, während in deren Verlauf die Entscheidung getroffen werden musste, entweder einem Mitspieler zu helfen (also altruistisch zu sein) oder egoistisch zu sein. Die Spiele waren so konzipiert, dass sich entweder altruistisches oder egoistisches Verhalten auszahlen würde.
Gute Menschen können schlechte werden - und schlechte Menschen bleiben schlechte
Die Forschungsseite phys.org erklärt die zentrale Aussage des neuen Modells so:
"Das, so die Prognose des Modells, wird passieren: Menschen, die aus einem solidarischen und großzügigen Umfeld kommen, lernen intuitiv zu kooperieren, weil sie selbst häufig von solch solidarischem Verhalten profitiert haben – daher kooperieren sie erst einmal auch mit Fremden, auch wenn daraus nicht unbedingt ein Vorteil entspringt. Wenn sie sich aber Zeit nehmen und abwägen, dann ersetzen sie ihren ursprünglich kooperativen Instinkt, da sie erkennen, dass es keine Möglichkeit eines künftigen Vorteils gibt. Leute hingegen, die primär von Idioten umgeben sind, lernen intuitiv egoistisch zu sein – damit lernen sie aber auch, nicht abzuwägen. So, und das zeigt das Modell, verhalten sie sich auch dann noch egoistisch, wenn eine Kooperation eigentlich einen Vorteil bringen würde."
Intuitives Helfen oder Abwägen
Die Entscheidung zwischen Intuition und Abwägen in der menschlichen Kooperation sei nach wie vor eine der faszinierendsten Fragen auf diesem Gebiet, so Bill Hathaway von "phys.org". In welchen Fällen und auf welchem Wege wir jedoch das Abwägen vorziehen würden, sei immer noch nicht wirklich geklärt.
Letztlich, so "i100", zeige die Studie zumindest, dass - wenn es um die Frage des bloßen Überlebens geht - ein natürlicher Egoismus oder auch die Fähigkeit, einschätzen zu können, in welchen Situationen man besser egoistisch sein sollte, dem betreffenden Individuum eine größere Überlebenschance beschert. Dies wusste allerdings auch Charles Darwin bereits, der berühmte Evolutionstheoretiker, und zwar Anfang des 19. Jahrhunderts.
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lid/zij/news.de