Low-Carb-Diät: Lässt Eiweiß wirklich die Pfunde schmelzen?
Von news.de-Redakteurin Claudia Löwe
05.06.2018 15.20
Wer die letzten Überbleibsel der Winterschlemmereien noch auf den Hüften hat, denkt spätestens im Frühling an eine Diät. Ganz gleich ob Glyx-Diät, South-Beach-Diät, Atkins oder Trennkost - jede Methode hat ihr eigenes Wirkungsprinzip, ist aber mitunter auf Dauer nicht ungefährlich. Immer mehr Anhänger findet auch die Low-Carb-Diät - eine Ernährungsform also, die Kohlehydrate, wie sie in Brot, Nudel oder Reis stecken, vom Speiseplan streicht und dafür Fleisch, Milchprodukte und Eier in Hülle und Fülle erlaubt. Fans dieser eiweißreichen Kost schwören darauf, dass die Pfunde innerhalb kurzer Zeit purzeln.
Low-Carb-Diät ist prima für die Muskeln
Ernährunsgwissenschaftler sind sind inzwischen einig, dass eine Ernährungsweise mit viel Eiweiß und wenigen Kohlehydraten dazu beitragen kann, dass das Sättigungsgefühl länger anhält. Auch unterstützt eine Low-Carb-Diät den Erhalt und Aufbau der Muskelmasse - nicht umsonst schwören Sportler auf Eiweißshakes, um ihre Muckis fit zu halten.
Ein großes Plus für alle Abnehmwilligen, die sich für eine eiweißreiche Kost entscheiden: Durch den geringen Anteil an Kohlehydraten auf dem Speiseplan bleibt der Blutzuckerspiegel konstant, die gefürchteten Heißhungerattacken bleiben eher aus.
Hilft Eiweiß beim Abnehmen? Die Schattenseiten der Protein-Kost
Allerdings hat eine eiweißreiche Ernährung auch ihre Schattenseiten. In medizinischen Studien wurde herausgefunden, dass eine Diät mit wenigen Kohlehydraten und vielen Eiweißprodukten das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Wer seine Kohlehydratzufuhr täglich um 20 Gramm senkt, dafür aber fünf Gramm Eiweiß mehr pro Tag isst, hat einer groß angelegten schwedischen Studie zufolge ein um fünf Prozent gestiegenes Risiko, an einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall zu erkranken. Zudem verbieten viele Low-Carb-Diäten einen ausgiebigen Konsum von Obst, Gemüse oder Vollkornprodukten - Ernährungswissenschaftler schätzen diese Lebensmittel jedoch wegen ihres Vitamin- und Ballaststoffgehaltes.
Wer sich trotzdem für eine eiweißreiche Ernährung entscheidet, sollte vorrangig zuckerhaltige Lebensmittel als Kohlehydratquelle meiden und bei eiweißreichen Produkten lieber zu pflanzlichen Lebensmitteln wie Soja, Linsen, Nüsse oder Erbsen greifen. Gemüsesorten, die wenige Kohlehydrate enthalten, ergänzen den Speiseplan auf gesunde Weise - beispielsweise passen Tomaten, Kohlsorten, Pilze oder Paprika perfekt.
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