Gesundheit

Pankreaskrebs: Eine Diagnose mit wenig Hoffnung

Der Krebs ließ ihm keine Chance. Bauchspeicheldrüsenkrebs endet in 95 Prozent der Fälle tödlich. Bild: dapd

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Wer die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommt, den trifft die Nachricht besonders hart. Denn die Erfolgschancen, den Krebs zu besiegen, sind verschwindend gering. Die Patienten sind zu 95 Prozent dem Tode geweiht, so die entmutigende Statistik.

In Deutschland erkranken nach Angaben des Krebsinformationsdienstes jedes Jahr 6400 Männer an Bauchspeicheldrüsenkrebs, bei den Frauen sind es 7000 neue Fälle. Damit ist diese Krebsform nach Magen- und Darm-Tumoren die dritthäufigste im Verdauungstrakt.

Wie wichtig die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) für unseren Körper ist, merken wir erst, wenn sie zickt: Das bis zu 18 Zentimeter große Organ steht unter Dauerbelastung, produziert bis zu zwei Liter Verdauungssekret täglich. Außerdem bildet die Drüse Enzyme, die dafür sorgen, dass der ankommende Nahrungsbrei in seine Bestandteile wie Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate gespalten wird, damit diese besser im Magen und Darm verdaut werden. Zudem reguliert das Pankreas über Insulin den Zuckerstoffwechsel im Körper. Diabetiker sind davon am stärksten betroffen. Bei den Zuckerkranken ist die Funktion der Bauchspeicheldrüse gestört. Sie müssen über künstliches Insulin den Zuckerhaushalt regeln.

Die Symptome

Umso fataler ist es für den Betroffenen, wenn ein Tumor in der Drüse festgestellt wird. Das Problem: Der Bauchspeicheldrüsenkrebs verursacht zunächst keine Beschwerden. Erst wenn das Karzinom fortgeschritten ist und das angrenzende Gewebe befällt, klagt der Patient über Beschwerden wie bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung. Es sind vor allem Bauchschmerzen, die bis in den Rücken ausstrahlen können. Zudem treten Verdauungsstörungen wie Völlegefühl auf. Der Betroffene kann aber ebenso an Übelkeit, Appetit- und Gewichtsverlust sowie an Diabetes leiden. Sitzt aber der Tumor im Pankreaskopf - in 70 Prozent aller Erkrankungen ist das der Fall - wird zusätzlich der Gallenabfluss gestört, der zu einer Gelbsucht führt und auch die Leber bedroht.

Die Ursachen

Wie Bauchspeicheldrüsenkrebs entsteht, ist nach Angaben des Krebsinformationsdienstes immer noch ungeklärt. Bei einem kleinen Prozentsatz der Betroffenen ist die Erkrankung erblich bedingt. Die Experten sprechen von fünf Prozent. Als wichtigste Risikofaktoren gelten Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht und der damit oft verbundene Alterszucker.

Die Behandlungsformen

Die Experten teilen den Verlauf der Krebserkrankung in vier Stadien ein. Im ersten ist der Tumor nur auf die Bauchspeicheldrüse beschränkt, im zweiten ist das angehende Gewebe betroffen. Im dritten haben sich die Krebszellen bereits im Lymphgewebe breit gemacht, während sich im vierten Stadium die Tumorzellen in anderen Organen festgesetzt haben - so wie das bei Steve Jobs der Fall war.

Eine Operation hängt vom Stadium sowie von der Lage des Tumors ab. Sitzt dieser beispielsweise im Pankreaskopf, müssen angrenzende Organe wie Zwölffingerdarm, Gallenblase oder der untere Magen sowie die Bauchspeicheldrüse selbst entfernt werden.

Bei Patienten, die nicht operiert werden können, konzentriert sich die Behandlung auf eine Chemotherapie. Denn die Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall seien den Experten zufolge angesichts der Erkrankung noch akzeptabel.

Doch bisher ist die Erfolgsquote, den Krebs vollständig zu besiegen, mehr als enttäuschend: Die Überlebensrate in den ersten fünf Jahren nach der Diagnose und Therapie liegt bei fünf Prozent. Selbst nur ein Drittel aller Patienten, bei denen der Krebs vollständig entfernt worden ist und der Tumor nicht andere Organe befallen hat, lebt länger als fünf Jahre.

ham/eia/news.de