Gesundheit

Frühstück: Wer morgens isst, nimmt ab und bleibt schlank

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«Iss morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König, abends wie ein Bettelmann.» Die alte Ernährungsregel ist schon lange überholt. Allerdings: Bezogen auf das Frühstück trifft der Satz zu. Die morgendliche Mahlzeit hat einen großen Einfluss darauf, ob wir schlank bleiben oder ein paar Kilos mehr auf die Hüften bekommen. Denn über Nacht werden die Energiespeicher des Körpers geleert. Fällt das Frühstück aus, wird der Akku folglich nicht aufgeladen. Der Körper startet ein Notfallprogramm: Er fährt den Stoffwechsel herunter, um Energie für die lebenswichtigen Körperfunktionen zu sparen. Das führt dazu, dass weniger Kalorien verbrannt werden.

Kohlenhydrate machen schlank

Eine Studie der Commonwealth University in Virginia zeigt, dass eine kohlenhydratreiche Mahlzeit am Morgen beim Abnehmen hilft. Kohlenhydrate sind neben den Fetten wichtige Energielieferanten und sollten etwa die Hälfte der gesamten Nahrung ausmachen. Die US-Forscher untersuchten 94 übergewichtige Frauen im Alter von 32 Jahren und teilten sie in zwei Gruppen auf. Die erste Versuchsgruppe bekam ein kohlenhydratarmes Frühstück mit 290 Kilokalorien, die anderen Frauen dagegen aßen kohlehydrat- und eiweißreich. Satte 610 Kilokalorien kamen bei ihnen morgens auf den Teller. Sie nahmen durchschnittlich 18 Kilo ab, die Gruppe mit den wenigen Kohlenhydraten schaffte es dagegen auf nur etwa vier Kilo.

Es zeigte sich, dass das gehaltvollere Frühstück länger satt machte und die Frauen dadurch weniger Heißhunger auf Süßes hatten. Dabei komme es aber auf die Wahl der Kohlenhydrate an. Denn: Lebensmittel mit einem hohen [tt=Maß zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. ]glykämischen Index treiben den Blutzucker schnell in die Höhe, der ebenso rasch wieder in den Keller fällt. Dadurch hat man schnell wieder Hunger. Weißmehlbrötchen und Zucker gehören zu diesen Lebensmitteln. Vollkornprodukte und Äpfel dagegen liefern Kohlenhydrate mit einem niedrigen glykämischen Index. Sie lassen den Blutzucker nur langsam ansteigen und machen länger satt. Die Wissenschaftler vermuten zudem, dass die Kombination mit Eiweiß den Stoffwechsel anregt, der wiederum mehr Kalorien verbrennt.

Zu ähnlichen Ergebnissen kamen Forscher der Universitäten Parma und Verona. Zudem fanden sie heraus, dass auch die [tt=Maßeinheit, die anzeigt, wieviele Kohelnhydrate tatsächlich in einem Lebensmittel stecken und diese in Beziehung zum glykämischen Index setzt.]glykämische Ladung eine wichtige Schlüsselrolle hat. So kombinierten die Wissenschaftler Lebensmittel mit hohem glykämischen Index und hoher glykämischer Ladung, beispielsweise ein Weißmehlbrötchen mit Honig. Außerdem bekamen die Versuchsteilnehmer eine Portion Wassermelone, die einen hohen glykämischen Index und eine niedrige glykämische Ladung hat. Auch auf dem Speiseplan stand ein Obstsalat mit Joghurt, der sowohl einen niedrigen glykämischen Index als auch eine niedrige glykämische Ladung aufweist. Dieser zeigte sich als besonders günstig für den Stoffwechsel. Er bewirkt, dass der Körper eine größere Menge des [tt=Sättigungshormon]Hormons Peptit YY ausschüttet, das die Esslust bremst.

Die üppige Morgenkost allein macht's nicht

Wer allerdings denkt, eine üppige Morgenkost reiche aus, um abzunehmen, der irrt. Denn ob wir ab- oder zunehmen, hängt natürlich auch von den weiteren Mahlzeiten im Tagesverlauf ab. Kommen zusätzlich opulente Gerichte zum Mittag und Abendbrot oder süße Snacks auf den Tisch, treibt ein reich- und kohlenhydrathaltiges Frühstück die Kalorienbilanz lediglich nach oben. Sind es am Ende dann mehr zugeführte Kalorien, als der Körper verbraucht (positive Kalorienbilanz), schlägt das Frühstück auf die Hüften.

Wird bei späteren Mahlzeiten dagegen zu ausreichend gesunden und kalorienarmen Sachen - also Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien - gegriffen, ist gegen das gelegentliche Schokocroissant oder das Marmeladenbrötchen am Morgen nichts einzuwenden - vorausgesetzt die Kalorienbilanz des Tages/der Woche ist ausgeglichen. Gesunde und leichte Alternativen zur Curry-Wurst mit Pommes oder zum Schweinebraten mit Klößen sind Fischfilet auf Gemüsebett oder ein Salat.

Last but not least: Frühstarter sind gesünder als Totalverweigerer, so ein Ergebnis der Universität Helsinki. Sie untersuchte 10.000 Menschen im Alter zwischen 16 und 70 Jahren. Dabei zeigte sich, dass Frühstücksmuffel häufiger am Tag zu ungesunden Snacks greifen, im Schnitt mehr Alkohol trinken, öfters rauchen und in vielen Fällen Stubenhocker sind, sich also nicht gerne bewegen.

Leckere, gesunde Ideen fürs Frühstück finden Sie in unserer Bildstrecke.

sis/zij/ivb/news.de