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"Der Schuh des Manitu"-Fortsetzung: "Alten Rassismus" aufwärmen! Neuer Bully-Film sorgt für Entsetzen im Netz

Michael Bully Herbig dreht Fortsetzung von "Schuh des Manitu". Bild: picture-alliance / dpa | Constantin_Film

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Kulturelle Aneignung und Rassismus sind in Filmen, Büchern und anderen Medien immer noch verankert. Doch heute sind viele Menschen sensibilisierter und versuchen diskriminierende Denkmuster aufzubrechen. Gerade in der Kultur muss sich etwas ändern, sagen viele und es wurden bereits Verbote gefordert. Das zeigte sich zuletzt in Deutschland bei einer "Winnetou"-Debatte, wo es darum geht, das I-Wort nicht mehr zu verwenden, weil es problematisch ist. Aufgrund dieser Diskussionen sagte auch Michael Bully Herbig im September 2022 in der Talkshow "3 nach 9", dass er heute Die Parodie der Karl-May-Verfilmungen "Der Schuh des Manitu" nicht mehr so drehen würde. Das war vor zwei Jahren. Jetzt hat er seine Meinung geändert. Der Regisseur plant eine Fortsetzung.

Michael Bully Herbig plant "Der Schuh des Manitu"-Fortsetzung

"Ihr sollt die Ersten sein, die es erfahren! Ich freue mich riesig, Euch die Fortsetzung von 'Der Schuh des Manitu' ankündigen zu dürfen: Abahachi, Ranger und Dimitri kehren 2025 mit 'Das Kanu des Manitu" auf die große Leinwand zurück", verkündet Michael Bully Herbig in einem Instagram-Beitrag.Michael Herbig (inzwischen 55) werde wieder Regie führen, hieß es in einer Mitteilung von Constantin Film. Das Drehbuch stamme von Herbig, Christian Tramitz und Rick Kavanian - dem Trio, das in den 90ern einst mit den Sketchen der ProSieben-Comedyshow "Bullyparade" bekannt geworden ist.

Keine Kehrtwende? Bully dreht trotz Winnetou-Debatte "Das Kanu des Manitu"

Die Ankündigung kam für viele auch deshalb überraschend, weil sich Herbigs Blick auf seinen größten Kino-Erfolg zuletzt laut eigener Aussage deutlich verändert hatte. Der Grund: "Die Comedy-Polizei ist so streng geworden." Er findet "gewisse Entwicklungen" richtig. "Dass man über Dinge spricht, die man heute vielleicht so nicht mehr sagen würde wie vor 20 Jahren, da habe ich absolut Verständnis für." Er finde aber dennoch die Diskussion "ein bisschen polemisch", sagte Bully. "Und ich habe den Eindruck, dass alle im Moment so laut sind, dass keiner dem anderen mehr zuhört."

Das nehme ein bisschen die Unschuld und Freiheit, sagte Herbig in der Fernsehshow von Radio Bremen. Wenn es einen Katalog gebe, über wen man Witze machen dürfe und über wen nicht, "dann wird es irgendwann Leute geben, die einfach sagen 'Ich mach keine Komödien mehr - das ist mir zu heiß'".

Rassismus-Debatte um Winnetou

Winnetou war in der Zwischenzeit Mittelpunkt einer heftigen Debatte um kulturelle Aneignung und Rassismus geworden. Der Verlag Ravensburger hatte angekündigt, die Auslieferung zweier Kinderbücher zum gleichnamigen Film "Der junge Häuptling Winnetou" zu stoppen und aus dem Programm zu nehmen. Nutzer-Feedback habe gezeigt, "dass wir mit den Winnetou-Titeln die Gefühle anderer verletzt haben". Etliche Social-Media-Nutzer bezichtigten die Firma des Einknickens vor Kritik. Es gab auch Unterstützung für die Entscheidung.

Was die Debatte auch aufzeigen will, ist, dass indigne Völker gezielt diskriminiert werden, weil der Begriff "Indianer" nicht von ihnen stammt. Er ist geprägt von Unterdrückung und Diskriminierung. Die Völkergruppen haben sich niemals so bezeichnet. Auch viele stereotype Darstellungen beruhen auf den Vorstellungen und Beschreibungen von Weißen. Deshalb sei es wichtig diese stereotypen Denkmuster nicht weiter zu bedienen. 

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Deshalb sei eine Fortsetzung von "Der Schuh des Manitu" in dieser Zeit nicht mehr angebracht, kommentieren viele unter der Mitteilung von Michael Bully Herbig. "Wie war das mit 'So einen Film würde ich heute nicht mehr machen?' Und schon ziehen sich weiße Cis Männer wieder indigene Kostüme an und romantisieren die rassistische Geschichte von Karl May. Wie wär's wenn du @bullyherbig @natives_in_germany und @theredhairedcrow folgst und einfach mal bei deiner bayrischen Kultur bleibst", schreibt ein Follower.

Kritik an "Der Schuh des Manitu"-Fortsetzung: Deshalb ist Redfacing problematisch

"Oh, das sehe ich kritisch. So sehr ich bei "Der Schuh des Manitu" damals vor über 20 Jahren im Kino gelacht habe, so wenig passend finde ich eine Fortsetzung in der heutigen Zeit. Ich hoffe sehr, dass die rassistischen und queerfeindlichen Inhalte im neuen Film keinen Platz haben", heißt es in einem weiteren Kommentar. Andere merken zudem an, wie problematisch das "Redfacing" in diesem Film ist. "Es ist respektlos und verletzend sich in dieser Art darzustellen, der Fachbegriff is redfacing und mich schaudert es jedes Mal, wenn es passiert. Diese Fetischisierung und Ignoranz geht nicht klar, informiert euch und macht es besser (lasst Aktionen wie diese aktuelle sein). Es ist auch möglich witzig und unterhaltsam zu sein ohne alten Rassismus aufzuwärmen oder generell erst einzuflechten. Es ist nicht so schwierig, es gibt genug Zugänge zu Informationen von Indigenen Leuten, die die Gedulde aufbringen immer wieder zu erklären warum es problematisch ist. Wir leben in 2024 und dieses Weiterproduzieren von Klischees muss aufhören. Nutz doch die Mittel, die du hast, um was Anderes zu machen, was mit Mehrwert und ohne auf Gruppen rumzuhacken, die eh viel zu viep aufn Deckel kriegen", schreibt ein Follower. Mit Redfacing ist eine rassistische Praxis gemeint. Hier malen sich weiße Personen mit dunkler Farbe an, um auszusehen wie die indigenen Bevölkerungsgruppen Nordamerikas. Damit werden rassistische Stereotyp weitergeführt. Auch andere diskriminierte Gruppierungen wie Afrikaner:innen oder Asiat:innen werden so von Weißen dargestellt. Das wird als Black- oder Yellowfacing bezeichnet. 

Dennoch zeigt sich aber auch, dass viele Weiße nicht versuchen gegen den Rassismus vorzugehen, sondern eine Abwehrhaltung einnehmen. "Mann kann auch alles kritisch sehen" oder "Comedy kennt keine Grenzen". Humor hat seine Grenzen, trotz Kunstfreiheit. Gezieltes nach unten treten verletzt Betroffene. Das machen viele Nutzer unter dem Beitrag deutlich. 

Unklar bleibt, ob Michael Bully Herbig die rassistischen Bilder nicht mehr verwendet. 2025 wird sich das im Kino zeigen.

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/news.de/dpa

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