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Mad Max: Fury Road: Der Muttermilch-sammelnde Warlord im Interview

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Seine größte Rolle spielte Hugh Keays-Byrne vor 35 Jahren an der Seite von Mel Gibson in George Millers Meisterwerk "Mad Max". Und weil er einmal wusste, wie es ist, einen Bösewicht zu spielen, nahm er auch die Rolle des Warlords Immortan Joe im aktuellen Kinofilm "Mad Max: Fury Road" dankend an. News.de hatte den mittlerweile 67 Jahre alten Schauspieler an der Strippe und sprach mit ihm über seine Rolle, die Vergangenheit und den "Mad Max-Geist".

Hugh, erzählen Sie doch mal unseren Lesern, um was es in "Mad Max: Fury Road" geht!

Hugh Keays-Byrne: Es ist eine Geschicht, in der eine Frau eine Gruppe anderer Frauen aus den Fängen des Charakters, den ich spiele, Immortan Joe, zu retten versucht. Aber sie gehören Immortan. Und letztlich geht es im Film um diesen Kampf und die Probleme, die Frauen vor ihm zu retten. Es ist eine große Verfolgungsjagd in einer postapokalyptischen „Mad Max"-Welt. Und alles ist so rasant und wild.

Im ersten "Mad Max"-Film spielte Hugh Keays-Byrne den Bösewicht "Toecutter", in "Fury Road" den Warloard "Immortan Joe". Bild: Warner Bros. International

Und wie ist Immortan Joe so? Was zeichnet diesen Warlord aus?

Keays-Byrne: Er ist der Boss, keiner steht über Immortan. Er rekrutiert viele junge Leute, die glauben, ihre Träume mit ihm erfüllen zu können, und ist damit auch sehr erfolgreich. Er möchte die Welt nach seinen Wünschen neu erbauen, nachdem die Apokalypse herrschte. Aufgrund der Verschmutzung leben die Menschen nur noch halb so lange, und ich kann ihnen Essen und Unterkunft bieten. Zudem sammle ich Blut und Muttermilch, um die Menschen unter mir am Leben zu erhalten.

Das klingt ein wenig danach, als wären "Toecutter" aus "Mad Max" und "Immortan Joe" aus "Mad Max: Fury Road" gar nicht so verschieden?!

Keays-Byrne: Ja, beide waren Kriegsherren. Es gibt viele Gemeinsamkeiten. Aber dieses Mal ist es ein viel größeres Ausmaß, Immortan Joe zu sein. Er herrscht über die Welt, während Toecutter nur lokal Unruhe stiftete.

Eine ganze Arme an Warboys ist dem Warlord Immortan Joe (vorn, Hugh Keays-Byrne) unterstellt. Bild: Warner Bros. International

Und wie kamen Sie an die Rolle des weltherrschenden Kriegsführers? Wurde sie Ihnen direkt angeboten? Immerhin klingt es, als würde nach 30 Jahren noch einmal ein Traum für Sie wahrwerden?

Keays-Byrne: Ja klar, es ist, als würde ein Traum wahr werden und ich lebe ihn noch weiter. Und hier bin ich nun, in Hollywood, 35 Jahre später. Und sie boten mir die Rolle direkt an, weil ich eben ein guter Schauspieler bin (lacht).

Was denken Sie denn, zeichnet die "Mad Max"-Filme aus? Was macht sie zu etwas Besonderem?

Keays-Byrne: Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Da ist ein Stück Dunkelheit, ein Stück Realität und ein Stück Comic-Fantasie. All diese Dinge sind in allen Mad Max-Filmen vorhanden. Aber wie man genau dieses „Mad Max-Ding" beschreibt, ist echt schwer. So genau kann ich es nicht sagen.

Lebt der Geist der alten "Mad Max"-Filme auch im aktuellen Film weiter?

Keays-Byrne: Ja, es gibt genauso das Motiv Dunkelheit, das Motiv Comic-Abenteuer und das Motiv Apokalypse. Eine alte Welt verschwindet und eine neue andere Welt wird aufgebaut. George Miller versuchte, diesen roten Faden weiterhin durchzuziehen, und das hat er echt geschafft.

Was sagen Sie zu Tom Hardy, der nun die Rolle des Max Rockatansky übernahm?

Keays-Byrne: Ich denke, Leute, die Max oder "Mad Max" mögen, werden Ähnlichkeiten zwischen Tom Hardy und Mel Gibson erkennen. Aber sie sind zwei völlig verschiedene Schauspieler. Tom Hardy ist eine andere Generation.

Wo wir gerade über Generationen sprechen: Denken Sie, dass nicht nur der jungen Generation der Film gefallen wird, sondern auch der älteren, die die Mel Gibson "Mad Max"-Filme kennen?

Keays-Byrne: Ich habe echt keine Ahnung und hoffe natürlich, dass sie "Fury Road" mögen werden. Was ich aber öfter hörte, war, dass die, die die alten "Mad Max"-Filme gesehen haben, das Gefühl hatten, man würde diese im aktuellen Film würdigen. Die Jüngeren werden ihn einfach atemberaubend finden. Und werden sich sicher auch die älteren drei Filme anschauen, um zu sehen, wo das alles herkam. Immerhin sind 35 Jahre vergangen und das ist eine wirklich lange Zeit... Im Supermarkt kommen auch heute noch Leute auf mich zu, die mich wiedererkennen.

Vielen Dank für das nette Telefoninterview!

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