Bis zu 100.000 Euro Strafe: Warum die private Autowäsche Sie teuer zu stehen kommen kann

Die heimische Autowäsche kann laut Bußgeldkatalog je nach Gemeinde äußerst teuer werden. Bild: picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst
Erstellt von Felix Schneider
03.04.2025 08.55
- Strafen für private Autowäsche von bis zu 100.000 Euro
- Wasserhaushaltsgesetz schützt vor Grundwasser-Verschmutzung
- Regelungen unterscheiden sich je nach Gemeinde
Wie aus einem Bericht des Deutschen Automobil Treuhands von 2019 hervorgeht, waschen Autobesitzer ihr Fahrzeug gerne selbst, um Kosten zu sparen. Etwa 40 Prozent der Autofahrer reinigen ihr Auto einmal im Monat, wobei knapp drei Viertel davon eine Waschanlage nutzen und durchschnittlich 11 Euro pro Waschgang beziehungsweise 130 Euro jährlich ausgeben. Wer diese Ausgaben vermeiden möchte und lieber zur Selbstwäsche greift, sollte jedoch vorsichtig sein. Die private Autowäsche kann nicht nur der Umwelt schaden, sondern auch empfindliche Bußgelder nach sich ziehen.
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Rechtliche Grundlage: Das Wasserhaushaltsgesetz
Die rechtliche Basis für die Einschränkungen bei der privaten Autowäsche bildet das Wasserhaushaltsgesetz (WHG). Dieses Gesetz dient dem Schutz vor Wasserverschmutzung und verbietet ausdrücklich, giftige oder wassergefährdende Stoffe ins Grundwasser einzuleiten. Gemäß § 48 des WHGdürfen Stoffe nur so gelagert oder abgelagert werden, dass eine nachteilige Veränderung der Grundwasserbeschaffenheit nicht zu befürchten ist. Bei der Autowäsche auf Privatgrundstücken muss daher sichergestellt sein, dass das entstehende Schmutzwasser nicht in den Boden sickern kann. Besonders problematisch ist die Verwendung chemischer Reinigungsmittel im eigenen Garten, da das belastete Wasser dort meist nicht fachgerecht abgeleitet werden kann.
Unterschiedliche Regelungen und hohe Bußgelder
Da das Wasserhaushaltsgesetz keine einheitlichen Regelungen vorsieht, liegt die Umsetzung bei den einzelnen Gemeinden. Die lokalen Bestimmungen können stark variieren: Während manche Gemeinden das Autowaschen mit reinem Wasser erlauben, ist es in anderen komplett untersagt. Grund dafür ist die potenzielle Wasserverschmutzung durch Ölrückstände. Die Strafen für Verstöße gegen das WHG können erheblich sein. In Sachsen beispielsweise kann die Grundwasserverschmutzung durch größere Mengen wassergefährdender Flüssigkeiten mit Bußgeldern von bis zu 100.000 Euro geahndet werden. Diese hohen Strafen unterstreichen den Ernst, mit dem der Gesetzgeber den Grundwasserschutz verfolgt.
Handlungsempfehlungen für Autobesitzer
Wer sein Fahrzeug reinigen möchte, sollte sich vorab über die geltenden Bestimmungen informieren. Da die Regelungen je nach Gemeinde unterschiedlich ausfallen können, ist es ratsam, beim zuständigen Ordnungsamt nachzufragen, bevor man zur Selbstwäsche greift. Die sicherste Alternative bleibt jedoch die Nutzung einer professionellen Waschanlage. Diese verfügen über die notwendigen Systeme zur fachgerechten Abwasserentsorgung und stellen sicher, dass keine umweltschädlichen Stoffe ins Grundwasser gelangen. Mit durchschnittlich 11 Euro pro Waschgang mag diese Option zwar teurer sein, schützt aber sowohl die Umwelt als auch vor möglichen Bußgeldern.
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sfx/bua/news.de/stg