Von news.de-Redakteur Thomas Jacob - Uhr

Ikea-Geschichte: Entlarvt! DIE dunklen Geheimnisse des schwedischen Möbel-Riesen

Wohl kaum ein Möbelhaus ist bei den Deutschen so beliebt wie der schwedische Einrichtungsgigant Ikea. Doch hinter Pressholzschränken und Köttbullar verbergen sich dunkle Geheimnisse. Das wussten Sie noch nicht über Ikea.

Das schwedische Möbelhaus Ikea verfügt über Filialen in 27 Ländern - zur Freude der Kunden. (Foto) Suche
Das schwedische Möbelhaus Ikea verfügt über Filialen in 27 Ländern - zur Freude der Kunden. Bild: Jens Kalaene/dpa

Von den einen geliebt, von den anderen gehasst: Ein Samstagsausflug zu Ikea hat schon so manche Beziehung auf eine harte Probe gestellt. Selbst wenn die Entscheidung endlich gefallen ist, fängt das Drama erst an. Sogar gestandene Männer zerbrechen unter den Montage-Anleitungen des schwedischen Möbelhauses. Doch es steckt noch viel mehr hinter Ikea als Billy-Regal und Malm-Kommode.

Ikea-Geschichte: Gründer Ingvar Kamprad errichtet schwedischen Möbel-Giganten

Das schwedische Einrichtungshaus Ikea wurde 1943 von Ingvar Kamprad gegründet. Das Akronym "IKEA" setzte sich dabei aus den Anfangsbuchstaben des Gründers, dem elterlichen Bauernhof Elmtaryd und dem Örtchen Agunnaryd zusammen. Zunächst verkaufte das Unternehmen verschiedene Konsumgüter, erst 1947 entstand das heutige Versandgeschäft mit Möbeln zum Selberbauen. Rund zehn Jahre später folgte das erste Ikea-Möbelhaus. Mittlerweile ist der Konzern zur größten Haushaltsmöbelmarke der Welt geworden und verfügt über Einrichtungshäuser in 27 Ländern.

Ikea von großer Bedeutung in der Pop-Kultur

Eine derart erfolgreiche Marke hat natürlich auch Einfluss auf die Lebenswelt seiner Kunden. Die oft unverständlichen Montageanleitungen von Ikea beschäftigten sogar schon deutsche Gerichte: Die sogenannte "Ikea-Klausel" dient dem Schutz der Verbraucher und garantiert, dass Waren auch dann zurückgegeben werden können, wenn die Anleitung Fehler aufweist.

Auch beim "Ikea-Effekt" spielt der schwedische Möbelriese eine wichtige Rolle: Forscher fanden heraus, dass Gegenstände, die der Kunde selbst zusammengebaut hat, viel mehr Wertschätzung entgegen gebracht wird. Und von der schwedischen Nachweihnachtszeit "Knut", mit der Ikea seinen Winterschlussverkauf bewirbt, dürfte schon jeder mal etwas gehört haben.

Übrigens: Obwohl Ikea und Schweden fest zusammengehören, hat das Unternehmen seinen Hauptsitz mittlerweile in den Niederlanden - auch aus Steuergründen.

Lesen Sie auch: "Er schreibt nicht zurück" – IKEA benennt Produkte in Beziehungsprobleme um.

Die Skandalgeschichte des Möbelkonzerns
Ikea
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  • Mitarbeiter-Bespitzelung


    In Frankreich wurden Mitarbeiter und Kunden des Möbelhauses bespitzelt und überwacht. Dieser Skandal erschütterte im Frühling 2012 das Möbelhaus. Eine interne Untersuchung habe ergeben, dass Maßnahmen bei Ikea-Frankreich «nicht die Werte und die Ethik des Unternehmens respektiert haben», so das Unternehmen. Der französische Ableger des schwedischen Möbelgiganten kündigte interne Reformen an.

  • Rechtsextreme Mitarbeiter


    Ende 2011 sorgte ein Manager wegen Kontakten zu Rechtsextremen für Aufsehen - auf seinem Facebook-Profil. Schließlich trennten sich Ikea und der Beschuldigte einvernehmlich.

  • Erpressung und Bomben


    Bombenanschläge auf Ikea-Filialen in Dresden und in mehreren europäischen Ländern erschütterten das Möbelhaus im Jahr 2011. Die Bombenleger hatten nach einem Anschlag auf eine Prager Filiale des Möbelkonzern sechs Millionen Euro gefordert und bei Nichtzahlung weitere Anschläge angedroht. Im Oktober wurden in Polen zwei Männer festgenommen. Sie gestanden, die Anschläge verübt zu haben und nannten Geldnot als Motiv.

  • Firmengründer Kamprad und die Stiftung in Liechtenstein


    Im Januar 2011 wurde bekannt, dass der milliardenschwere Gründer des Möbelkonzerns Ikea, Ingvar Kamprad, seine weltweiten Geschäfte über eine Gesellschaft in Liechtenstein steuert. Kamprad (84) betreibt demnach in Vaduz eine Stiftung unter dem Namen Interogo Foundation. Deren Mittel sollen sich auf neun Milliarden Euro einschließlich des Werts der Dachgesellschaft Inter Ikea Holding A.S belaufen, die ihr gehört. Bei der Gründung 1980 hätten auch die damals liberalen Stiftungsregeln in Liechtenstein eine Rolle gespielt, räumte Ikea ein.

  • Aufregung um Billiglöhner


    Vermehrt setzt Ikea inzwischen auf billige Leiharbeiter. Beispiel Ikea im hessischen Wallau: Dort werden Zeitarbeiter mit Stundenlöhnen von sechs bis acht Euro brutto beschäftigt. Viele Ikea-Mitarbeiter beziehen als Aufstocker zusätzlich Hartz IV, obwohl sie Vollzeit arbeiten.

  • Ikea-Manager packt aus


    Steuerflucht, Diskriminierung von Frauen oder die Bespitzelung von Mitarbeitern: Im Jahr 2010 sorgte ein Buch des ehemaligen Ikea-Managers Johan Stenebos für Aufsehen. In seiner Generalabrechnung legte er den Finger in die Wunde. Lesen Sie hier die ganze Wahrheit über Ikea.

  • DDR-Zwangsarbeiter beschäftigt


    Die neueste Negativschlagzeile über Ikea: Der Möbelkonzern hat jahrelang Möbel aus Zwangsarbeit auch von politischen DDR-Häftlingen im sächsischen Waldheim geliefert bekommen. Ab 1975 sollen unter anderem das Erfolgs-Sofa Klippan auch von Strafgefangenen gefertigt worden sei. Nicht bekannt wurde bisher, wie groß der Anteil der von DDR-Zwangsarbeitern gefertigten Ikea-Möbel ist.

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    Ikea in der Kritik: Johan Stenebo über mangelnden Umweltschutz, Stasi-Methoden und Tierquälerei

    Doch der wirtschaftliche Erfolg hat auch Schattenseiten: In seinem Buch "Die Wahrheit über Ikea" erhob der ehemalige Manager Johan Stenebo schwere Vorwürfe gegen das Möbelhaus. Darin berichtet Stenebo davon, dass Mitarbeiter systematisch überwacht und abgehört werden. Besonders beim Thema Gleichberechtigung sei der Konzern rückständig. Weiterhin schreibt Stenebo in seinem Buch von Billiglöhnern und Kinderarbeit - selbst beim Umweltschutz soll es bei Ikea enorme Defizite geben.

    So soll das Unternehmen Holz von chinesischen Händlern beziehen, die dafür große Teile der sibirischen Urwälder roden lassen sollen. Auch Tierquälerei scheint lange Zeit ein alltägliches Thema gewesen zu sein. Stenebo berichtet unter anderem von einem Umweltskandal im Jahr 2009: Ikea soll Vögel bei lebendigem Leib gerupft haben, um an ihre Daunen zu kommen. Inwieweit die Vorwürfe zutreffen, bleibt ungewiss. Stenebo versicherte jedoch, das Buch nicht aus Rache geschrieben zu haben.

    Ikea-Kommode "Malm" tötet zahlreiche Kinder

    Zuletzt sorgte die Kommode "Malm" für Aufsehen. Allein in den USA und Kanada soll es in der Vergangenheit mindestens 13 Todesfälle gegeben haben. So sei es mehrfach vorgekommen, dass die Kommode umkippte und dabei Kleinkinder erschlug. Ikea nahm daraufhin 29 Millionen Stück vom Markt und erklärte sich bereit, eine Entschädigung in Höhe von rund 48 Millionen Euro an die Opfer zu zahlen.

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    jat/sam/news.de

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