News.de ist der Schönheit auf der Spur und hat spannende Zahlen aus der Welt der Kosmetik zusammengetragen. Welcher Marke sind Frauen treu und wie viele Lippenstifte verspeisen sie im Laufe ihres Lebens? Hier erfahren Sie es.
Stellen Sie sich vor, knapp 5000 Familien bauen sich eine Kleinstadt. Jede gibt 300.000 Euo für ihr hübsches Häuschen aus. Etwa die Summe für dieses Vorhaben, nämlich 1,47 Milliarden Euro, wandert stattdessen Jahr für Jahr als Puder, Creme oder Lippenstift in die Gesichter von Deutschlands Frauen. Das zumindest will das Portal statista.com in einer Analyse von 2008 herausgefunden haben.
Liebling der Verbraucherinnen war demzufolge die Mascara. Mehr als 194 Millionen Euro investierten sie allein in Wimperntusche. Als zweitstärkstes Produkt mit 175 Millionen Euro verkaufte sich Make-up. Der Lippenstift landete auf dem dritten Platz. Dafür gaben Frauen im Jahr 2008 rund 107,6 Millionen Euro aus. Platz vier belegt der Nagellack - für die kleinen Fläschchen investierten die Kundinnen 70 Millionen Euro.
Bei solchen Zahlen ist es nicht schwer zu glauben, dass Frauen im Laufe ihres Lebens rund 3,5 Kilogramm Lippenstift essen - also etwa 875 Lippenstifte. Zumindest hat dies die Kosmetikfirma Raw Natural Beauty errechnet. Das Ergebnis setzte die Firma in einem kleinen und witzigen Werbefilm um, für den sie das Model Stevie Ryan gewinnen konnte. Hier können Sie sich den Spot ansehen.
Wer kauft was - und wie viel kostet es?
Je älter eine Frau wird, desto eher ist sie bereit, für Kosmetik mehr Geld auszugeben. Dazu wurden Frauen im Alter von 14 bis 70 Jahren befragt. Von den bis 19-Jährigen gab die Hälfte an, für Kosmetik nicht mehr als 10 Euro im Monat zu bezahlen. Rund 32 Prozent räumten einen finanziellen Rahmen von bis zu 20 Euro ein, nur sechs Prozent gaben an, im Monat bis zu 35 Euro in Schönheitsartikel zu investieren.
Je älter Frauen werden, desto mehr Geld geben sie auch für höherpreisige Kosmetika aus. In der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen stieg die Zahl derer, die bis zu 35 Euro ausgeben, immerhin auf 14 Prozent; 10 bis 20 Euro hingegen geben 35 Prozent der Frauen in diesem Alter aus. Etwa ab Mitte 50 geht der Konsum wieder zurück. So geben Frauen um 70 Jahre oder noch ältere Damen kein oder kaum Geld für Kosmetika aus.
Im Jahresmittel zahlen deutsche Frauen ab 20 Jahren mit 84 Euro am meisten für Make-up. Dicht gefolgt von Wimperntusche (62 Euro) und Lippenstift (63 Euro). Insgesamt zahlt eine Frau im Schnitt nur für diese drei Produkte 209 Euro im Jahr. Dies ergab die Cosmopolitan-Kosmetikstudie 2009.
Wo kaufen Frauen ihre Kosmetik?
Laut der Studie des Magazins haben Frauen beim Kauf von Kosmetik zwei direkte Anlaufstellen. Ganze 64 Prozent der Befragten nannten den Drogeriemarkt als Kaufort, 1996 waren es nur 38 Prozent. Auch spezielle Parfümerien erfreuen sich größter Beliebtheit. Von den befragten Damen gaben 62 Prozent an, neben der Drogerie den Fachhandel zu nutzen. In die Apotheke gehen nur drei Prozent der Verwenderinnen, Internetshops vertrauen sechs Prozent der Nutzerinnen. In der Studie waren Mehrfachnennungen möglich.
Welcher Marke vertrauen Frauen?
Frauen sind ihrer Marke in der Regel sehr treu. Ausschlaggebend für einen Wechsel sind bei 57 Prozent Anzeigen sowie Gratisproben in Zeitschriften. Auf Platz zwei rangiert mit 41 Prozent der Wunsch, etwas Neues probieren zu wollen.
Die erfolgreichste Firma in Deutschland war 2008 Garnier (Maybelline Jade) mit 193,5 Millionen Euro Umsatz. Den zweiten und dritten Platz belegten L'Oréal (101,3 Millionen Euro) und Eigenmarken aus dem Handel (96,5 Millionen Euro). Zu diesen Ergebnissen kam eine Studie von sevenonemedia.de.
Warum schminken sich Frauen?
Laut einer Studie des Verbands der Vertriebsfirmen Kosmetischer Erzeugnisse und des Marktforschungsinstitut TNS-Infratest, fühlen sich über die Hälfte der befragten Frauen bis 64 Jahre durch Kosmetika gepflegter. Weitere 50 Prozent möchten sich durch Kosmetika selbst etwas Gutes tun.
Und zum Schluss noch etwas Kurioses: Haben Sie schon mal was vom Lippenstift-Index gehört? Er soll - nur halb ernst gemeint - etwas über die wirtschaftliche Situation eines Landes aussagen. Die These ist: Je schlechter es der Wirtschaft geht, umso mehr konsumieren Frauen Lippenstifte, denn die können sich die meisten immer leisten. «Entdeckt» hat den Lippenstift-Index Leonard Lauder aus dem Kosmetikunternehmen Estée Lauder Anfang der 2000er. Anlass waren die Anschläge des 11. September 2001, nach denen Lauder einen enormen Absatz seiner Lippenstifte verzeichnete.
rzf/ham/news.de