Wenn der April in den Mai übergeht, hat eine Reihe von Traditionen ihren großen Auftritt. Von Walpurgisnacht über Maifeuer bis zum Tanz in den Mai: Diese Bräuche zum Start in den Wonnemonat sollten Sie kennen!
Es liegt ein ganz besonderer Zauber in der Luft, wenn sich der April verabschiedet und dem Wonnemonat Mai Platz macht - seit Jahrhunderten markieren unzählige Bräuche den Monatswechsel, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreuen. In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai geht es der Legende nach besonders auf dem Brocken im Harz hoch her, wenn sich Hexen, Dämonen und Teufel in der Walpurgisnacht tummeln. Doch woher kommt das mystische Gebaren in der letzten April-Nacht? Wo hat die Walpurgisnacht ihre Wurzeln? Und welche Bräuche und Traditionen werden heute noch zum Start in den Mai gepflegt?
Walpurgisnacht vom 30. April auf den 1. Mai: Das sind die Ursprünge des Hexenfestes
Viele Mythen um die letzte Nacht im Monat April sind seit Jahrhunderten präsent und vermischen bäuerliche Gepflogenheiten mit Aberglauben und Frühlingsriten. Ihren Namen bekam die Walpurgisnacht von der heiligen Walburga, eine Äbtissin aus dem 8. Jahrhundert, die bis heute in der katholischen Kirche als Heilige verehrt wird. Als Schutzheilige soll Walburga Seuchen und Krankheiten fernhalten, in der Nacht zum 1. Mai wird der Heiligen deshalb gedacht, weil die Äbtissin an jenem Tag heiliggesprochen wurde.
Was hat Johann Wolfgang von Goethe mit dem Hexen-Mythos und der Walpurgisnacht zu tun?
Wer die Heiligen der katholischen Kirche nicht auswendig herunterbeten kann, erinnert sich möglicherweise anderweitig an die Walpurgisnacht. Auch wenn Ihre Schulzeit schon ein Weilchen zurückliegen könnte: An Johann Wolfgang von Goethe und seinen "Faust" dürfte sich nahezu jeder erinnern. Im ersten Teil von Goethes Mammut-Tragödie um Doktor Faust wird die Titelfigur bekanntlich von dem Teufel auf den Blocksberg gelockt, wo Hexen und Dämonen die Walpurgisnacht als ausschweifende Orgie zelebrieren. Goethes Schilderung der Hexenfeier verhalf dem Mythos um die Walpurgisnacht Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem waschechten Revival. Bis heute wird die Nacht der Teufel, Hexen und Dämonen im Harz ausschweifend gefeiert, beispielsweise auf dem Hexentanzplatz in Thale oder in Orten wie Bad Grund, Braunlage oder Schierke.
Maifeuer oder Hexenbrennen: Deshalb lodern die Flammen zum Start in den Wonnemonat
Dass man in der Walpurgisnacht durchaus ins Schwitzen kommen kann, hat auch mit einem anderen feurigen Vergnügen zu tun: Vielerorts lodern in der Nacht auf den 1. Mai Hexenfeuer oder Maifeuer. Die der Überlieferung nach reinigende Symbolik der Flammen soll Seuchen den Garaus machen und böse Geister und Dämonen verscheuchen. Heute sind die Maifeuer in den meisten Orten Schauplatz von geselligen Festen - auch wenn hier und da gebastelte Hexenpuppen in den Flammen aufgehen und an das dunkle Kapitel der Hexenverfolgung und -verbrennung im Mittelalter und der frühen Neuzeit erinnern.
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Tanz in den Mai, Maibowle und mehr: Diese Traditionen und Bräuche verabschieden den April
Wenn der Wonnemonat Mai anbricht, ist der Winter endgültig passé und der Frühling erobert das Feld - ein perfekter Anlass also, um das Ende des als wechselhaft geltenden Monats April mit einem ausgelassenen Fest zu zelebrieren! Der Tanz in den Mai ist quasi die moderne Weiterführung einer Tradition, die schon bei den alten Römern zelebriert wurde, nämlich ein Fest für die Blumen-Göttin Flora, der Schutzheiligen der Blumen und des Frühlings. Und damit die Mai-Freude möglichst lange anhält, wird heute noch vielerorts ein Maibaum aufgestellt und das eine oder andere Gläschen Maibowle - eine belebende Mischung aus Weißwein, Sekt und Waldmeister - genossen. Nicht nur der Tanz in den Mai, auch andere mit Bewegung verbundene Mai-Bräuche sind noch heute beliebt: Im Emsland, im Heilbronner Umland, in und um Oldenburg und Osnabrück oder in Osthessen sind Maiwanderungen und Mai-Touren bis heute eine lebendige Tradition am Maifeiertag, die mit Hochprozentigem im Gepäck und Bollerwagen zelebriert werden.
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loc/news.de