In Stuttgart wurde am Montag eine junge Frau (20) von ihrem Bruder (18) brutal angegriffen. Es handelte sich nicht um die erste Attacke aus ihrer eigenen Familie. Jetzt sitzt der Mann jedoch in Untersuchungshaft.
Am Montagabend kam es in Stuttgart zu einem brutalen Zwischenfall. An einer S-Bahn-Haltestelle wurde eine junge Frau unvermittelt von einem ebenfalls jungen Mann angegriffen. Dieser begann mit einem Baseballschläger nach dem Kopf der Angegriffenen zu schlagen.
Grund für den Angriff liegt in Traditionen und Scharia-Gesetzen
Grund für den Übergriff auf die junge Frau soll deren Weigerung sein, eine Zwangsehe einzugehen. Sie liebe einen anderen Mann und wolle selber entscheiden. Nach einem Auslandsaufenthalt zog sie aus der elterlichen Wohnung aus und brach mit den konservativen Ansichten ihrer Familie. Zwei Söhne der Familie nahmen das nicht hin und begingen die Tat. Die Mutter verteidigt das Geschehen mit den Worten "Ich liebe alle meine Kinder. Ich kann meinen Söhnen nichts verbieten. Sie sind über 18!" wie die Bild berichtet. Obwohl die Familie seit 23 Jahren in Deutschland lebt und gut integriert schien, fehlt dem Haupttäter, der aus Überzeugung handelte, jedes Unrechtsbewusstsein.
Angreifer ist der Bruder des Opfers
Nachdem sie noch versuchte, die ersten Schläge mit den Armen abzuwehren, traf er sie mehrfach am Kopf. Glücklicherweise konnte sie sich zu einigen Passanten flüchten. Der junge Mann, der sich später als ihr 18-jähriger Bruder herausstelle soll, lässt daraufhin von ihr ab und ergreift selbst die Flucht.
Die 20-Jährige wurde daraufhin mit Verletzungen an Kopf und Armen ins Krankenhaus eingeliefert, das sie nach einer ambulanten Behandlung wieder verlassen konnte. Es handelt sich dabei wohl nicht um die erste Attacke aus dem familiären Umfeld der Deutschen mit afghanischen Wurzeln. Da sie sich mehrfach in einer Zwangsehe verheiratet werden sollte, hat sie sich von der Familie abgewendet.
Anzeige wegen versuchten Mordes
Der Bruder konnte inzwischen von der Polizei gefasst werden, wie die Stuttgarter Nachrichten berichten. Der Haftrichter hat einen Haftbefehl wegen versuchtem Mord erlassen. Beim Strafmaß ist es unerheblich, ob die Tat aus Hass oder zur Wahrung einer imaginären Familienehre begangen wurde. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass hier mit Hilfe der Familie ein Mord im Namen der Scharia geplant war.
luj/bua/news.de
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