Fast 80 Prozent der Männer gehen fremd. Das stellte sich bei einer Befragung des Partnerschaftsinstituts Elite heraus. Es ist nicht das einzige überraschende Ergebnis. Ernüchternd ist auch, wie oft, wie lange und warum Menschen ihre Partner sexuell betrügen.
Untersuchungen zum Thema Untreue sind kompliziert durchzuführen. Selbst repräsentative Studien sind vermutlich oft nicht aussagekräftig. Befragt man Männer und Frauen in einer Beziehung, neigen sie selbst bei anonymen Versuchsabläufen dazu, ihre Monogamie nicht in Frage stellen lassen zu wollen und sich selbst zu belügen. Seitensprünge in einer festen Beziehung gelten heute immer noch als als verwerflich und moralisch nicht vertretbar. Umso erstaunlicher, dass trotzdem schon in Studien mit Selbstauskunft mehr als die Hälfte der Interviewten zugibt, untreu zu sein.
Der Fremdgeher in Zahlen
Laut einer Befragung des Partnerschaftsinstituts Elite geben 79 Prozent der Männer an, ihre Frauen betrogen zu haben, obwohl sie diese liebten.
60 Prozent dieser Affären sind aufgeflogen.
24 Prozent der Männer beichteten sie selbst.
21 Prozent finden, es mache einen Unterschied, ob ein Mann fremdgeht oder eine Frau.
11 Prozent glauben, ein Seitensprung könne einer eingerosteten Beziehung frischen Wind geben.
10 Prozent würden, wenn sich die Gelegenheit böte, wieder fremdgehen.
9 Prozent haben sich nach einem Seitensprung getrennt.
5 Prozent haben ihn sehr bereut.
Frauen scheinen auch nicht monogamer:
57 Prozent waren nach eigener Aussage schon einmal untreu.
75 Prozent haben zumindest schon mit dem Gedanken gespielt.
32 Prozent verschwiegen ihrem Mann einen One-Night-Stand.
21 Prozent wollen fremdgehen, wenn es sich ergibt.
17 Prozent haben regelmäßig Sex außerhalb ihrer festen Beziehung.
Forscher der Göttinger Georg-August-Universität befragten zudem 2000 betrogene Männer und beantworten auch die Frage, wie lange ein Seitensprung dauert: Bei 23 Prozent der Befragten ging die Partnerin länger als ein Jahr fremd, bei 46 Prozent waren es ein bis zwölf Monate, bei 13 Prozent ein bis vier Wochen und bei 9 Prozent ein One-Night-Stand.
Erfahren haben es die Betrogenen in 46 Prozent durch eigene Nachforschungen, in 24 Prozent vom Partner selbst, in 19 Prozent durch Zufall und in 6 Prozent haben sie es von anderen gehört.
Wütend waren dann 70 Prozent auf die Partnerin und 68 Prozent auf den Mann, mit dem sie betrogen wurden. (Mehrfachnennungen waren möglich.)
Lesetipp: Alles, was man über Männer wissen muss; Alina Schumann; mvg-Verlag; 223 Seiten; erschienen im August 2011; 16,99 Euro
rzf/som/news.de